300.000 Brötchentüten in Hanau sollen Frauen vor häuslicher Gewalt und Bedrohung schützen

HANAU - „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“ – So lautet auch 2025 das sichtbare Zeichen, mit dem Hanau auf häusliche Gewalt aufmerksam macht. Rund 40 Betriebe, darunter Bäckereien, Metzgereien und Markthändler, geben seit dem 14. November insgesamt 300.000 Brötchentüten aus, die mit den wichtigsten Kontaktdaten von Beratungs- und Hilfsangeboten für betroffene Frauen und Kinder bedruckt sind.

Organisiert wird die Aktion vom Hanauer Frauenbüro und der LICHTBLICK Stiftung der Evangelischen Marienkirchgemeinde. Zum achten Mal setzen sie anlässlich des „Orange Day“, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November, ein klares Zeichen: Gewalt gegen Frauen ist weder Privatsache noch Tabu – sie geht alle an.

Hemsely: "Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft."

Der offizielle Startschuss fiel in diesem Jahr vor der Bäckerei Reber in der Alfred-Delp-Straße, einer der vielen teilnehmenden Partnerbetriebe.

Stadträtin Isabelle Hemsley betont: „Die Tüten erreichen Menschen direkt im Alltag – ohne Hürden und dort, wo Informationen sonst fehlen. Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft. Jede und jeder kann helfen, wenn Warnsignale ernst genommen werden.“

Bundesweites Hilfetelefon für Betroffene von Gewalt

Auch die neue Frauenbeauftragte Marisa Lang unterstreicht die Bedeutung des niedrigschwelligen Ansatzes: „Viele Betroffene leben in Angst oder Abhängigkeit. Ein Blick auf eine Brötchentüte kann der erste Schritt aus der Gewaltspirale sein.“ Besonders verweist sie auf das bundesweite, anonyme Hilfetelefon 116 016, das rund um die Uhr und in vielen Sprachen erreichbar ist.

Unterstützt wird die Aktion von zahlreichen Unternehmen, Vereinen und Initiativen aus Hanau und der Umgebung – von Evonik über die Bürgerstiftung Hanau bis zum Weissen Ring und verschiedenen Frauen- und Sozialorganisationen. (red)