HANAU
Hanauer muss nach Messerattacke aus Eifersucht fünf Jahre ins Gefängnis
Foto: GNZ
Donnerstag, 19.09.2019
Eine Auseinandersetzung mit seinem Nebenbuhler endet für Hamit T. (Namen von der Redaktion geändert) mit einer fünfjährigen Freiheitsstrafe. Aus Eifersucht soll er am 18. März dieses Jahres zum Haus von Eray G. gefahren sein. Kurz zuvor hatte der 35-Jährige erfahren, dass seine Ehefrau Özlem eine Affäre mit dem Fußballtrainer seines Sohnes gehabt hat. Wutentbrannt stach er auf sein Opfer ein, verfehlte die Herzregion nur, weil dieser sich instinktiv mit der Hand schützte. Die Verletzung ist dennoch enorm – „potenziell lebensbedrohlich“, wie im Laufe des Prozesses deutlich wird.
Der Angeklagte hatte sich an jenem Märzabend nicht unter Kontrolle, fasste Oberstaatsanwalt Dominik Mies in seinem Plädoyer zusammen. Abgesehen davon sei es ein schweres Verfahren gewesen. Alle Beteiligten hätten die Geschehnisse unterschiedlich dargestellt, teilweise auch die Unwahrheit gesagt. Wer aber genau in welchen Punkten gelogen habe, könne man nicht mehr herausarbeiten. Stattdessen sprach Mies von „Gockelgehabe“, bei dem nur ein Verlierer bleibe.
Er sei davon überzeugt, dass Hamit T. mit dem festen Entschluss, seinen Nebenbuhler Eray G. zu töten, zu dessen Haus gefahren ist. T.s Aussage, er habe nur mit dessen Frau reden und ihr die enthüllenden Chatverläufe zeigen wollen, hielt der Staatsanwalt für unrealistisch. „Warum nimmt man dann ein Messer mit?“ Den Tod des Nebenklägers habe er so aus Eifersucht in Kauf genommen. „Selbstjustiz in seiner reinsten Form“, beschreibt es Mies.
Der Staatsanwalt erkannte aber an, dass, obwohl Hamit T. die Möglichkeit gehabt hätte, weiter auf sein Opfer einzustechen, er nach einem zweiten Versuch abgebrochen habe. Schlussendlich bleibe es eine gefährliche Körperverletzung. +++