Wenn das Wasser ausbleibt: Maintal testet Notfallversorgung
Sonntag, 02.11.2025
von KINZIG NEWS-Redaktion
MAINTAL - Wie handlungsfähig ist eine Stadt, wenn die Trinkwasserversorgung plötzlich unterbrochen wird? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer unangekündigten Übung, die der Verwaltungsstab der Stadt Maintal gemeinsam mit den Maintal-Werken und der Feuerwehr durchgeführt hat. Das Ergebnis: Die Verantwortlichen sind auf einen Ernstfall gut vorbereitet.
Krisen können viele Gesichter haben – von Naturkatastrophen über Stromausfälle bis hin zu Störungen an kritischer Infrastruktur. Um in solchen Situationen schnell reagieren zu können, verfügt Maintal über detaillierte Notfallpläne, die der Fachdienst Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz regelmäßig überprüft und fortschreibt.
Szenario der Übung: Unterbrechung der Trinkwasserversorgung der Stadt
Im Krisenfall tritt Bürgermeisterin Monika Böttcher an die Spitze des Verwaltungsstabs. Zum Team gehören unter anderem der Erste Stadtrat, der Stadtbrandinspektor sowie Vertreter verschiedener Fachdienste und der Pressestelle. Die technische Einsatzleitung liegt bei der Feuerwehr. Regelmäßige Übungen sollen sicherstellen, dass die Abläufe im Ernstfall reibungslos funktionieren – so wie bereits bei einer Übung zum Thema „Weitreichender Stromausfall“ im Februar 2023, mit der Maintal im Main-Kinzig-Kreis eine Vorreiterrolle einnahm.
Diesmal stand ein anderes Szenario im Mittelpunkt: Eine Leckage in der Hauptversorgungsleitung, die die Trinkwasserversorgung der Stadt unterbricht. Zuständig für diese Infrastruktur sind die Maintal-Werke. Noch bevor der Krisenstab im Rathaus zusammentrat, hatte Kai Vahnenbruck, bei den Maintal-Werken für die Wasserversorgung verantwortlich, bereits erste Maßnahmen eingeleitet, um die Versorgung über den Hochbehälter in Hochstadt sicherzustellen.
Maintal: Notfallübung erfolgreich abgeschlossen
Der Hochbehälter fasst rund 7.000 Kubikmeter Wasser – das entspricht dem Tagesverbrauch aller Maintaler Haushalte. Eine größere Reserve wäre aus hygienischen Gründen nicht sinnvoll, da das Wasser täglich ausgetauscht werden muss. Im Notfall kann die Fließrichtung der Versorgungsleitung geändert werden, sodass Maintal im Fall einer Störung über Frankfurt mit Trinkwasser versorgt werden könnte.
Die Übung verlief erfolgreich: Der Krisenstab konnte das Szenario schneller als erwartet beenden. Wichtiger jedoch war die Erkenntnis, dass die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Feuerwehr und Maintal-Werken gut funktioniert.
Böttcher: „Die Übung hat gezeigt, dass wir im Bereich dieser kritischen Infrastruktur gut aufgestellt sind“
„Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel unseres Alltags. Die Menschen müssen sich hier auf eine sichere Versorgung verlassen können. Die Übung hat gezeigt, dass wir im Bereich dieser kritischen Infrastruktur gut aufgestellt sind und die Zusammenarbeit aller Beteiligten reibungslos funktioniert“, erklärte Böttcher.
Sie betonte zugleich, wie wichtig regelmäßige Proben seien: „Unser Ziel ist es, auch in außergewöhnlichen Lagen die Versorgung und Information der Bevölkerung sicherzustellen. Das erfordert sorgfältige Planung und regelmäßige Übungen, damit die Abläufe eingespielt sind.“ (red)