SINNTAL

Sinntal: Firmenbesichtigung bei Patzer Erden GmbH mit Polit-Promi

Gruppenbild der Besucher bei der Patzer Erden GmbH
Fotos: Walter Dörr
von WALTER DÖRR


Dienstag, 18.07.2023

Mit Christina Stumpp, seit 2022 die stellvertretende Generalsekretärin der CDU Deutschland und ranghöchste Frau im Präsidium der Christdemokratischen Partei, besuchte der CDU-Gemeindeverband Sinntal die Patzer Erden GmbH in Sinntal-Jossa.

Eines der größten Sinntaler Unternehmen sind Patzer Erden mit Sitz in Altengronau und Jossa. So stellte der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbandes Sinntal, Günter Frenz, die traditionelle mittelständische Firma vor. Fraktionsvorsitzender Lukas Henke habe den Besuch organisiert und auf ihrer Kommunaltour mache die Waiblinger Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp jetzt in Sinntal Station. Der geschäftsführende Inhaber von Patzer-Erden, Stephan Patzer, der in vierter Generation das Unternehmen führt (die zurzeit 11 und 15jährigen Söhne sollen einmal die 5. Generation sein) hieß die Gäste willkommen und stellte die Geschichte und die aktuelle Angebotspalette seines Unternehmens vor.

Eines der größten Sinntaler Unternehmen

Seit 1953 produziert Patzer (Umfirmierung in 2020 von Einheitserdewerke Gebr. Patzer GmbH & Co. KG) in Jossa hochwertige Substrate und Blumenerden für Gärtnereien, Gartencenter und den Garten- und Landschaftsbau in Deutschland und im benachbarten Ausland. Aktuell gibt es 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wie Stephan Patzer betonte, befinde sich die Substrat- und Erdenproduktion in Deutschland und Europa in einer entscheidenden Phase des Umbruchs. Ursache hierfür seien die Forderungen von Politik und Handel, auf Torf, einen der wichtigsten Bestandteile der Substrate und Blumenerden, zu verzichten. Durch die hervorragenden Eigenschaften bei der Bindung von Kohlenstoff in der Erde spielen Moore eine besondere Rolle im Rahmen des Klimaschutzprogrammes der Bundesrepublik. 

Vize-Generalsekretärin der CDU, Christina Stumpp

Moore erhalten als Kohlenstoff-Speicher

Moore, obwohl flächenmäßig nur drei Prozent der Erdoberfläche, können 30 Prozent des Kohlenstoffes in der Erde speichern. Auf freiwilliger Basis soll die Torfverwendung in Pflanz- und Blumenerden bundesweit in den nächsten Jahren beendet werden, so Patzer. Die steigende Nachfrage nach Substraten und Erden ohne den wesentlichen Rohstoff Torf ist für Patzer Erden eine große Herausforderung für die Zukunft. Seit mehr als 60 Jahren bilden Einheitserden nach dem patentierten Rezept von Professor Fruhstorfer die Grundlage für eine erfolgreiche gärtnerische Produktion von Zierpflanzen, Gehölze sowie Obst und Gemüse.

 Die bewährte Mischungen aus Torf und Ton werden schon seit den 1980er Jahren um alternative Substratausgangsstoffe ergänzt, um den technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklungen im Gartenbau Rechnung zu tragen. An fünf Standorten produziert Patzer Erden zurzeit Profisubstrate für den Gartenbau, Blumenerden für den Hobbygärtner und Produkte für den Garten- und Landschaftsbau. 

Hilfe für den grünen Daumen

Die Marken "Einheitserde", "Patzer Erden Substrate", "frux" und "Natur Erde" sind landesweit bekannt. Zusätzlich werden individuelle Kunden- und Verbandserden, Dünger und Dekormaterial als Eigenmarke für den Fachhandel in Jossa hergestellt und auf Wunsch mit eigenen LKWs ausgeliefert. Die zentrale Verwaltung von Patzer Erden und ein zusätzliches Lager ist im Industriegebiet "Elmacker" in Altengronau. Bei der Erdenherstellung liegt nachhaltiges Handeln in der Natur der Sache. Natürliche Rohstoffe bilden die Grundsage aller Produkte, die vorrangig dem Pflanzenwachstum dienen. Die unmittelbare Verbindung zur Umwelt und zu Pflanzen zieht sich als "der grüne Faden der Nachhaltigkeit" durch alle Unternehmensbereiche. 

Dem schonenden Umgang mit allen Ressourcen, kurze Lieferwege, die Reduzierung von Verpackungsmaterial und die Entwicklung von Produkten helfen Wasser und Dünger zu sparen. Die Kultur- und Anwendungssicherheit von Substraten und Erden durch alternative Rohstoffe wird ständig weiterentwickelt und findet sich bereits in angebotenen Produkten beim Anbau von Bio-Lebensmitteln. Während einer langen Führung durch die Produktionshallen von Patzer Erden konnten sich die Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp und die Gäste der CDU-Sinntal, wie der Landtagsabgeordnete Michael Reul und der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Main-Kinzig (MIT) Patrick Heck von der erfolgreichen Arbeit von Patzer Erden überzeugen. 

Standort Jossa bleibt erhalten

In der Diskussion kamen auch die Pläne von Patzer Erden zur Sprache, im bayerischen Schildeck zur Erweiterung der Produktionskapazität von komplett torffreien Substrat- und Erden ein neues Werk zu bauen. Wie Stephan Patzer sagte, habe er bei der Suche nach einem geeigneten Standort in Schildeck (unterfränkischer Markt Schondra) zwölf Hektar Land gefunden (Jossa ist durch Berge und die Bahnlinie Flieden-Gemünden viel zu begrenzt). In Zusammenarbeit mit dem Kreis Bad Kissingen sollen Synergieeffekte erzielt werden. Patzer versprach, dass der Standort Jossa erhalten bleibt.

Weinglückseligkeit beim Weinfest

Zur nächsten Veranstaltung des CDU-Gemeindeverbandes Sinntal lud Vorsitzender Günter Frenz zum traditionellen Weinfest am 22. Juli ab 17.30 Uhr auf den Dorfplatz in Jossa ein.