HESSEN
Sexualisierte Gewalt an Kindern: Hessenweit 50 Wohnungen durchsucht
Symboldbild: Pixabay
Montag, 11.04.2022
50 Wohnungsdurchsuchungen, 15 Vernehmungen, 626 Sicherstellungen - das ist das Ergebnis eines großangelegten Einsatzes der hessischen Polizei. Ziel der Ermittlerinnen und Ermittler: Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen stoppen, weiteren Missbrauch verhindern sowie Täterinnen und Täter ermitteln.
"Hinsehen, zuhören, und ganz wichtig - helfen! Wenn es um sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche geht, sind alle gefragt", sagt Ina Kasperski. Sie ist im Hessischen Landeskriminalamt zuständig für den Bereich der polizeilichen Jugendprävention. Kasperski weiß: Kindern ist es nicht möglich, sexuellen Missbrauch von alleine zu beenden. "Umso wichtiger ist es, dass Eltern, Lehrer, Erzieher und andere Erwachsene betroffene Kinder unterstützen, sich Rat holen und die Polizei informieren. Nur dann können wir tätig werden."
Tätig geworden sind in der vergangenen Woche gleich 244 Einsatzkräfte von und zur Unterstützung der BAO FOKUS. Diese besondere Einheit der hessischen Polizei beschäftigt sich ausschließlich mit Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen. Bei Schwerpunktmaßnahmen unter der Leitung des Hessischen Landeskriminalamtes wurden von Montag bis Freitag hessenweit 50 Wohnungen und weitere Räumlichkeiten von Beschuldigten durchsucht.
Beschuldigte im Alter bis zu 62 Jahren
Den 55 Beschuldigten im Alter von bis zu 62 Jahren wird sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen oder Erwerb, Besitz und Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie zur Last gelegt. 15 Beschuldigte mussten die Polizei im Anschluss an die Durchsuchung zwecks Vernehmung auf die nächstgelegene Dienststelle begleiten.
Die Durchsuchungen fanden in den Städten Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Kassel, Marburg und Gießen sowie in den Landkreisen Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis, Lahn-Dill-Kreis, Wetteraukreis, Gießen, Fulda, Hersfeld-Rotenburg, Limburg-Weilburg, Offenbach, Kassel und Waldeck-Frankenberg statt.
Insgesamt wurden 45 Computer und Laptops, 147 Smartphones, 31 USB-Sticks, 276 CDs und DVDs sowie 127 weitere deliktsspezifische Gegenstände sichergestellt. (pm)