WÄCHTERSBACH
Wächtersbacherinnen starten Spendenaktion für bedürftige Kinder
Foto: Andrea Euler
Donnerstag, 17.11.2022
Alle Jahre wieder: Annika Herchenröther und Andrea Euler sagen: "Weihnachten ist für alle!" Und das zum nunmehr dritten Mal. Gewiss, die Zeiten sind nicht einfach. Aber den meisten von uns geht es nach wie vor gut, auch wenn man die Heizung vielleicht etwas zurückdrehen muss.
"Andererseits: Jeder von uns kennt die Bilder der immer länger werdenden Menschenschlangen vor den Tafeln, die in den Medien gezeigt werden. Jeder hat wahrgenommen, dass das sogenannte "Bürgergeld", das ohnehin bestenfalls nur ein Inflationsausgleich wäre, zunächst mal nicht kommt. Und so ist es Zeit, vor allem an jene Kinder zu denken, deren Eltern das Pech trifft, nicht ausreichend Geld in der Tasche zu haben", so Andrea Euler. Denn: "Wenn du schon das Geld für ein Weihnachtsessen nicht hast - woher dann die Geschenke nehmen?"
Knapp 100 Kinder sollen beschenkt werden
Und so haben sich die beiden Wächtersbacherinnen auch in diesem Jahr wieder an die Geschenkebeschaffung gemacht. Knapp hundert Kinder, so wurde es von einer EfA-Mitarbeiterin, einer Mitarbeiterin der Wächtersbacher Tafel also, mitgeteilt, werden dieses Jahr zu beschenken sein. Die Tendenz ist traurigerweise übrigens steigend. Hinzu kommen die Kinder, deren Mütter mit ihnen Zuflucht im Frauenhaus gefunden haben. Auch für diese Kinder und Jugendlichen soll am 24. Dezember der alte Satz aus Theodor Storms Gedicht „Knecht Ruprecht“ wieder Geltung finden: „...und morgen flieg ich hinab zu Erden – denn es soll wieder Weihnachten werden.“
So sind die beiden „Weihnachtsengel“ Annika und Andrea schon seit
einiger Zeit dabei, in einem echten "Marathon" Geschenke
zusammenzutragen und einzupacken. Was den beiden wichtig ist: Es gibt
nicht irgendwelchen ausrangierten Kram, der für den Flohmarkt taugen
mag, sondern neue oder zumindest neuwertige Bücher, Malbücher und
Stifte, CDs, DVDs, Spiele und Puzzles, damit der Weihnachtsmann seinen
Sack ordentlich füllen kann. Auch „Apfel, Nuß und Mandelkern“ gehören
selbstverständlich dazu. Die Päckchen werden dann zur Verteilung
übergeben an die Mitarbeiterinnen der Tafel und des Wächtersbacher
Frauenhauses.
Ein Dank der beiden Initiatorinnen geht auch an die
"Elfen" aus der Weihnachtswerkstatt, die sich um Hilfe, Geldspenden,
Support, Transportation und Catering kümmern. Geschäftsleute wie
Privatleute sind dabei, manche kamen sogar aktiv auf die
Organisatorinnen zu und haben Geld und Hilfe angeboten. "Ohne Euch
geht´s nicht", freuen sich Annika und Andrea über die gelungene
Zusammenarbeit. "Klagen kann jeder. Jammern auch. Aber jetzt sind gelebte
Solidarität und ein gedeihliches Miteinander im Städtchen gefragt."
(red)