HANAU

Umstrittener Film über Hanau-Attentat: Jetzt äußert sich das Kinopolis

Das Kinopolis in Hanau Das Kinopolis in Hanau
Foto: Tobias Rehbein
von MORITZ PAPPERT


Samstag, 12.06.2021

Die geplante Verfilmung des Anschlags von Hanau von Regisseur Uwe Boll sorgt für Aufsehen in der Region. Erst hatte der Regisseur auf Facebook in einem Statement erklärt, dass sich für den Film keine Geldgeber gefunden hätten und das Projekt auf Eis gelegt ist. Später sagt er dem Hessischen Rundfunk (hr), dass der Film bereits abgedreht ist und im Sommer erscheinen soll (wir berichteten). Aber was sagt eigentlich das Kinopolis in Hanau zu dem Film?

"Grundsätzlich kann Film ein Medium sein, um gesellschaftliche Ereignisse zu thematisieren und gegebenenfalls zu verarbeiten. Ich persönlich sehe aktuell das Filmprojekt viel zu verfrüht um diesen in Hanau zeigen können, darüber hinaus müsste dieser Film vor einem Einsatz erst einmal gesichtet werden um zu erkennen wie hier die Filmemacher mit dem Thema umgehen. 

Ganz klar muss das Thema sehr sensibel aufgearbeitet werden und sollte nicht zulasten der geschädigten Familien ausgeschlachtet werden. Nicht ohne Grund hat dieser Film keinen Zuspruch in der Filmbranche erhalten", sagt Patrick Schubert Betriebsleiter des Kinopolis Hanau. Auch der Marketingleiter des Kinopolis, Kurt Schalk, sagt auf Nachfrage von KINZIG.NEWS, dass man sich bei diesem sensiblen Thema, den Film vorher genau ansehen müsse.

Im März hatte Boll für Aufsehen gesorgt, nachdem publik wurde, dass er den rassistisch motivierten Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 verfilmen wolle. Die Stadt Hanau und Familienangehörige der Opfer forderten den Regisseur daraufhin in einem offenen Brief auf, von dem Vorhaben abzusehen.