MAIN-KINZIG-KREIS

Schüler sind Menschen und keine Lern-Maschinen

Seit Monaten befinden sich die Schüler des Main-Kinzig-Kreises im Distanzunterricht. Für einige von ihnen ist es ein ganz besonderer Moment, ihre ersten Schritte wieder in das Schulgebäude zu setzen; für die anderen stellen sich viele Fragen. Wie wird der Unterricht jetzt weitergehen? Wie geht es den Schülern damit? Und wie erging ihnen die Zeit im Distanzunterricht? Fragen über Fragen.

"Viele Schülerinnen und Schüler berichten uns von steigendem Leistungsdruck jetzt zum Anfang des Präsenzunterrichtes. Für sie ist es schwer, sich schnell umzugewöhnen und sich schon direkt der Leistungsüberprüfung zu stellen", berichtet der stellvertretende Kreisschulsprecher Nikodem Korzec. Grundsätzlich könne die Kreisschülervertretung des Main-Kinzig-Kreises das Problem verstehen, dass viele Arbeiten und Klausuren nachgeholt werden müssten, "jedoch sollten die Verantwortlichen geduldig mit ihren Schülerinnen und Schülern sein und ihren Ermessensspielraum nutzen, um gegebenenfalls die Arbeiten durch angemessene Ersatzleistungen zu ersetzen".

Im Stich gelassen?

Viele hätten während des Distanzunterrichtes keine Freunde treffen können oder dürfen, hätten kaum soziale Kontakte gehabt und seien dadurch psychisch angegriffen. "Sie wurden zum Teil mit ihren Problemen und Bedürfnissen alleine gelassen."

Genau jetzt, wo die Schulen wieder öffnen, sollten die Schüler das Gefühl vermittelt bekommen, in der Schule anzukommen, sich aufgehoben zu fühlen und das da jemand ist, dem sie sich anvertrauen können. "Im Moment erleben wir andere Zustände, die nicht gerade pädagogisch sinnvoll erscheinen."

Kreisvorstandsmitglied Moritz Wiegand positioniert sich dazu wie folgt: "Es sollte jetzt auf den Menschen, der vor einem sitzt, geschaut werden und dieser in den Vordergrund gestellt werden. Die formalen Lehrpläne sollten in den Hintergrund gerückt werden. Schule ist heutzutage so viel mehr, als Formeln, Vokabeln und Stoff zu erlernen." (pm) +++