LANGENSELBOLD
Bundespolizei zu Gast bei Feuerwehr Langenselbold
Fotos: Feuerwehr Langenselbold
Sonntag, 16.07.2023
Einen etwas anderen Fortbildungstag als gewöhnlich verbrachte eine Mobile Überwachungs- und Kontrolleinheit der Bundespolizeidirektion Koblenz Ende Juni bei der Feuerwehr Langenselbold.
Die Einheit, die in Rüsselsheim stationiert ist, kommt viel herum im Bundesgebiet. Hierbei werden etliche Autobahnkilometer zurückgelegt und nicht selten kommen die Beamten an Verkehrsunfällen oder Fahrzeugbränden vorbei, wo sie anhalten und erste Maßnahmen treffen. Um hierbei das vorhandene Wissen zu erweitern, kam dem Polizisten Tim Schmied, selbst Mitglied bei der Selbolder Feuerwehr, die Idee zu einem Fortbildungstag der gesamten Einheit bei der Feuerwehr. Nachdem das Organisatorische geklärt war, fanden sich rund 30 Polizeibeamte an einem Dienstag Ende Juni am Feuerwehrhaus in der Carl-Friedrich-Benz-Straße ein.
Verschiedene Szenarien geübt
Nach einem Impulsvortrag von Patrick Stein zum Aufgabengebiet der Feuerwehr, dem Platzbedarf an Einsatzstellen und weiteren interessanten Aspekten in der Zusammenarbeit, ging es ans praktische Üben. Zunächst stand eine Stationsausbildung auf dem Programm, bei welcher die Polizisten eine Autobahn-Einsatzstelle der Feuerwehr in Originalgröße kennenlernten. Während an der zweiten Station das Stillen von kritischen Blutungen auf der Agenda stand, konnten die Beamten an der dritten Station selbst erarbeiten, wie man sich Zugangsmöglichkeiten an verunfallten Fahrzeugen schafft und Personen aus diesen rettet.
In einer zweiten Stationsausbildung folgten schließlich der Einsatz von Feuerlöschern am mobilen Feuerlöschtrainer und die Vorstellung eines Rettungswagens, der dankenswerterweise vom Ortsverein des DRK Langenselbold zur Verfügung gestellt wurde. An der dritten Station konnten die Beamten an einem Schrottauto selbst Hand anlegen und mit Rettungsschere und Spreizer erfahren, welche Kräfte hier wirken.
Personen aus brennenden Fahrzeugen gerettet
Nach einer kurzen Mittagspause galt es, das Geübte in die Praxis umzusetzen. Das Ausbilderteam bereitete hierbei ein umfangreiches Übungsszenario vor, bei welchem die zuvor gelernten Ausbildungsinhalte anzuwenden waren. So trafen die Beamten auf ein brennendes Fahrzeug, neben welchem eine Person mit einer lebensbedrohlichen Blutung lag. Die Polizisten teilten sich auf, ein Teil davon rettete die Person aus dem Gefahrenbereich und versorgte die Blutung, während andere mit Feuerlöschern die Brandausbreitung eindämmten.
Bei einem zweiten Szenario wurde ein Verkehrsunfall zwischen zwei Fahrzeugen angenommen, in welchen jeweils eine Person eingeschlossen war. Hier galt es, sich Zugangsmöglichkeiten zu schaffen und die Personen aus ihrer misslichen Lage zu befreien. In beiden Szenarien zeigten die Beamten, dass sie im Ernstfall für solche Situationen gewappnet sind.
Bei einem gemeinsamen Grillen konnte der Tag ausklingen, wobei sich die Polizisten der MKÜ einig waren, dass diese etwas andere Ausbildungsveranstaltung neben viel Spaß auch viel Erkenntnis brachte. Sie dankten dem Ausbilderteam rund um Patrick Stein, Jonas Vogel, Luca Hübsch und Jan Badstübner für die mühevolle und detailreiche Ausarbeitung und werden den Tag sicherlich noch lange in Erinnerung behalten.
Die Feuerwehr Langenselbold bedankt sich zudem bei der Firma CorStart, welche eine Reanimationspuppe zur Verfügung stellte, sowie der Firma Nazarenus + Bielinski GbR für die kostenfreie Bereitstellung von 20 Feuerlöschern. (red)