FRANKFURT AM MAIN

Fraport: 40 Prozent weniger Umsatz - Schulte: „Wir haben den Tiefpunkt überschritten“


Foto: Tobias Rehbein


Dienstag, 11.05.2021

 Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben das Geschäft des Flughafenbetreibers Fraport in den ersten drei Monaten des Jahres weiterhin deutlich belastet. Vor dem Hintergrund der anhaltend negativen Entwicklung der Passagierzahlen sowohl in Frankfurt als auch an den internationalen Konzern-Flughäfen verringerte sich der Konzern-Umsatz im ersten Quartal um mehr als 40 Prozent. Das Konzern-Ergebnis war mit minus 77,5 Millionen Euro negativ.

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG: „Wir haben im ersten Quartal noch keine spürbare Erholung im Luftverkehr gesehen – das war angesichts des weltweiten Infektionsgeschehens auch nicht zu erwarten. Doch wir gehen davon aus, dass wir den Tiefpunkt nun überschritten haben. Die Impfkampagnen in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern nehmen deutlich Fahrt auf. Ergänzend stehen umfangreiche Testmöglichkeiten zur Verfügung. Die Lust auf Reisen ist ungebrochen. Insofern gehen wir davon aus, dass wir im Sommer wieder deutlich steigende Passagierzahlen sehen werden – zunächst vor allem im Europaverkehr, aber perspektivisch dann auch auf Interkontinentalstrecken. Gleichzeitig haben wir die Krise genutzt, um unsere Kosten deutlich zu reduzieren und unser Unternehmen schlanker und effizienter aufzustellen.“

Verkehrsentwicklung deutlich rückläufig

Der Flughafen Frankfurt verzeichnete bei den Passagierzahlen in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang von 77,6 Prozent auf knapp 2,5 Millionen Fluggäste. Gegenüber dem ersten Quartal 2019 lag das Minus sogar bei 83,2 Prozent. Beim Cargo-Volumen hingegen konnte mit 565.497 Tonnen ein Zuwachs von 21,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2020 erzielt werden (plus 7,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2019). An den internationalen Konzern-Flughäfen lag der Passagierverkehr insgesamt ebenfalls deutlich unter den Vorjahreswerten. Je nach Standort ging das Passagieraufkommen gegenüber dem ersten Quartal 2020 um rund 50 bis 90 Prozent zurück. Lediglich die Flughäfen im russischen St. Petersburg (minus 18,3 Prozent) und Xi’an in China (plus 40,7 Prozent) schnitten aufgrund starker Inlandverkehre besser ab. 

Ausblick

Nach Ablauf des ersten Quartals 2021 hält der Vorstand an seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest: Für den Flughafen Frankfurt rechnet Fraport mit einem Passagieraufkommen von unter 20 bis 25 Millionen. Der Konzern-Umsatz wird bei rund 2 Milliarden Euro erwartet. Für das Konzern-EBITDA geht das Unternehmen von einer Bandbreite zwischen rund 300 bis 450 Millionen Euro aus. Der Vorstand rechnet mit einem leicht negativen EBIT und einem ebenfalls negativen Konzern-Ergebnis. Gegenüber 2020 werden sich beide Werte aber deutlich verbessern. (pm)