Schon wieder falsche Polizisten unterwegs

Schock-Anruf endet brutal: Mann um jede Menge Gold betrogen

In Wächtersbach wurde ein älterer Mann am Mittwoch Opfer einer fiesen Betrugsmasche - Symbolbild: KN/Jonas Wenzel (yowe)


Donnerstag, 04.12.2025
von Redaktion Kinzig News

WÄCHTERSBACH - "Echte Polizisten fordern am Telefon kein Geld oder Wertsachen!" 

Dies ist eine der zentralen Botschaften, die die Polizei seit Jahren unermüdlich vermittelt, um Menschen vor dreisten Betrügern zu bewahren. Dennoch kommt es immer wieder zu dreisten und manipulativen Fällen. So wie am Mittwoch in Wächtersbach, bei dem Kriminelle einen älteren Mann um jede Menge Geld erleichterten.  

Der Senior erhielt einen Anruf eines vermeintlichen Polizeibeamten, der mit ernster Stimme behauptete, in seiner Nachbarschaft sei eine Räuberbande festgenommen worden. Bei den Festgenommenen habe man angeblich einen Zettel mit seinem Namen und seiner Adresse gefunden, weshalb er nun womöglich als Nächster gefährdet sei. 

Mit dieser erfundenen Bedrohung setzten die Täter den Senior so sehr unter Druck, dass der den kompletten Inhalt seines Bankschließfaches holte, um es bei den vermeintlichen Polizisten in "Sicherheit zu bringen". In dem Schließfach befand sich unter anderem Gold von sehr hohem Wert. 

Bei der Übergabe wird das Opfer misstrauisch

Für die scheinbare Übergabe vereinbarten die Täter ein Treffen im Höchster Weg. Gegen 13.25 Uhr erschien dort ein unbekannter Mann. Als der Senior misstrauisch wurde und die Wertsachen wieder in seinen Rucksack packte, entriss ihm der Fremde diesen mit Gewalt, woraufhin das Opfer zu Boden stürzte und sich leicht verletzte. Der unbekannte Abholer flüchtete daraufhin zu Fuß in Richtung Wolfsgrabenstraße.

Die Polizei gibt in solchen Fällen regelmäßig Warnmeldungen über die App "HessenWarn" heraus. Da den Beamten bereits am Dienstag und Mittwoch vermehrt ähnliche Anrufe aus dem Raum Wächtersbach gemeldet worden waren, warnte die Polizei an beiden Tagen gezielt vor diesen Betrugsversuchen -bedauerlicherweise gelang den Tätern dennoch eine weitere Tat.

Zum Ziel kommen sie, indem sie auf Angst, Überraschung und Überrumpelung setzen. Wer ihre Tricks kennt, fällt nicht darauf hinein. Gerade ältere Menschen geraten bei solchen Anrufen in Stress und handeln dann nicht mehr überlegt. Jede Unsicherheit, jeder Moment des Zögerns kann Betrügern in die Hände spielen. Um zu verhindern, dass weitere Menschen auf ihre Skrupellosigkeiten hereinfallen, ist es entscheidend, die wichtigsten Verhaltensregeln konsequent zu beachten:

  • Die Polizei fordert Sie NIEMALS telefonisch zur Herausgabe oder Abholung von Bargeld oder Wertsachen auf.
  • Legen Sie sofort auf, wenn Anrufer Druck aufbauen oder Angst schüren.
  • Rufen Sie im Zweifel selbst bei Ihrer Polizeidienststelle an - nutzen Sie nur bekannte, offiziell veröffentlichte Telefonnummern oder die Notrufnummer 110.
  • Geben Sie keine Informationen über Vermögenswerte oder persönliche Daten am Telefon preis.
  • Auch Jüngere können helfen: Sprechen Sie mit älteren Angehörigen und Nachbarn über diese Betrugsmaschen. Ein kleiner Hinweiszettel am Telefon kann schützend sein, etwa "Polizei fordert nie Geld am Telefon".

Im vorliegenden Fall suchen die echten Beamten nun nach Zeugen, die im Bereich Höchster Weg oder Wolfsgrabenstraße verdächtige Personen oder Beobachtungen wahrgenommen haben. 

Sie werden gebeten, sich umgehend bei der Kriminalpolizei in Gelnhausen unter der Rufnummer 06051 827-0 zu melden. Jeder noch so kleine Hinweis kann für die Ermittlungen von Bedeutung sein. (red)


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