Fliegerbombe entschärft: Sperrungen werden aufgehoben

HANAU - Bei Bauarbeiten auf einem Grundstück in der Bruchköbeler Landstraße in Hanau-Nordwest ist am Donnerstag eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der Kampfmittel-Räumdienst will diese am Freitagnachmittag um 15 Uhr entschärfen. Über 5.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Update 14:30 Uhr: Wie die Feuerwehr Hanau mitteilt, wurde die Bombe entschärft. Die Sperrungen werden zurück genommen. Der Rücktransport von Personen läuft an.

Update 12:30 Uhr: Bei einer Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) wurden Details zur Evakuierung bekannt gegeben. "Die Evakuierung läuft nach Plan. Die meisten wussten schon von der Evakuierung durch die Medien. Einige wenige waren dennoch von der Nachricht heute Morgen überrascht. Besonderes Augenmerk wurde auf die Menschen gelegt, die nicht mobil sind. Wir hoffen, dass wir mit der Entschärfung fertig werden, bevor das angekündigte Unwetter kommt", erklärt Kaminsky.

Derzeit sind knapp 200 Rettungskräfte im Einsatz. "Wir gehen davon aus, dass wir die Bombe planmäßig gegen 15 Uhr entschärfen können. Dies wird, wenn alles gut geht knapp 1,5 Stunden dauern", so Hanaus Feuerwehr-Chef Peter Hack. Bei der Evakuierung soll, bis auf ein paar wenige Außnahmen, alles planmäßig gelaufen sein. Die Einsatzleitung ist bei der Feuerwehr Hanau.

Rene Bennert vom Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt erläuterte die Vorgehensweise der Entschärfung. "Die Bombe wurde nicht bei Bauarbeiten sondern bei Suchmaßnahmen gefunden. Die Fliegerbombe hat einen mechanischen Bodenaufschlagzünder. Mit einer Rakentenklemme soll sie per Funk entschärft werden", so Bennert.

Schulen geschlossen, Straßen gesperrt

Zu ihrer eigenen Sicherheit werden morgens ab 7 Uhr die dort lebenden Menschen aus ihren Wohnungen im Umkreis von 700 Metern evakuiert. Busse der Hanauer Straßenbahn bringen sie in die Willi-Rehbein-Halle und die Mehrzweckhalle Mittelbuchen, wo sie während der Evakuierungsphase versorgt werden.

Geschlossen sind an diesem Freitag vier Schulen. Betroffen sind neben der Hohen Landesschule auch die Erich-Kästner-Schule, die Eugen-Kaiser-Schule und die Kaufmännischen Schulen.

Auch die Kinderburg Fallbach und die Kindertagesstätte Nord-West liegen im Evakuierungsradius und bleiben deshalb geschlossen.

Das von der Räumung betroffene Gebiet ist auch für den gesamten Straßenverkehr gesperrt. Das bedeutet, dass ab 7 Uhr die Ausfahrt Hanau-Nord der A66 sowie die Bundesstraße 45 in Richtung Innenstadt geschlossen wird. Auch die Maintaler Straße, der Alte Rückinger Weg sowie die Oderstraße können nicht befahren werden. Der Verkehr von Stadt- und Regionalbussen wird ab 7 Uhr umgeleitet. Bei Rückfragen ist das Bürgertelefon der Stadt Hanau unter der Nummer 06181 / 6764117 geschaltet. Dorthin sollen sich auch Hilfsbedürftige wenden, die selbständig nicht ihre Wohnung verlassen können. +++