SCHLÜCHTERN

"Wir schneiden auf Zeit Leute aus dem Auto" - Rescue Team Schlüchtern auf ersten Wettkampf


Foto: Stefan Hintz
von Lena Riemann


Sonntag, 26.05.2019

„Für die Vorbereitung haben wir mittlerweile 20 Autos kaputt gemacht und 500 Stunden in das Training investiert“, berichtet Sebastian Krack, Kopf des Rescue Teams der Freiwilligen Feuerwehr Schlüchtern. Im Februar hat sich die Mannschaft, bestehend aus neun Feuerwehrmännern, im Luftkurort gegründet. An diesem Wochenende nimmt die Mannschaft zum ersten Mal an den bundesweiten Meisterschaften, der Rescue – und Trauma Challenge teil.

Ein Auto liegt auf dem Dach und eine Person ist womöglich schwerverletzt im Unfallwagen eingeklemmt: Um auf genau diese Szenarien vorbereitet zu sein, trainiert seit Februar die neun köpfige Mannschaft der technischen Rettung der Freiwilligen Feuerwehr Schlüchtern. „Wir sind keine Spezialabteilung, die einen bestimmten Lehrgang besucht hat“, so Krack. Dennoch qualifizieren sich die Feuerwehrmänner durch das gezielte und zeitaufwendige Training für die Rettung und Bergung bei Verkehrsunfällen.

Fotos: Lena Riemann

Eben dieses Wissen und Können wird bei den jährlichen Meisterschaften der technischen Rettung abverlangt. „Hierbei steht die patientenorientierte Rettung im Vordergrund und das so effizient wie möglich“, so Krack. An den Wettkämpfen nehmen deutschlandweit insgesamt 22 Gruppen teil, aus ganz Hessen kommen nur drei Mannschaften. Davon zwei aus dem Main-Kinzig-Kreis, genauer aus Schlüchtern und Sinntal. Dabei bestehen die Mannschaften immer aus sechs Personen, wobei ein Teammitglied als Leiter die restliche Mannschaft delegiert. Die übrige Gruppe besteht aus einem „Sanitäter“, der das Unfallopfer betreut und vier weiteren Feuerwehrmännern, die die eigentliche Rettung vornehmen. 

 Auf dem Wettkampf müssen sich die Mannschaften zwei Unfallszenarien bestreiten. Zunächst eine „Standartrettung“, die innerhalb von 20 Minuten durchgeführt werden muss. Anschließend folgt eine schnelle Rettung, die in 10 Minuten bewältigt werden soll. Bewertet werden die Rettungen von Jurymitgliedern. Einer der Juroren sitzt als Patient im Unfallauto. „Es ist dabei egal, ob das Auto auf dem Dach liegt, auf der Seite oder auf vier Rädern steht. Wichtig ist hierbei die Lageerkennung, der Umgang mit dem Patienten oder die Stabilisierung des Fahrzeugs“, so Krack.

An diesem Wochenende findet die Challenge in Hemer statt. Ergebnisse des Wettkampfs werden an dieser Stelle ergänzt. +++