"Ein Hoch auf uns"

50 Jahre Maintal: Das Stadtjubiläum feiern mehr als 500 Gäste

Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser begrüßten die Gäste, darunter die Bürgermeister aus der französischen Partnerstadt Luisant, Bertrand Massot und der Partnergemeinde Moosburg in Kärnten, Herbert Gaggl. - Fotos: Stadt Maintal


Dienstag, 30.04.2024

MAINTAL - Maintals Herz schlug am Samstag im Bürgerhaus Bischofsheim. Die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Stadt machte erlebbar, was Maintal auszeichnet: Tradition und Moderne, Individualität und Gemeinsamkeiten, Lebensfreude und Leichtigkeit, Gemeinschaft und Zusammenhalt. Maintal, das sind vier Stadtteile, eine Stadt und viele gute Gründe, um gemeinsam mit der Band „Fayette“ „Ein Hoch auf uns“ anzustimmen.

Was vor gut einem halben Jahrhundert vor allem in den politischen Gremien emotional diskutiert wurde, ist seit 50 Jahren Wirklichkeit: Vier eigenständige Gemeinden haben zueinander gefunden. Heute leben in Maintal knapp 42.000 Einwohner aus mehr als 120 Nationen. Menschen, die seit Generationen hier verwurzelt sind, die durch die Liebe, den Beruf oder durch Zufall hier eine neue Heimat gefunden haben oder die sich nach Flucht oder Vertreibung in unserer Stadt ein sicheres Leben aufgebaut haben. Für sie alle ist Maintal heute ein Zuhause. Viele waren am Samstag gekommen, um das zu feiern.

Die Stadtspitze mit Bürgermeisterin Monika Böttcher und Erstem Stadtrat Karl-Heinz Kaiser hatte die Ehre, rund 500 Gäste begrüßen zu dürfen: Vertreter*innen aus Vereinen, Politik und Gesellschaft, Freund*innen aus den Partnerstädten, Bekannte und langjährige Wegbegleiter*innen. An den 50. Jahrestag der Stadtgründung erinnerte eine historische Filmaufnahme der Bischofsheimer Schmalfilm- und Videofreunde, die Dieter Ott vorbereitet hatte. Auch Altlandrat Karl Eyerkaufer, der zu den „Geburtshelfern“ der Stadtgründung gehört, blickte im Rahmen einer moderierten Sofarunde auf den Anfang zurück – „und der“, so Eyerkaufer, „beschäftigte eigentlich nur die Politik“. Diesen Rückschluss zog der damalige Vertreter der Hochstädter Gemeindeversammlung und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag zumindest aus dem Desinteresse an der Namensfindung für die neue Stadt. Denn daran hätten sich gerade einmal 0,7 Prozent der Bevölkerung beteiligt. „Aber 50 Jahre später sind die Zusammenschlüsse im Zuge der Gebietsreform, die vielfach keine Liebeshochzeit waren, eine Erfolgsgeschichte“, merkte der amtierende Landrat Thorsten Stolz mit Blick auf die Stadt Maintal und den ebenfalls 1974 neu gegründeten Main-Kinzig-Kreis an.

Ebenfalls auf dem Sofa saßen Bürgermeisterin Monika Böttcher und Stadtverordnetenvorsteher Martin Fischer. Im Gespräch mit Moderatorin Yvonne Backhaus-Arnold, Redaktionsleiterin des HANAUER ANZEIGER, zeichneten sie durch unterschiedliche Perspektiven ein vielschichtiges Bild der heutigen Stadt. „Urban, familienfreundlich, naturnah, weltoffen – inmitten einer der wirtschaftsstärksten Metropolregionen Europas – so ist Maintal mir und meiner Familie ans Herz gewachsen. Aufgrund unserer Lage und Infrastruktur und dem großartigen Engagement der Menschen dürfen wir uns glücklich schätzen und auf eine prosperierende Entwicklung unserer Stadt vertrauen, sagte Bürgermeisterin Monika Böttcher. Maintal sei einfach eine Stadt, die „lebens- und liebenswert“ sei, ergänzte Martin Fischer und für die in der Politik daher in der Sache hart, aber fair im Miteinander gestritten werde.

Auch darüber fanden sich zahlreiche Artikel in den Jahresrückblicken des MAINTAL TAGESANZEIGER aus den vergangenen fünf Jahrzehnten, die in der Lese-Lounge dazu einluden, sich durch die Entwicklung der Stadt mit ihren prägenden Persönlichkeiten, großen Festen und unvergesslichen Ereignissen zu blättern. Und während die Zeitungsseiten von lokal(politischen) Ereignissen berichteten, lud Boris Kreuter in einer Videoecke dazu ein, ganz persönliche Geschichten und Erinnerungen über Maintal zu protokollieren.

Ebenso vielseitig wie diese Anekdoten war das begleitende Programm des Abends, durch den die hr-fernsehen-Moderatorin Simone Kienast führte. Märchenhaft war der Auftritt der Tanzgruppe „DACAPO“ der Freien Turnerschaft Dörnigheim, die mit prächtigen Kostümen die Geschichte von „Die Schöne und das Biest“ präsentierte. Die „Voices of Harmony“ des Gesangvereins Eintracht Bischofsheim, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, brachten mit einem bunten Querschnitt – von beliebten ABBA-Titeln bis zu „The Lion Sleeps Tonight“ - die Freude am Singen in den Saal des Bürgerhauses und standen stellvertretend für das lebendige und facettenreiche Vereinsleben.

Ein Videobeitrag, den Boris Kreuter vom Stadtparlamentfernsehen erstellt hatte, ließ hören und sehen, was Maintaler*innen über ihre Stadt denken, mit ihr verbinden und besonders schätzen. Und was die Menschen im Saal über ihre Stadt wissen, testete Simone Kienast mit einem kleinen Maintal-Quiz zwischen den Programmpunkten. Magier „Steasy“ sorgte bei den Gästen indessen für Momente des Staunens und Mitglieder der Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ luden dazu ein, noch über ein Kunstwerk für Hochstadt abzustimmen.


An den Ständen der Partnerstädte bot sich ein Blick über die Maintaler Stadtgrenzen hinaus. Die Gäste aus dem französischen Luisant und dem österreichischen Moosburg, sowie Vertreter*innen der Arbeitsgemeinschaft Maintal-Katerini luden dazu ein, frisches Baguette mit französischem Käse, Kärntner Schinken oder griechische Salatspieße zu probieren und dabei über die Aktivitäten der Städtepartnerschaften ins Gespräch zu kommen. Denn die sind vielseitig und zeigen, dass Maintal auch den europäischen Gedanken pflegt – und das ebenfalls mit dem ungarischen Esztergom. Diese lebendige Freundschaft würdigte Luisants Bürgermeister Bertrand Massot in seiner Begrüßung und sein Kollege aus Moosburg, Herbert Gaggl, ergänzte, wie wichtig es für Frieden und Freiheit sei, wenn sich die Herzen von Menschen miteinander verbinden.

Im Anschluss an den offiziellen Festakt feierte die Maintaler Kultband „Fayette“ mit den Gästen den Geburtstag noch mit einem anderthalbstündigen Konzert, das die spannende Zeitreise mit einer Party im Hier und Heute enden ließ. Bilder der Veranstaltung sind auf der städtischen Webseite unter www.maintal.de/50jahremaintal zu sehen. Dort gibt es weitere Informationen rund um das Stadtjubiläum. (red)

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