FRANKFURT AM MAIN

130 Menschen aus Kabul in Frankfurt gelandet

130 Menschen aus Kabul sind in der Nacht zum Mittwoch auf dem Flughafen in Frankfurt am Main gelandet
Foto: 5vision.media
von HANS-HUBERTUS BRAUNE


Mittwoch, 18.08.2021

In einem von der Bundesregierung gemieteten Flugzeug der Lufthansa sind in der Nacht zum Mittwoch 130 Menschen aus Kabul gelandet. Die Bundeswehr hatte die Menschen am Dienstag zunächst aus Kabul nach Taschkent in Usbekistan gebracht. Das meldet das Internetportal hessenschau.de. Über die Luftbrücke sollen in den kommenden Tagen möglichst viele Menschen aus der Hauptstadt in Afghanistan in Sicherheit gebracht werden.

In dem Flugzeug der Lufthansa war auch eine Familie aus Fulda. "Hauptsache weg hier, das Leben meiner Kinder ist mir am Wichtigsten", sagte Samsama Khuja aus Fulda gegenüber Radio FFH. Mit ihrem Mann und ihren Kindern kam sie aus Afghanistan zurück.

"Soeben ist in Kabul erneut ein A400M mit 139 Menschen an Bord gestartet, darunter deutsche, andere europäische und afghanische Staatsbürger. Sie fliegen zunächst nach Usbekistan und von dort mit der Lufthansa morgen weiter nach Deutschland. Die Luftbrücke soll auch in den nächsten Tagen fortgesetzt werden, sofern es die Sicherheitslage irgendwie zulässt", erklärte das Auswärtige Amt am Dienstag auf seiner Internetseite.

Frankfurt stehe an ihrer Seite

Die Menschen aus Afghanistan blieben zunächst am Flughafen in Frankfurt am Main. Die Integrationsdezernentin Sylvia Weber erklärte in einer Pressemitteilung: "Frankfurt hat sich aus tiefer Überzeugung und bestehender Fähigkeit zum Sicheren Hafen erklärt. Mit über 12.000 Menschen haben wir eine große afghanische Community in Frankfurt, darunter viele Menschen, die aktuell um das Leben ihrer Familien fürchten. Sie sollen wissen, dass die Stadt Frankfurt an ihrer Seite steht."

Staatsminister Michael Roth (SPD, Bad Hersfeld) ist derzeit auf Wahlkampftour und laut eigenen Angaben im ständigen Kontakt mit den Behörden: "Das Bedürfnis vieler Bürgerinnen und Bürger war groß, ihre Sorgen, Fragen und Kritik mit mir zu teilen. Meine Haltung ist klar: Wir müssen so vielen bedrohten Afghaninnen und Afghanen wie möglich Schutz und Sicherheit gewähren. Darüber rede ich nicht nur. Ich stehe dazu auch im engen Kontakt mit meinem Team im Auswärtigen Amt, mit Abgeordneten, mit Vertreterinnen und Vertretern von Hilfsorganisationen und Kirchen und bemühe mich nach Kräften, Einzelschicksalen so gut es geht zu helfen. Danke allen, die uns dabei tatkräftig unterstützen", schreibt Roth auf seiner Facebook-Seite.