„Gleichstellung ist Wirtschaftsfaktor“

Gleichstellung in Hessen: Frauen bleiben in Führungspositionen weiter unterrepräsentiert

Trotz gestiegener Qualifikation arbeiten Frauen in Hessen weiterhin seltener in Führungspositionen. - Symbolbild: Eren098566/pixabay


Samstag, 01.11.2025
von KINZIG NEWS-Redaktion

HESSEN - In Hessen und ganz Deutschland besteht Einigkeit über das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt. Doch trotz steigender Erwerbsbeteiligung und Qualifikation sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. 

Das zeigt der aktuelle vierte Report zum IAB-Betriebspanel 2024, der vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) an der Goethe-Universität Frankfurt erstellt wurde. Für die Studie wurden 1.068 Betriebe in Hessen befragt.

Mansoori: „Gleichstellung ist Wirtschaftsfaktor“

Das diesjährige Betriebspanel stand unter dem Rahmenthema „Betrieblicher Alltag zwischen (schmerzhaften) Kompromissen und neuen Herausforderungen in den Betrieben in Hessen“. Der vierte Teil widmet sich der Gleichstellung von Frauen und Männern. Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori betonte bei der Vorstellung der Ergebnisse: „Die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt ist kein ‚Nice-to-have‘, sondern ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und sozialen Zusammenhalt. Nur so können alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten.“

Das Land unterstütze die Unternehmen dabei mit gezielten Programmen, etwa in den MINT-Berufen und bei der Existenzgründung von Frauen. Gefördert werden unter anderem die Hessische MINT-Aktionslinie sowie die Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft, die Frauen beim Einstieg in technische Berufe oder auf dem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt.

Trotz Qualifikation: Frauen seltener in Führungspositionen

Die Zahlen zeigen: Frauen sind häufiger in Teilzeit und Minijobs beschäftigt und deutlich seltener in leitenden Positionen vertreten. Auf der ersten Führungsebene liegt der Frauenanteil seit Jahren rund 20 Prozentpunkte unter dem allgemeinen Frauenanteil an den Beschäftigten. Auf der zweiten Führungsebene ist ein Anstieg erkennbar: von 38 Prozent im Jahr 2023 auf 43 Prozent im Jahr 2024. Den höchsten Anteil weiblicher Führungskräfte verzeichnen die sonstigen Dienstleistungen – mit 42 Prozent auf der ersten und 53 Prozent auf der zweiten Ebene.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist laut Report einer der Schlüsselfaktoren. Über die Hälfte der hessischen Betriebe bietet inzwischen familienfreundliche Arbeitszeitmodelle an – etwa flexible Arbeitszeiten, Homeoffice oder Teilzeitlösungen. Dennoch arbeiten 54 Prozent der Frauen in Teilzeit, aber nur 17 Prozent der Männer. Bei Minijobs liegt der Anteil der Frauen mit 14 Prozent fast doppelt so hoch wie der Männer. (red)

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