Erstes Rennwochenende der Rallycross-DM

Volle Starterfelder, driftende Boliden und heißer Motorsound: It’s Racetime!

Heiße Drifts bei tollen äußeren Bedingungen: endlich wieder Racetime beim MSC Schlüchtern. - Fotos: goa


Sonntag, 28.04.2024

SCHLÜCHTERN - Es liegt an diesem Wochenende was in der Luft im Schlüchterner Ortsteil Hohenzell neben der Mülldeponie...

Keine Sorge, mit der Deponie hat alles seine Richtigkeit. Hunderte Rennsportfans pilgern vielmehr zum altehrwürdigen Ewald-Pauli-Ring, wo sich die Elitefahrer der Rallycross-Szene zu den beiden ersten Läufen der Deutschen Meisterschaft ein Stelldichein geben. Der MSC Schlüchtern und der ADAC Ortsclub haben in der Vorbereitung Nerven bewiesen und ganze Arbeit geleistet.

Der Samstag brachte gleich einen Auftakt aus dem Bilderbuch: viele Zuschauer, volle Starterfelder, blauer Himmel – die Piloten sind begeistert und präsentieren Vollkontakt-Rennsport der Spitzenklasse. KINZIG.NEWS hat mit Routiniers und Rookies sowie den Verantwortlichen des MSC sowie des Verbandes gesprochen.

Wo in der letzten Rallycross-Saison die Deutschen Meister mit dem letzten Lauf gekürt wurden, startet die ambitionierte Rennserie 2024 mit dem ersten Lauf in die neue Saison. Vor einer Woche tanzten hier die Schneeflocken, nun herrschen allerbeste Bedingungen auf der Piste und im Fahrerlager. Okay, mit Bergen von Hackschnitzeln musste man im Fahrerlager noch den Untergrund herrichten, aber damit hat der MSC Routine – Hut ab!

Daniel Habicht startet für den MSC Schlüchtern sowie den AC Lauterbach mit zwei Fahrzeugen. Der Klassensieger der letzten Saison ist bisher zufrieden: „Ich habe die Vorläufe gewonnen, allerdings ist eins der beiden Fahrzeuge nach „Feindkontakt“ für dieses Wochenende ausgefallen.“ Kein Problem für Habicht: Rallycross braucht Vollkontakt der Boliden, das ist das Salz in der Suppe für die Zuschauer und macht den besonderen Reiz dieser Rennserie aus. Die 34jährige Melanie Klaus aus dem gleichen Team fährt in einem Audi A3 ihr allererstes Rennwochenende überhaupt: „Heute morgen war ich doch noch sehr aufgeregt, aber das legt sich von Turn zu Turn und macht riesig Spaß!“ Sie verweist darauf, dass immer mehr Frauen am Start sind. Dieser Eindruck bestätigt sich ein paar Meter weiter.

Jakob Huszarek, Dominik Hagemann und Jürgen Schäfer.
Jakob Huszarek, Dominik Hagemann und Jürgen Schäfer.

Wenn der Papa den Virus vererbt…


Einen Steinwurf entfernt treffen wir einen erfahrenen Piloten-Papa und seinen weiblichen Rennsport-Neuling: Joelina-Joy Drange begleitete ihren Papa Dominik Drange, ebenfalls für den MSC Schlüchtern startend, seit einigen Jahren und hat nun selbst Blut geleckt. Heute pilotiert sie erstmals im Cockpit eines Citroen Saxo. „Das Auto läuft super, die Strecke ist klasse präpariert, wir haben viel Spaß hier, es ist auch sowohl im Fahrerlager als auch bei den Fans eine tolle Stimmung!“ Papa Dominik hat am Vormittag auf der Strecke allerdings nicht nur Spaß gehabt, sondern mit dem Peugeot 206 einen, sagen wir mal „Purzelbaum“ hinter sich gebracht. Keine Sorge – die Fahrgastzellen sind beim Motorsport perfekt gesichert, aber die Kaltblechverformung ist dem roten Boliden natürlich schon deutlich anzusehen. „Das Team hat perfekte Arbeit geleistet – ich werde gleich wieder mit ihm auf der Strecke sein!“, verspricht Dominik. Gesagt, getan!

80 Helfer, ein internationales Starterfeld und die anspruchsvollste Strecke


Jürgen Schäfer, Leiter Streckensicherung des MSC strahlt: „Wir haben wieder mit viel Manpower und Maschineneinsatz die Strecke hergerichtet. Allein heute haben wir von unseren 300 Mitgliedern 80 Helfer im Einsatz von der Streckensicherung bis zur Bewirtung. Besonders erfreulich ist, dass wir im Vergleich zum Vorjahr nochmal eine Steigerung in den Starterfeldern haben.“ Während des Gespräches mit Schäfer neben dem Rennbüro wird es laut: eine große Walze präpariert die Strecke für die nächsten Rennen. Am Steuer der imposanten Baumaschine: der MSC-Vorsitzende Harald Köpf höchstpersönlich.

Die Zufriedenheit Schäfers teilt auch der Serienkoordinator der der Deutschen Rallycross Meisterschaft, Jakob Huszarek. „Wir haben ein absolut top besetztes Starterfeld: neben unseren deutschen Stammfahrern reihen sich Piloten aus Belgien, den Niederlanden, Skandinavien, Österreich und Südtirol ein.“ Der Ewald-Pauli-Ring mit einer Streckenlänge von 920m hat es Huszarek angetan: „Das dürfte durch die wechselnden Untergründe von 60 % Schotter zu 40 % Asphalt und der tollen Linienführung die anspruchsvollste Strecke der ganzen Serie sein, und wir haben hier mit dem MSC einen tollen Partner!“

Den Gesprächskreis komplettiert ein Ex-Schlüchterner, der eine herausragende Funktion einnimmt: Dominik Hagemann ist der verantwortliche Rennleiter der Deutschen Meisterschaft. „Hier war und ist schon am ersten Renntag richtig Action auf dem Kurs, Strecke und Wetter sind phantastisch. Die zahlreichen Zuschauer freuen sich, dass die Saison endlich wieder begonnen hat.“ Einig sind sich alle Befragten bei dem einzigen Mini-Manko: durch die Trockenheit muss die Strecke immer mal gewässert werden, so dass der Zeitplan hinter den Vorgaben herhinkt. Man könnte es bei diesem Kaiserwetter ein Luxusproblem nennen.

Rennen 2 am Sonntag


Kurzentschlossene haben am Sonntag noch reichlich Gelegenheit, die Rennatmosphäre zu genießen. Ab 8.30 Uhr beginnt das Zeittraining, ab 9.45 h die Qualifikationsläufe und ab 15.00 h die Finalläufe.

Ekin Live-Timing sowie die Ergebnislisten findet man unter Rennen 2024 - DRX (rallycross-dm.de). Fortgesetzt wird die Rennserie um die Deutsche Meisterschaft bereits am 18./19. Mai mit den Meisterschaftsläufen 3 und 4, wenn der MSC Gründautal beim 42. ADAC Rallycross die Piloten an die Startlinie des Gründautalrings bittet. (goa)

Melanie Klaus und Daniel Habicht.
Melanie Klaus und Daniel Habicht.
Joelina-Joy Drange und ihr Papa Dominik.
Joelina-Joy Drange und ihr Papa Dominik.
Der MSC-Vorsitzende Harald Köpf.
Der MSC-Vorsitzende Harald Köpf.
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