HANAU
Am 11. und 12. Dezember: Impf-Marathon in der August-Schärttner-Halle
Foto: Main-Kinzig-Kreis
Samstag, 27.11.2021
Am dritten Advent wird im Main-Kinzig-Kreis ein Marathon hingelegt. Nicht auf der Straße, nicht über 42 Kilometer, aber über 34 Stunden: ein Impf-Marathon, getragen rein über ehrenamtliches Engagement von Medizinern, Politik, Verwaltung, Unternehmen und Hilfs- und Rettungsorganisationen. So etwas hat es in dieser Form hessenweit noch nicht gegeben. Mehrere tausend Corona-Schutzimpfungen sollen dann am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Dezember, in der Hanauer August-Schärttner-Halle möglich gemacht werden.
Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler ist von den Rückmeldungen auf die Initiative überwältigt. „Mehrere Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Kreisgebiet haben uns signalisiert, dass sie kräftig in ihren Reihen um Unterstützung werben und dass sie diesen Impf-Marathon mittragen wollen. Gleiches hören wir schon aus kommunalen Verwaltungen und vielen anderen Bereichen. Das ist alles andere als selbstverständlich, es ist immerhin ein Teil des dritten Advents-Wochenendes, das die Frauen und Männer dieser Solidaraktion widmen“, sagte die Erste Kreisbeigeordnete.
Termine werden vorab nicht vergeben
Beim Impf-Marathon soll sich jeder und jede Interessierte seine
Impfung abholen können, bei denen die Grundvoraussetzungen erfüllt sind –
und so lange der Vorrat reicht. Termine werden vorab nicht vergeben.
Der Impfbetrieb läuft an den beiden Wochenendtagen jeweils von 7 bis 24
Uhr. Verimpft werden die Vakzine von Johnson&Johnson sowie ein
mRNA-Impfstoff; vorrangig wird der mRNA-Impfstoff von Moderna zum
Einsatz kommen, die Kontingente von Biontech/Pfizer werden für
Unter-30-Jährige und Schwangere vorgehalten, der Empfehlung der
Ständigen Impfkommission folgend. Mitzubringen sind der Personalausweis,
das Krankenkassenkärtchen sowie nach Möglichkeit das Impfbuch.
Um
diesen Impf-Marathon umzusetzen, werden in der August-Schärttner-Halle
sowie im Hintergrund weit mehr als 100 Menschen unentgeltlich Dienst
tun. Dazu aufgerufen sind Ärztinnen und Ärzte, medizinische
Fachangestellte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltungen
von Kreis, Städten und Gemeinden, Unternehmen aus dem Verbundgebiet der
Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, von der IHK
selbst, der Hilfs- und Rettungsverbände wie Deutsches Rotes Kreuz,
Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter Unfall-Hilfe, Malteser und
Technisches Hilfswerk, eine Reihe von Apotheken bis hin zu Freiwilligen,
die ihre Dienste angeboten haben.
Die Federführung bei der
Vorbereitung des Impf-Marathons liegt beim Main-Kinzig-Kreis. Doch nicht
nur in der Verwaltung des Kreises wird kräftig für die Aktion
getrommelt, auch durch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wird in
deren Verwaltungen zur tatkräftigen Unterstützung aufgerufen.
"Impf-Marathon macht doppelt Sinn"
Landrat Thorsten Stolz bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern, die mitmachen, ganz gleich ob sie in den Impfzentren seinerzeit mitgeholfen und Erfahrungen gesammelt hatten oder nicht. „Der Impf-Marathon macht doppelt Sinn. Wir bekommen viele Menschen binnen kurzer Zeit geimpft und nehmen etwas Druck aus der riesigen Nachfragesituation. Gleichzeitig setzen wir ein tolles Zeichen, dass wir als kommunale Familie und sozusagen von Bürgern für Bürger die Impfkampagne mittragen und dafür werben“, so Stolz.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky hatte seitens der Stadt Hanau prompte Unterstützung zugesagt und für das Wochenende die August-Schärttner-Halle zur Verfügung gestellt. Das Hygiene-Team der Stadt ist in die Vorbereitungen maßgeblich involviert. „Unsere Halle ist impferprobt, viele Frauen und Männer in den Verwaltungen der Region sind es auch. Diese Erfahrungen machen wir uns jetzt zunutze und bieten den Menschen ein starkes Angebot, schneller an ihre Impfung zu kommen als das über die bekannten Wege der Fall wäre“, sagt Claus Kaminsky.
Stellvertretend
für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kreisgebiets
bekräftigt Stefan Erb, „dass der Druck in allen Hausarztpraxen immens
ist“. „Wenn hier viele Kräfte gemeinsam an einem Strang ziehen, die
Ärzteschaft, der Öffentliche Gesundheitsdienst, die Kommunen und viele
mehr, dann ist das eine perfekte Lösung. Mein großer Respekt und mein
aufrichtiger Dank geht schon mal an alle, die den Impf-Marathon vor und
an dem Wochenende möglich machen“, lobt der Erlenseer Rathauschef.
Unterstützung im Bereich des Empfangs und der Koordination in der Halle kommt auch von heimischen Firmen. Dr. Norbert Reichhold, Präsident der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, hat zugesagt, unter Mitgliedsunternehmen für die Teilnahme zu werben und ein eigenes Kontingent an ehrenamtlichem Personal zu stellen. (pm)