Das ist das Erfolgsrezept der Breitband Main-Kinzig: Simone Roth und Jannik Marquart im Interview
Sonntag, 28.12.2025
MAIN-KINZIG-KREIS - Das vierte Jahr in Folge versorgt die Breitband Main-Kinzig GmbH flächendeckend Gebäude mit Glasfaser. Schaut man auf die Zahlen, dann steht fest: 2025 war das bislang erfolgreichste Ausbau-Jahr. Allein in diesem Jahr wurden 14.500 Gebäude mit einem Anschluss versorgt, in 42 Ortsteilen wurde der Ausbau fertiggestellt.
Im Jahresabschlussinterview blicken Breitband-Geschäftsführerin Simone Roth und Breitband-Aufsichtsratsvorsitzender Jannik Marquart auf die Meilensteine und Herausforderungen zurück und geben einen Ausblick auf das nächste Jahr.
Wie hat sich das Infrastrukturprojekt im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt? Worauf sind Sie besonders stolz?
Simone Roth: In diesem Jahr haben wir im Vergleich zu den anderen Jahren noch mehr gebaut. Ein großes Lob geht daher an unsere Tiefbauer, die trotz Wind und Wetter auf den Baustellen fleißig waren. Nach aktuellem Stand sind 75 Prozent der Gebäude, die wir anschließen dürfen, ans superschnelle Netz angeschlossen. Das Projekt hat in diesem Jahr also deutlich Fahrt aufgenommen. Unsere gesetzten Zielvorgaben haben wir sogar deutlich übertroffen.
Jannik Marquart: Das Jahr 2025 hat uns nochmal mehr gezeigt, dass es genau richtig ist, die Bürgerinnen und Bürger über alle Schritte des Glasfaser-Ausbaus zu informieren. Kommunikation ist wichtig. Deshalb haben wir dieses Jahr die 30.000 Glasfaser-Bestellungen geknackt. Deutschlandweit bekommt kein anderes FTTH-Projekt so großen Zuspruch.
Insgesamt wurden bereits 42 Ortsteile ausgebaut und durch Vodafone in Betrieb genommen. Was ist das Herausforderndste bei solch einem großen Projekt?
Roth: Ganz klar das Management. Wir haben mit sieben Tiefbauunternehmen gleichzeitig ausgebaut. Jede einzelne Baustelle wurde überwacht und dokumentiert. Diese Schritte gehören genauso zum Ausbauprozess dazu wie die Bauarbeiten an sich.
Marquart: Das Tiefbauunternehmen Kurt Leitungstiefbau ist leider insolvent gegangen. Das hat uns in den Planungen natürlich etwas zurückgeschmissen. Aber wir haben schnell Ersatz finden können und setzen die Ausbauarbeiten nun wie geplant fort.
Wird das Projekt denn überhaupt wie angekündigt bis 2027 fertig?
Marquart: Wenn keine unerwarteten Zwischenfälle eintreten, werden wir bis 2027 den gesamten Tiefbau fertigstellen.
Und wie geht es danach weiter? Gibt es weitere Projekte, die die Breitband Main-Kinzig GmbH umsetzt?
Roth: Im Frühjahr 2026 starten wir zunächst mit unserem Nachverdichtungsprojekt. Alle Bürgerinnen und Bürger, die beispielsweise umgezogen sind und noch kein Glasfaser im Haus haben, bekommen von uns nochmal die finale Chance, sich einen Anschluss zu bestellen. Wir beginnen in den Kommunen mit der Nachverdichtung, in denen wir 2022 mit dem Glasfaser-Ausbau gestartet sind. Wie immer gibt es dazu alle Informationen auf unserer Homepage und unseren sozialen Kanälen, wenn es so weit ist.
Marquart: Und nicht zu vergessen ist unser Mobilfunk-Ausbau. Wir verbessern mit der Breitband Main-Kinzig GmbH den Empfang im Kreis und errichten dafür neue Masten. Den ersten Mast bekommt nächstes Jahr Mosborn in der Gemeinde Flörsbachtal. Das Land Hessen bezuschusst dieses Projekt zu 100 Prozent. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar. Denn jeder weiß: Guter Mobilfunkempfang verbessert und vereinfacht das Leben der Bürgerinnen und Bürger.
Roth: Und wenn wir gerade schon von anderen Projekten sprechen: Wir haben 2025 das ELER-Projekt beendet. Alle entlegenen Höfe und Weiler, die sich einen Anschluss bestellt haben, sind nun vollständig versorgt. Außerdem wurde der Gewerbegebiete-Ausbau erfolgreich beim Fördergeber schlussgeprüft.
Zu den Erfolgen dieses Jahres gehört sicherlich auch, dass die Bürgerinnen und Bürger seit Oktober Tarife bei M-net buchen können. Wie sieht es mit weiteren Anbietern aus?
Roth: Wir sind glücklich darüber, dass es jetzt auch einen zweiten Anbieter gibt. Ob künftig noch ein Unternehmen dazukommt, wird sich zeigen.
Wie lauten die Ziele für 2026? Was wünschen Sie sich?
Marquart: Für mich darf es gerne in diesem Tempo weitergehen. Viele Nachbar-Landkreise bestaunen unseren Ausbau und fragen uns immer wieder, wie wir zu so hohen Quoten kommen. Dazu kann ich nur sagen: Die Breitband Main-Kinzig GmbH macht wirklich einen großartigen Job und geht jedem Einzelfall nach. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen klappt super. Das gilt auch für die Fördergeber, den Bund, das Land sowie die Verantwortlichen unseres Kreises. Mein Wunsch ist, dass die Bürgerinnen und Bürger den großen Mehrwert für den Main-Kinzig-Kreis sehen und uns bei der Umsetzung weiterhin so gut unterstützen.
Roth: Als Geschäftsführerin wünsche ich mir, dass keine weiteren Tiefbauer insolvent gehen, und wir 2026 weiterhin große Fortschritte machen. Und als Bürgerin des Main-Kinzig-Kreises wünsche ich mir, dass wir den Tiefbauern Dankbarkeit entgegenbringen. Wenn alle an einem Strang ziehen, wird das Projekt bald seinen erfolgreichen Abschluss finden. (red)