HANAU

Hanau: Stadtrat Thomas Morlock (FDP) sagt "Tschüss"

Oberbürgermeister Claus Kaminsky (li.) würdigt die Leistungen von Stadtrat Thomas Morlock.
Foto: Stadt Hanau


Mittwoch, 21.06.2023

Oberbürgermeister Claus Kaminsky würdigt die Leistungen von Stadtrat Thomas Morlock, der nach Ende seiner offiziellen sechsjährigen Wahlperiode am 26. Juni aus dem Amt scheidet. Der gelernte Rechtsanwalt und langjährige Kommunalpolitiker habe als Stadtrat „Herausragendes geleistet und entscheidend geholfen, Hanau fit für die Zukunft zu machen“, so Kaminsky.

Thomas Morlock (FDP) wird im September 63 Jahre alt und hat nicht für eine erneute Wahlperiode kandidiert. Entsprechend der Vereinbarung zwischen den Parteien der SPD/CDU/FDP-Mehrheitskoalition geht der Stadtratssitz künftig an die Union und wird von der bisherigen CDU-Fraktionsvorsitzenden Isabelle Hemsley übernommen. Vor wenigen Wochen hatte es auch auf dem Bürgermeisterposten der SPD einen Generationenwechsel gegeben, als der 32-jährige Dr. Maximilian Bieri als Bürgermeister dem bisherigen Amtsinhaber Axel Weiss-Thiel gefolgt ist.

"In schwierigen Jahren mit an der Spitze der Stadt gestanden"


Kaminsky erinnerte daran, dass Thomas Morlock in schwierigen Jahren mit an der Spitze der Stadt gestanden habe. Zu den großen Herausforderungen, die eine wachsende Großstadt in einer schnelllebigen Zeit ohnehin stelle, seien die krisenhaften Ereignisse der letzten Jahre gekommen. Hanau befinde sich praktisch seit Anfang 2020 in einer Ausnahmesituation. Erst das schreckliche Attentat, dann die Pandemie und schließlich der Ukraine-Krieg dessen Folgen auch in der Stadt zu spüren seien.

Da sei es gut gewesen, jemanden wie Thomas Morlock in führender Position zu haben. Der Stadtrat habe sich in den verschiedenen Krisenstäben engagiert, konsequent und effizient die notwendigen Maßnahmen in seinen Geschäftsbereichen umgesetzt und vor allem auch mit seinem klugen und sachlichen Rat zur Bewältigung der zahlreichen Herausforderungen entscheidend beigetragen. Sein Sachverstand gepaart mit einem kühlen Kopf und großem Engagement hätten deutlich gemacht, dass er der rechte Mann zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen sei.

Mit ruhiger und sicherer Hand


Seine Qualitäten habe Morlock aber nicht nur in kritischen Situationen bewiesen. Morlock habe mit ruhiger und sicherer Hand sein Dezernat geführt, wesentlich dazu beigetragen die Stadt „am Laufen“ zu halten und bei vielen Projekten ein großes Stück nach vorn zu bringen, so Kaminsky. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass mit Bereichen wie Ordnungsamt, Verkehr, Infrastruktur- und Bürgerservice besonders sensible Aufgaben in die Verantwortung des Stadtrates gefallen sind, die direkt an der Schnittstelle zwischen Bürgern und Verwaltung liegen und so Konfliktpotenzial böten.

Sicherheit, Sauberkeit und Bürgernähe seien essenziell für das Funktionieren einer Stadt und das Vertrauen in Politik und Verwaltung und damit in die Demokratie. Auch wenn es zum Beispiel die absolute Sicherheit in einer Großstadt wie Hanau nicht geben könne, habe man hier erhebliche Fortschritte gemacht, so der Oberbürgermeister und erinnerte an die Einrichtung der Innenstadtwache und die Verstärkung der Ordnungspolizei.

