Kinofilm "REAL LIFE GUYS" in Steinau gedreht: Interview mit dem Produzenten

Im Interview erzählt Produzent Thomas Blieninger mehr über die Dreharbeiten und den Film:

Wie ist man auf den Drehort Steinau gekommen?

Thomas Blieninger: "Wir haben in ganz Hessen über Immobilien-Portale leerstehende Bauernhöfe gesucht. Hier in der Region Kinzigtal haben wir uns genauso wie im Odenwald mehrere Anwesen angeschaut. Die Wahl fiel auf einen Bauernhof in Klesberg bei Steinau, da dieses Gebäude am meisten unseren Vorstellungen entsprach. Unser 60-köpfiges Team und die zehn Darsteller sind in verschiedenen Gasthäusern in Schlüchtern, Steinau, Wallroth und Bad Soden-Saalmünster untergebracht. Insgesamt sind wir vier Wochen hier, haben zwischendurch auch im Klinikum Fulda gedreht. 

Ab dem 15.05. sind wir im Odenwald, später an der Nordsee und abschließend noch eine Woche in Island. Von Anfang an war unser erklärtes Ziel, diesen Film in Hessen zu drehen, zumal die Real Life Guys eben aus diesem Bundesland kommen. Als dann klar war, dass die hessische Filmförderung dieses Vorhaben auch finanziell unterstützt, stand unserem Plan nichts mehr im Wege."

 Wie lief der Dreh in Steinau mit den Anwohnern ab?

"Ich persönlich liebe es sehr, immer wieder in anderen Regionen zu drehen, vor allem eben jenseits der Großstädte. Man kommt dadurch an Orte, die man so nie sehen würde und man lernt die Menschen dort natürlich besser kennen, als wenn man nur mal kurz eine Mittagspause im Gasthaus macht. Die Anwohner hier in Klesberg sind sehr kooperativ und hilfsbereit. Selbst bei unseren beiden Nachtdrehs bis jeweils fünf Uhr morgens gab es keine Beschwerden – obwohl wir für die Szenen immer wieder Musik einspielen mussten."

Inwieweit orientiert sich die Geschichte am originalen Leben der Zwillinge?

"Der Film basiert auf dem Leben der Mickenbecker-Geschwister, ist aber keine akribische Nacherzählung. Uns ging es darum, einen dramaturgischen Bogen zu schaffen, der den Kinozuschauer einerseits durch die ansteckende Euphorie der Real Life Guys begeistert, andererseits auch emotional und anrührend ist. Wir waren bei der Buchentwicklung immer wieder im Austausch mit Johannes Mickenbecker, der auch seine eigenen Ideen und Gefühle eingebracht hat."

Wie kam die Idee für den Film zustande?

"Mein Kollege Sven Fockner hat die Jungs vor Jahren zufällig am Dönerladen getroffen und angesprochen. Sie haben sich angefreundet und vor drei Jahren kam er zu uns, und fragte, ob wir uns an einem Kinoprojekt über die damals schon sehr bekannten Real Life Guys beteiligen wollen. Wir von Lieblingsfilm fanden von Anfang an die Geschichte hinter den Youtubern interessant: Wie geht es Zwillingsbrüdern, von denen einer eine tödliche Krankheit hat? Wie gestaltet sich das familiäre Leben in einem christlich geprägten Umfeld? Und wie entstehen solch krasse Aktionen, wie wir sie seit Jahren beinahe wöchentlich neu im Internet sehen können?"

Was ist das Besondere an diesem Film?

"Es ist schon sehr besonders, eine Geschichte über noch lebende Personen zu realisieren. Man fragt sich noch mehr als bei rein fiktionalen Storys, ob das, was wir erzählen wollen, diesen Personen auch gerecht wird. Und natürlich fragen wir uns auch täglich, wie die Fans den Film aufnehmen werden."