Hessen hat deutschlandweit mit die wenigsten Schulabbrecher
Sonntag, 02.11.2025
von KINZIG NEWS-Redaktion
HESSEN - Hessen bleibt beim Kampf gegen Schulabbrüche eines der erfolgreichsten Bundesländer. Nur 6,2 Prozent der Jugendlichen haben im Jahr 2024 die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Das geht aus den neuesten Erhebungen des Statistischen Bundesamtes und der Kultusministerkonferenz hervor.
Bundesweit liegt die Quote bei 7,9 Prozent. Damit steht Hessen hinter Bayern (6,1 Prozent) auf Platz zwei und vor Hamburg (6,6 Prozent) sowie Baden-Württemberg (6,9 Prozent).
Bildungsminister Armin Schwarz betonte die Bedeutung gezielter Unterstützung: „Wir setzen uns mit ganzer Kraft und unseren zielgerichteten Programmen dafür ein, dass jeder junge Mensch bei uns in Hessen die Chance auf einen erfolgreichen Bildungsweg erhält. Mehr qualifizierte Abschlüsse und weniger Schulabbrüche stärken die Zukunftsperspektiven.“
Mehrheit der Schulabbrecher ist männlich
Rund 3.700 Schüler verließen in Hessen 2024 die Schule ohne Hauptschulabschluss. Davon waren 58 Prozent männlich. Etwa 2.120 Jugendliche erhielten eine sonderpädagogische Förderung und strebten spezielle Abschlüsse außerhalb des Hauptschulabschlusses an.
Die Schulabbrecherquote wird am Anteil der gleichaltrigen Wohnbevölkerung gemessen. Durch den neuen Zensus 2022 hat sich die Bezugsgröße verändert, wodurch die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreswerten eingeschränkt ist.
Hessen ist mit einer Migrationsquote von 38,5 Prozent das vielfältigste Flächenland Deutschlands. Laut aktuellem Bildungsmonitor schneidet das Land besonders bei der Integrationsleistung und beim Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg überdurchschnittlich ab.
Ein zentraler Baustein des hessischen Erfolgs ist die intensive Sprachförderung. Kinder mit Sprachdefiziten besuchen verpflichtende Vorlaufkurse im Jahr vor der Einschulung. Zudem wurde der Deutschunterricht in der Grundschule ausgebaut – seit dem vergangenen Schuljahr erhalten alle Zweitklässler eine zusätzliche Deutschstunde. Zugewanderte und geflüchtete Kinder werden in Deutsch-Intensivkursen unterrichtet. (red)