GELNHAUSEN

Vom Alltag aus den Projekten des Höchster Vereins „Wir helfen in Afrika“

Mister Juma (Mitte), der Verantwortliche für die Tiefbrunnen des Höchster Vereins, mit seinem Sohn, Uwe Filippi (links), Roland Rützel (2. Von links) und dem „Taem Afrika“, den Vereinsmitgliedern vor Ort in Kenia - Foto: privat


Dienstag, 12.11.2019
von Moritz Pappert/ pm

GELNHAUSEN - Der Höchster Verein „Wir helfen in Afrika“ hat in den vergangenen Jahren viele Projekte im kenianischen Bezirk Kwale angestoßen. Viele Tausend Menschen profitieren heute davon. Damit diese Projekte auch dauerhaft erfolgreich bleiben, sind tagtäglich Partner vor Ort in Kenia aktiv. Außerdem besuchen die Projektverantwortlichen aus dem Main-Kinzig-Kreis regelmäßig die Region. Es bedarf dieser alltäglichen Arbeit, um die wichtige Hilfe vor Ort aufrechtzuerhalten.

Es sind die großen Projekte des Vereins, die auch medial viel Aufmerksamkeit erhalten. In Gelnhausen und Umgebung ebenso wie in Kenia. Die Oasis Schule in Mamba Village hat der Verein mit seinen Partnern vor Ort komplett neu gebaut, die Klassenräume weiterer Schulen nach und nach erneuert. In Lunga Lunga entstand eine komplette Krankenstation mit Geburtshaus, drum herum entwickelten sich mehrere Gesundheitsprojekte für die gesamte Region mit gut 650.000 Einwohnern. Doch Gebäude, Projekte und Partnerschaften bedürfen einer regelmäßigen Pflege. Projektbeauftragter Uwe Filippi aus Mernes und der stellvertretende Vorsitzende Roland Rützel aus Höchst waren daher jüngst in Kenia, um sich über den Sachstand der aktuell laufenden Projekte zu informieren und die nächsten Schritte der Partnerschaft mit den Schulen und den Gesundheitseinrichtungen zu besprechen.

Die Arbeit begann dabei bereits weit vor dem Abflug nach Mombasa: Filippi und Rützel koordinierten ihren Terminplan mit den Vereinsmitgliedern vor Ort. Kein leichtes Unterfangen. Am Ende standen 55 Aufgaben auf der Liste des zwölftägigen Besuchs. Gerade einmal einen Tag hielten sich die beiden frei, um die Altstadt von Mombasa kennen zu lernen.

In großen Gruppen werden die Menschen gegen den Parasiten Jigger behandelt.

In großen Gruppen werden die Menschen gegen den Parasiten Jigger behandelt.

Auch handfeste Aufgaben bewältigten die beiden im Kwale County. So fanden sie die Wasserversorgung der Oasis-Schule in einem zum Teil unzureichenden Zustand vor. Gemeinsam mit dem Schulleiter und dem örtlichen Bauunternehmer vereinbarten sie eine umfangreiche Sanierung. „Dabei fordern wir auch Eigenleistung von der Schule ein“, erklärt Roland Rützel. „Es ist wichtig, dass die Infrastruktur regelmäßig gewartet wird und die Schüler mit den Wasserleitungen sorgfältig umgehen.“ 

In fast fertigen Zustand zeigte sich der Computerraum, dessen Bau derzeit weit oben auf der Agenda steht. Hier werden in Kürze die Schüler in grundlegende Computerfertigkeiten geschult. Die beiden Projektbeauftragten vereinbarten mit Schulleiter Chaka einige Restarbeiten, die jetzt in Auftrag gegeben werden. Auch direkt in der Bezirkshauptstadt Ukunda standen Projektbesuche an. So wird zurzeit in der Mwakigwenaschule ein Gebäude mit vier Klassenräumen für behinderte Schüler errichtet. Von der Qualität der Ausführung und der Projektbetreuung vor Ort durch das „Team Afrika“ um Peter Musomba waren Roland Rützel und Uwe Filippi positiv angetan. 

Roland Rützel vor dem neu erricchteten Computerraum der Oasis-Schule in Mamba Village.

Roland Rützel vor dem neu erricchteten Computerraum der Oasis-Schule in Mamba Village.

Das Brillenprojekt „Unter dem Mangobaum“ erfährt einige Verbesserungen. Bisher werden die vielen Tausend Brillen, die kostenlos unter der Bevölkerung verteilt werden, in Pappkartons zu den Menschen tief im ländlichen Raum gebracht. Die gereinigten und vermessenen gebrauchten Brillen von Partneroptikern aus Gelnhausen und der Umgebung sollen in Zukunft in stabilen Boxen mit Rollen transportiert werden. 

Zwei ganze Tage verbrachten Uwe Filippi und Roland Rüzel im derzeit wohl ambitioniertesten Projekt des Höchster Vereins: Der Bekämpfung des parasitären Sandflohs „Jigger“. Uwe Filippi war dabei, als in zwei Schulen insgesamt 270 Menschen diese wichtige medizinische Versorgung erhielten. „Die Arbeit läuft äußerst professionell ab, es gibt keinen Leerlauf, die Helfer wissen genau, was zu tun ist“, lobt er das Team vor Ort. „Die Menschen sind Nyambari Duncan zugewandt, er ist beliebt bei der Bevölkerung und bei den Verantwortlichen der Schulen.“ Mit nicht einmal fünf Euro Einsatz kann ein Mensch – befallen sind meist Kinder der ärmsten Familien – von den schlimmen Parasiten befreit werden, der unbehandelt Hände und Füße verstümmelt.

Auch am Fortschritt der weiteren Projekte, der Krankenstation in Lunga Lunga, weiterer Schulen und der Wasserversorgung über Tiefbrunnen arbeiteten die beiden während ihres Aufenthalts im Süden Kenias. „Insgesamt sind alle unsere Projekte auf einem guten Weg. Unsere Partner arbeiten sehr zuverlässig, auch wenn es natürlich immer die einen oder anderen Herausforderungen gibt“, zieht Uwe Filippi ein positives Fazit. „Das alles sind aber keine unüberwindbaren Hindernisse“, ergänzt Roland Rützel. „Im Gegenteil. Wir haben mit unseren Partnern effektive Strukturen aufgebaut, die uns helfen, diese Hürden alles in allem problemlos zu meistern.“ +++

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