SINNTAL

Warum ist Sinntal aktueller Corona-Spitzenreiter im Main-Kinzig-Kreis?

Oberzell im Sinntal
Foto: Luca Heil
von HENDRIK AUTH und MORITZ PAPPERT


Donnerstag, 04.02.2021

Die Gemeinde Sinntal wies in der vierten Kalenderwoche des neuen Jahres einen Corona-Inzidenzwert von 225,8 auf. Das ist der höchste Wert im Main-Kinzig-Kreis. Mittlerweile liegt der Wer bei 180. Nur Schöneck und Wächtersbach zeigten ähnlich hohe Inzidenzwerte in diesem Zeitraum. 

"Gerade in kleineren Gemeinden wie Sinntal könne die Sieben-Tages-Inzidenz auf den Ort heruntergerechnet schon bei wenigen Fällen schnell in die Höhe schießen. Die ermittelten Fälle sind nachverfolgbar, hängen aber nicht zusammen", so die Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises.

Das dortige Gesundheitsamt hat bei den meisten Fällen als Ansteckungsorte das familiäre Umfeld oder den Arbeitsplatz ermittelt. Das Infektionsgeschehen sei im gesamten Kreis derzeit rückläufig, das gelte im Allgemeinen auch für Sinntal.

 Auf die Frage nach möglichen Verschärfungen der Beschränkungen bei erhöhten Inzidenzwerten antwortet der Kreis: "Bei der Überlegung, Corona-Regeln zu verschärfen, werden eine ganze Reihe von Faktoren zur Bewertung herangezogen. Ein hoher Inzidenzwert für eine einzelne Kommune reicht da als einziger Grund nicht aus. Hier muss das Infektionsgeschehen im gesamten Kreis bewertet und analysiert werden. Eine Ausnahme galt Anfang des Jahres für Hanau, das mit rund 100.000 Einwohnern deutlich größer als Sinntal ist. Hier hat das Land Hessen ausdrücklich die Möglichkeit geschaffen, einzelne Kommunen mit zentralörtlicher Funktion mit weiteren Einschränkungen belegen zu können, wenn dies vom Infektionsgeschehen her sinnvoll ist. Sinntal ist jedoch keine solche Kommune."

Das Sinntaler Rathaus - Foto: Archiv

 Der Bürgermeister von Sinntal Carsten Ullrich äußert sich bezüglich der hohen Ansteckungszahlen auf Nachfrage wie folgt: 

"Die Infektionen lassen sich regional nicht eingrenzen und umfassen räumlich die gesamte Gemeinde. Anders als bei den beiden massiven Ausbruchsgeschehen im November und Dezember können wir die aktuell kontinuierlich fortschreitenden Infektionszahlen keinem konkreten Ereignis zuordnen. Wir können nicht ausschließen, dass sich diese Infektionen verstärkt im privaten oder familiären Umfeld ereignen."

Es bleibt zu hoffen, dass der bundesweit leichte Abwärtstrend hinsichtlich der SARS-CoV-2-Neuansteckungen auch in der östlichsten Gemeinde im osthessischen Main-Kinzig-Kreis Einzug hält. +++