MAIN-KINZIG-KREIS
PAPPERT PLAPPERT: Studie belegt - wir finden uns auf Fotos hässlich
Foto: Marius Auth
Montag, 13.12.2021
Die Weihnachtszeit ist ja nicht nur die Zeit von leckerem Essen, teuren Geschenken und gutem Wein - auch Fotos mit den Liebsten gehören wohl oder übel dazu. Wie Ihnen sicherlich direkt aufgefallen ist, habe auch ich ein neues Foto für meine Kolumne machen lassen. Wie finden Sie es? Naja, meistens gefällt man sich auf Fotos ja irgendwie nicht so sehr. Aber woran liegt das eigentlich?
Die Haare sitzen nicht, das Lächeln wirkt aufgesetzt und dann hat man ausgerechnet noch unschöne Unreinheiten im Gesicht - es ist doch immer irgendetwas. Es sei denn, man ist Influencer, denn die finden sich ja immer hübsch, obwohl viele von ihnen das mit dem Influencen vielleicht lieber sein lassen sollten (darüber sollte ich mal eine eigene Kolumne füllen...).
Es gibt tatsächlich eine wissenschaftliche Erklärung dafür, dass man sich auf Fotos meistens selbst nicht gefällt: der "Mere-Exposure-Effekt". Dieser psychologische Effekt besagt, dass wir besonders positiv auf Dinge reagieren, die wir häufig sehen. Deshalb ist auch das Bild, das wir im Spiegel sehen das, was uns am besten gefällt.
Dadurch sind wir an Asymmetrien, wie etwa schiefe Gesichtszüge gewöhnt. Das Besondere: Wir sehen sie im Spiegel täglich spiegelverkehrt. Auf Fotos ist das aber nicht so. Deshalb erscheint man sich auf Fotos plötzlich ungewohnt und unattraktiv. Wenn andere dann sagen: "So schlimm siehst du doch garnicht aus", liegt es daran, dass andere uns ja immer so sehen. Ganz schön kompliziert, oder?
Gut, sie werden jetzt bestimmt denken, "das ist aber nicht immer so". Das stimmt. Manche Menschen sind weder auf Fotos, noch im Spiegel und noch im echten Leben besonders hübsch, aber irgendwie hat ja jeder andere Vorzüge.
Der ganze Effekt funktioniert übrigens auch beim Essen. Je öfter man ein bestimmtes Gericht isst, desto mehr mögen wir dieses auch. Wenn ich jetzt beispielsweise jeden Tag Döner essen würde, ...obwohl, dann wäre ich wahrscheinlich dick und dieser ganze Effekt mit den Fotos wäre wieder hinfällig. In diesem Sinne - einen schönen dritten Advent!