Ehre für einen außergewöhnlichen Bürger: Dorfplatz in Jossa heißt jetzt Herwig-Patzer-Platz
Dienstag, 07.10.2025
von WALTER DÖRR
SINNTAL - Um dem Dorfplatz in Jossa einen neuen Namen zu geben, versammelten sich zahlreiche Bürger im Mittelpunkt der Sinntal-Gemeinde. Es sei ein besonderer Anlass, denn der Platz werde künftig daran erinnern, was ein besonderer Mensch mit Tatkraft, Verantwortung und Herz für die Gemeinde bewirkt habe, so Bürgermeister Thomas Henfling.
Auf Antrag der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung erfolge die Umbenennung. Mit der Namensgebung werde die Lebensleistung von Herwig Patzer gewürdigt, welcher langjähriger Geschäftsführer und Inhaber der Firma „Einheitserdewerke Gebrüder Patzer“ gewesen war. Zu der Feierstunde konnte Henfling neben Bürgern auch Mandatsträger wie den Kreisbeigeordneten Uwe Häuser, besonders Stephan Patzer und seine Schwester Anja Panek, begrüßen.
Viel zur Entwicklung Sinntals beigetragen
Sein Unternehmergeist habe nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze in der Region geschaffen, sondern auch wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung Sinntals beigetragen. Henfling betonte: „Seine Arbeit war Motor für Wohlstand und Perspektive in unserer Gemeinde“. Weit über wirtschaftliche Belange hinaus habe sich Patzer eingesetzt und sei ein engagierter Bürger gewesen, der sich vielfach für das Gemeinwohl eingesetzt hat. „Sein Engagement, seine Zuverlässigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein haben ihn zu einer Persönlichkeit gemacht, die bei vielen Menschen Respekt und Dankbarkeit hinterlassen hat.“ Am Tag des 79. Geburtstages des 2019 Verstorbenen, setzte die Gemeinde Sinntal mit dem „Herwig-Patzer-Platz“ ein dauerhaftes Zeichen des Dankes.
Nach dem Bürgermeister hielt Günter Frenz, langer kommunalpolitischer Wegbegleiter und Freund Patzers, eine Laudatio auf Patzers Leben und Wirken. „Das Ehrenamt macht den Unterschied zwischen Nebeneinander und Miteinander. Wer sich für andere engagiert, der entscheidet sich jeden Tag neu für das Miteinander“, zitierte Frenz Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Und auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel habe das Ehrenamt als eine wichtige Säule der Zivilgesellschaft und als Ausdruck von Solidarität und Engagement gesehen. Das sei für die CDU Motivation gewesen, das Engagement zu würdigen, stellvertretend für viele, die sich für die Gesellschaft in unterschiedlicher Weise einsetzen. Herwig Patzer habe schon in jungen Jahren erkannt, dass das Miteinander unser Gemeinwesen prägen und verändern kann.
Das Lebenswerk von Herwig Patzer würdigen
Patzer übernahm schon in jungen Jahren Verantwortung im Jossaer Familienbetrieb „Einheitserdewerke Patzer“. Neben dem jahrzehntelangen persönlichen Einsatz für das Unternehmen habe er auch Zeit gefunden, sich kommunalpolitisch zu engagieren. 43 Jahre führte er den CDU-Gemeindeverband Sinntal, war in gemeindlichen Gremien aktiv und hatte weitere Ehrenämter inne. In Verbundenheit hatte er die Weiterentwicklung seines Heimatortes Jossa und auch der Großgemeinde Sinntal im Auge. Der Bau des Backhauses am Dorfplatz im Jahr 2006 sei der sichtbare Beweis, denn ohne die Förderung von Herwig Patzer wäre der nicht möglich gewesen.
Die Ehrung sei stellvertretend für alle Bürger, die sich in den Dienst der Gesellschaft stellen, sei es in den Hilfsorganisationen, den Vereinen und Verbänden, oder im kirchlichen Bereich. Der Laudator dankte den Kollegen des Sinntaler Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung für die Unterstützung des CDU-Antrages. „Damit betonen wir in Sinntal die Wertschätzung des ehrenamtlichen Wirkens“, so Frenz.
Weiter ein Dorfmittelpunkt für Jung und Alt
Die Vorsitzende der Gemeindevertretung Sinntal, Brigitte Hartmann, sagte in ihrem Grußwort, dass sie Herwig Patzer zwar nicht persönlich kennengelernt habe, aber dennoch wisse, dass er ein aktiver Kommunalpolitiker aus Überzeugung gewesen sei. Das Wohl seiner Mitarbeiter und der Erfolg seines Unternehmens seien ihm Verpflichtung gewesen, ebenso wie ihm die Entwicklung seiner Heimatgemeinde am Herzen lag.
Patzer sei eine menschenfreundliche Person gewesen, die großzügige Unterstützungen gewährte, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Es sei ihm darauf angekommen, Projekte zu ermöglichen, die sonst vielleicht nie hätten stattfinden können. Brigitte Hartmann freute sich als Vorsitzende der Gemeindevertretung Sinntal, dass mit der Namensgebung ein würdiges Andenken an Herwig Patzer gegeben werde. Auch der Jossaer Ortsvorsteher Stefan Walther lobte in seiner Ansprache die Verdienste Patzers.
Stephan Patzer, der geschäftsführende Gesellschafter der jetzigen Patzer Erden GmbH, erinnerte an seinen Vater und freute sich über die Umbenennung des Dorfplatzes. Er enthüllte zusammen mit seiner Schwester die Gedenktafel und lud erstmals zu einem Imbiss und Umtrunk bei einem geselligen Beisammensein auf dem Herwig-Patzer-Platz ein.
(red)






























