FRANKFURT AM MAIN

Sascha Grammel im Interview: "Ich habe immer gemacht, was ich will"

Sascha Grammel mit K.N-Reporter Moritz Pappert
Fotos: cm
von MORITZ PAPPERT


Freitag, 07.07.2023

Er ist der Mann mit den Puppen: Sascha Grammel. Aber es sind nicht irgendwelche Puppen, mit denen der sympathische Berliner die Menschen begeistert. Es sind Frederic Freiherr von Furchensumpf, Josie und viele mehr. KINZIG.NEWS hat ihn zum Interview getroffen. Hier gibt er einen Einblick in Entstehungsprozess seiner Texte und einen Ausblick auf sein neues Programm.

Wie sieht der kreative Prozess hinter den Texten aus?

"Wir sind aktuell in einem kreativen Prozess und der ist ganz schön konfus. Wir sind ein Team von drei Leuten. Das ist schön, weil man noch zwei Menschen hat, denen bei meinen Stichworten auch ein paar Bilder einfallen. Manchmal ist erst ein Thema da. Manchmal aber auch erst die Puppe. Wir hatten jetzt für Außer Rüdiger eine Nummer geschrieben, die war sieben Minuten lang. Am Ende haben wir sie wieder verworfen. Das passiert mittlerweile aber zum Glück seltener.

 Beim Proben mit den Puppen ergeben sich oft auch Textänderungen. Die Puppen werden auch immer komplizierter. Für das Känguru habe ich für jeden Finger zwei Hebel und für jeden Hebel zwei Funktionen. Ich habe dem Mechaniker viele Vorgaben gemacht. Und dann habe ich gedacht, mist, ich muss das ja auch können. Also das muss man dann auch üben."

Wie schafft man es, bei einer solchen großen Tour, jeden Tag aufs neue wieder lustig zu sein?

"Ich glaube, dass da die Zuschauer dran Schuld sind, dass das funktioniert. Als ich Synchronsprecher war und das Feedback fehlte, habe ich das gemerkt. Wenn man aber auf die Bühne kommt und alle sich freuen und voller Erwartungen sind, dann gibt einem das Publikum was. Das bringt mich dann in die Stimmung, egal ob ich müde bin oder Kopfschmerzen habe. Die Zuschauer schenken mir dann was und ich kann ihnen dann etwas zurückschenken."

Wie schaffst du es, alle Altersgruppen zu erreichen?

"Ich habe ja sowieso immer gemacht, was ich will. Also es gab kein Meeting, wo wir besprochen haben, welche Zielgruppe wir erreichen wollen. Auch bei RTL. Denen habe ich meine Show gegeben und die haben sie gesendet. Die Puppen sind für die Kinder. Die Texte sind aber für Erwachsene. Deshalb funktioniert das. Und was mir auch wichtig war, ist, dass wir nie unter der Gürtellinie sind. Wir sind immer auf freundschaftlicher Ebene. Die Puppen sind für mich immer Lebewesen und ich gehe mit denen so um, wie ich auch mit Menschen umgehen würde."

Im Herbst startet dein neues Programm "Wünsch dir was", was kann man hier erwarten?

"Es wird eine bunte Mischung. Es wird was geben fürs Herz. Josie ist als Marienkäfer verkleidet. Es geht ums Thema Glück. Ich lerne was von ihr, positive Dinge wertet sie als schön. Frederic ist als Schotte verkleidet und spielt Dudelsack. Wir kommen da auch in einen Streit und machen eine Therapie. Es wird auch ein neuer Charakter eingeführt, den noch keiner kennt. Und es gibt wieder abgedrehtes Zeug und ein einfühlsames Ende."