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ADAC Tipps: Mehr Sicherheit bei der Nutzung von Pkw-Anhängern


Fotos: Marius Auth
von Marius Auth


Samstag, 28.09.2019

Die Verkaufszahlen von Anhängern erhöhen sich stetig. Dies gilt sowohl für private als auch für gewerbliche Nutzer. So zum Beispiel für den Hobbygärtner, den Möbelmarktbesucher oder den Freizeitsportler mit seinem Motorrad oder Fahrrad. Doch was gilt es zu beachten? Der ADAC hat die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Tipps für Anhängerbesitzer

• Anhänger nicht überladen bzw. falsch beladen (heck- bzw. frontlastig)
• richtige Verteilung der Ladung
• regelmäßig Sicherheitschecks gemäß Bedienungsanleitung durchführen
• in festen Intervallen Zustand und Luftdruck sowie das erforderliche Drehmoment der Befestigungsschrauben prüfen
• beim Transport mit maximaler Beladung umsichtig und vorausschauend fahren. Sinnvoll ist zudem eine Kontrolle der inneren Reifenflanken nach der Fahrt. 


Grafik: ADAC

Das sollten Sie beim Kauf beachten

• Im Fahrzeugschein des Zugfahrzeuges ist aufgeführt, welches maximal zulässige Gesamtgewicht man mit einem ungebremsten Anhänger ziehen darf. Darüber hinaus sollte vorab überlegt werden, wofür der Anhänger konkret genutzt werden soll. So kann das nötige Zubehör gleich mit erworben werden. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass Zubehör die Nutzlast des Anhängers reduziert.

• Beim Kauf auf ein Übergabeprotokoll bestehen. Darin sollte auch das Gewicht des leeren Anhängers notiert sein. Wer seinen Anhänger auch im Ausland fahren will, tut gut daran, sich bereits vor dem Kauf mit den jeweiligen gesetzlichen Vorschriften und Bestimmungen zu befassen.

Bevor man losfährt, ist es sinnvoll, eine kleine Checkliste abzuarbeiten. Folgendes ist dabei zu prüfen:

• Reifen (Druck und mögliche Schäden)
• Hinterachse des Zugfahrzeugs nicht zusätzlich beladen (Stützlast)
• Gesamtgewicht 
• Führerscheinklassen beachten 
• Kugelkupplung (richtig eingerastet und gesichert?) 
• Sicherungsseil (liegt es über der Anhängerkupplung und ist es mit einem Karabiner gesichert?)
• Bordwände (gesichert und verschlossen? 
 • Funktion der Lichtanlage (Verbindung Lichtkabel — Pkw — Anhänger) 
• Fahrverhalten des Anhängers bei Seitenwind 
• Auswirkungen auf den Bremsweg 
• Schlingern des Anhängers — Tempo reduzieren zulässige Geschwindigkeit prüfen  
• Wenn der Anhänger mit einem Stützrad ausgestattet ist: Ist dies korrekt hochgestellt und eingerastet?  

Wer einen Anhänger besitzt, der beim Test negativ aufgefallen ist, sollte im voll beladenen Zustand unbedingt mit Bedacht fahren und regelmäßig die Freigängigkeit der Reifen überprüfen. Gegebenenfalls können zusammen mit dem Fachhandel geeignete Maßnahmen zur Steigerung der Festigkeit durchgeführt werden. Von „Verbesserungen" auf eigene Faust ist dringend abzuraten. Dies kann zu einem Ende der Betriebserlaubnis führen, z. B. wenn tragende Teile angebohrt werden.

Unbedingt zu beachten sind die Hinweise zum sicheren Beladen des Transportgutes, vor allem die maximale Stützlast von Anhänger und Zugfahrzeug. Bei der Befestigung der Ladung nur zertifizierte Spanngurte verwenden und angegebene Zurrkräfte am Anhänger beachten. Für die Sicherung des Transportgutes ist der Fahrer verantwortlich!

Für das Überschreiten der Anhängelast des Zugfahrzeugs für ungebremste Anhänger ist das tatsächliche Gesamtgewicht des Anhängers (Achslast inkl. Stützlast) maßgeblich. Die Stützlast wird dem Zugfahrzeug zugerechnet und zählt nicht zum Gewicht des Anhängers (Betrachtung zulässiges Gesamtgewicht des Zuges, d.h. inkl. des angehängten Anhängers am Fahrzeug). Sollte das Zugfahrzeug für eine 100km/h-Zulassung des Anhängers zu leicht sein, so ist eine Verringerung des zulässigen Gesamtgewichts des Anhängers möglich.

Um lose Gegenstände sicher transportieren zu können, kann ein passendes Zubehör wie ein Netz sehr hilfreich sein. Beim Transport von Schüttgut sollte speziell auf das schnell erreichte zulässige Gesamtgewicht geachtet werden. dabei unbedingt sicherstellen, dass der Verkehr nicht durch verlorene Ladung behindert wird.