Gelnhausen: Jugendschwimmer rücken mit Kraftakt aufs Podest
Mittwoch, 10.12.2025
von Redaktion Kinzig News
GELNHAUSEN/WUPPERTAL - Der Schwimmverein Gelnhausen hat beim Bundesfinale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend (DMSJ) in Wuppertal Vereinsgeschichte geschrieben. Erstmals gelang einer SVG-Mannschaft der Sprung auf das Podest – und das in einem wahren Krimi bis zur letzten Bahn.
Die männliche Jugend C mit Carl Relecker (JG 2013), Mats Glock (JG 2012), Tim Auhl (JG 2012) und Jonas Tittel (JG 2013) sicherte sich sensationell die Bronzemedaille. Der traditionsreiche Staffelwettkampf setzt sich aus fünf Rennen zusammen: 4×100 Meter Freistil, Brust, Rücken, am Sonntag 4×100 Meter Schmetterling sowie die abschließende 4×100 Meter Lagenstaffel.
Von Platz fünf ins Finale – und dann aufs Podest
Immer zwei Jahrgänge bilden ein Team – was den SVG-Schwimmern eine enorme Vielseitigkeit abverlangte. Während viele Topvereine mit sechs bis acht Athleten antraten, mussten die Gelnhäuser alle Lagen komplett selbst abdecken. Bereits der Einzug ins Bundesfinale als Fünfter war ein Ausrufezeichen.
Doch in Wuppertal wuchsen die SVG-Jungs über sich hinaus: Jede Staffel war rund zwei Sekunden schneller als noch beim Hessenentscheid vor zwei Wochen, und alle vier Athleten stellten persönliche Bestzeiten auf. Besonders beeindruckte die Bruststaffel, die in der Jugend C männlich deutschlandweit die schnellste Zeit erzielte – ein klares Signal an die Konkurrenz.
Ein Herzschlagfinale – und grenzenloser Jubel
Nach den ersten drei Staffeln ging das Team mit 10 Sekunden Vorsprung in die Schmetterlingsstaffel. Dort schrumpfte der Abstand jedoch dramatisch zusammen: Nur noch 0,8 Sekunden trennten den SVG vor dem abschließenden Lagenstaffel von den Verfolgern.
Die Lagenstaffel wurde zum Showdown. Unter ohrenbetäubendem Jubel der mitgereisten Eltern und Fans behaupteten die Gelnhäuser ihre Nervenstärke: Mit 1,37 Sekunden Vorsprung auf Hamburg schlugen sie als Dritte an – hinter Leipzig und Essen, die sich Gold und Silber sicherten.
Auch in der Gelnhäuser Heimat wurde mitgefiebert
Trainerin Heike Heeger fasste den emotionalen Moment nach dem Rennen so zusammen: "Es war ein Krimi bis zur letzten Sekunde. Ich bin unfassbar stolz auf meine Jungs. Sie haben alles gegeben, jede Erwartung übertroffen und unglaublich mental stark performt.“
Der Erfolg wurde nicht nur in der Halle gefeiert – auch in Gelnhausen verfolgten zahlreiche Vereinsmitglieder das Finale mit großer Spannung und drückten ihren Schwimmern die Daumen.
Einzigartige Leistung aus hessischer Sicht
Der Erfolg gewinnt noch mehr Gewicht, blickt man auf die Konkurrenz: Der SVG war der einzige hessische Verein, der beim Bundesfinale eine Medaille gewinnen konnte – und das erstmals seit vielen Jahren. Selbst große und etablierte Vereine wie Frankfurt, Hofheim, Wiesbaden oder Darmstadt konnten dieses Jahr nicht mithalten. Für einen kleinen Verein wie den SVG ist dieser Podestplatz ein außergewöhnlicher Triumph und ein starkes Signal für die hervorragende Nachwuchsarbeit in Gelnhausen.
Die Stimmung in Wuppertal war einzigartig: Alle Teams zogen verkleidet zur Siegerehrung ein, die Halle bebte vor Anfeuerungsrufen. Für den Schwimmverein Gelnhausen ist dieser Erfolg ein Meilenstein – und ein Kapitel Vereinsgeschichte, das lange in Erinnerung bleiben wird. (red)