Gleiches gelte auch für die Verkehrssicherheit, wobei ein besonderes Augenmerk von Thomas Morlock auch dem Ausbau von Fahrradspuren gegolten habe. Dies sei in einer historisch gewachsenen Stadt wie Hanau nicht einfach, dennoch sei es ihm gelungen, an vielen Stellen für ein geordnetes Miteinander zu sorgen und den Verkehr für alle Teilnehmer sicherer zu machen.

Morlock habe immer auch die Herausforderungen der Zukunft im Blick gehabt. In Sachen Digitalisierung werde es wohl nie ein Ende geben, aber mit der „Digitalen Offensive 2025“ habe er einen Meilenstein gesetzt und bereits jetzt erreicht, dass Hanau hier besser dastehe als viele andere Kommunen. Hierzu gehöre auch die Verbesserung des Bürgerservice, bei dem mit der Einrichtung der zentralen Anlaufstelle im City-Center samt Integration der Kfz-Zulassungsstelle ein entscheidender Schritt für eine bürgernahe Verwaltung gemacht worden sei.

Stadtrat Morlock gebührt auch der Dank dafür, dass der Verkehrswende gegenüber der Antriebswende Priorität gegeben wurde. Dadurch war es möglich, die bestehenden Finanzmittel klug für die Ausweitung des Leistungsangebotes einzusetzen, eine Entscheidung von der möglichst zahlreiche Menschen in Hanau profitieren. Mit der Flottenstrategie bei der Hanauer Straßenbahn GmbH wurde die Busflotte konsequent auf den höchsten Umweltstandard umgestellt. Die Vorteile liegen auf der Hand: deutliche CO2 Reduzierungen, umweltentlastende Flächenwirkung im gesamten Stadtgebiet anstelle punktuell wirksamer Pilotvorhaben, ausgereifte Technologie.

"Komplizierteste Probleme gelöst"


Lobend erwähnt wurde von Kaminsky auch das Verhandlungsgeschick, das der Stadtrat als Aufsichtsratsvorsitzender städtischer Tochterunternehmen und in verschiedenen Gremien bewiesen habe. „Sein exzellenter juristischer Sachverstand und seine ruhige und sachliche Art haben entscheidend dazu beigetragen, auch komplizierteste Probleme zu lösen“, so der OB. Das gelte vor allem auch für die verschiedenen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. „Da braucht man bekanntlich nicht nur Nerven wie Drahtseile, sondern Nerven wie Ankertrossen“, so Kaminsky. Hier habe Morlock unter anderem einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass mit der kürzlich eingeweihten Unterführung der Frankfurter Straße ein langjähriges Verkehrshindernis beseitigt werden konnte und endlich mit der Modernisierung des Hanauer Hauptbahnhofes begonnen wurde.

Die Leistungsbilanz des Stadtrates sei ebenso umfangreich wie sein Aufgabengebiet, das vom Verkehr über die Abfallwirtschaft, das Ordnungsrecht und den Bürgerservice bis hin zur Stabsstelle Gesundheit inclusive seinem Beitrag für die erfolgreichen Verhandlungen zur Kreisfreiheit reichte. Dabei könne man seinen Arbeitsstil und seine Bilanz in den Worten zusammenfassen „Ruhig, sachlich und sehr effizient“, erklärte Kaminsky.

Thomas Morlock habe mit seiner Arbeit Spuren in Hanau hinterlassen, aber das gelte nicht nur für seine Dienstzeit als Stadtrat. Auch zuvor habe er sich als Kommunalpolitiker für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Dies werde, da sei sich der Oberbürgermeister sicher, auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt der Fall sein.

In seiner Online-Präsenz auf der städtischen Website habe Morlock auf die Frage, was sein Lieblingswort sei, geantwortet „Respekt“. Diesen Respekt zolle er nun, sicher auch im Namen vieler Hanauerinnen und Hanauer, dem Stadtrat für seine Amtszeit. Respekt für seine Leistungen, Respekt für seine den Menschen zugewandte Art und Respekt für sein großes Engagement im Dienst der Gemeinschaft. „Thomas Morlock hat sich um die Brüder-Grimm-Stadt Hanau verdient gemacht“, so der Oberbürgermeister abschließend. (red)