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Ihr wollt nicht wirklich, dass das Eurem Kind passiert!
Montag, 31.07.2023
Wollen Sie das wirklich? Von einem Kind im Alter von fünf Jahren existieren rund 1.500 Bilder von sich online. Hochgeladen wurden die - ganz ohne seine Zustimmung - von genau denjenigen, denen es am meisten vertraut: seinen Eltern. Doch nicht nur das - Experten gehen davon aus, dass bis 2030 zwei Drittel aller Fälle von Identitätsdiebstahl durch "Sharenting", der Praxis von Eltern, sensible Inhalte über ihre Kinder unbedacht auf Internetplattformen zu veröffentlichen, verursacht werden. Dadurch setzen Sie das eigene Kind dem Profiling durch Datenmakler, Pädophilie und anderen Bedrohungen der Privatsphäre und Sicherheit aus.
Das Internet gehört ebenso wie dessen zwangsläufige Begleiterscheinungen aka Social Media und Co. zum alltäglichen Konsummuster vieler Menschen. Wir haben uns gesellschaftlich längst damit abgefunden, dass unser Leben in großen Teilen im Internet veröffentlicht und für die ganze Welt zugänglich wird. Bilder oder Videos von uns, teilweise eben aus jenem manischen Veröffentlichungsdrang bewusst derartig gestellt, werden daher ohne weiter nachzudenken in ein Netz gepostet, worüber gemunkelt wird:
Was einmal im Internet ist, bleibt im Internet. Hier geht es allerdings nicht um uns - sondern um unsere Kinder, die weder Ahnung haben, was damit passieren kann, noch selbst über ihre Abbildungen bestimmen können. Die Deutschen Telekom zeigt mit ihrem neuesten Video zur eigenen Aufklärungskampagne "ShareWithCare", warum dieser "Mythos" nur eine Verharmlosung der erschreckenden Realität ist.
Sensibilisierung für das Thema "Sharenting"
Es ist ein Video, das Unbehagen auslöst. Ein Unwohlsein, gepaart mit dem Gefühl von Ungläubigkeit. "Das ist doch nicht echt". Man möchte meinen, dass die Szene aus einem futuristischen Film oder einer Netflix-Serie, ähnlich wie "Black Mirror", stammt. Der Deepfake-Clip "Eine Nachricht von Ella" zeigt jedoch, dass der Unterschied zwischen wahr und echt, zwischen Realität und Fake, schon lange nicht mehr erkennbar ist.
Im Spot wird ein Elternpaar in einem Kinosaal plötzlich mit einer "Erwachsenenversion" der eigenen neunjährigen Tochter konfrontiert. "Ella", das Mädchen, welches hier als Protagonistin der Kampagne fungiert und letztendlich das Ergebnis von künstlicher Intelligenz samt Deepfake ist, klagt ihre eigenen Eltern an: Warum wurden all die Fotos und Videos von ihr in Social Media gepostet? Eine Frage, die ihr "Zukunfts-Ich" mit beängstigenden Szenarien untermalt. Der Entwicklungsstand der künstlichen Intelligenz ist auf einem Niveau, in dem futuristische Albtraumszenarien immer realer werden.
https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=F4WZ_k0vUDM
Digitalkompetenzen und Aufklärung
Doch ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen. Immerhin sollen die 2:50 Minuten ihren gewollten Effekt vollends auslösen. Was ich jedoch möchte, ist, darauf aufmerksam zu machen. Uli Klenke, Markenchef der Deutschen Telekom, beschreibt es hier letztendlich äußerst treffend: "Neben dem Zugang zu diesem Netz braucht es aber auch das nötige Wissen und die Werkzeuge für einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Daten im Internet. Denn die Entwicklung künstlicher Intelligenz birgt Chancen und Risiken. Im Spot lassen wir die KI vor sich selbst warnen. Und unterstreichen damit gleichsam Faszination und Ehrfurcht. Mit beiden Faktoren müssen wir angemessen umzugehen lernen."
Digitale Kompetenzen zu fördern, ist äußerst wichtig - auch die der Eltern. Dazu gehört eben auch der Umgang mit Fotos, Informationen und Daten in sozialen Medien oder insgesamt dem Internet. Die Kampagne der Deutschen Telekom versucht daher, die Eltern dabei zu unterstützen. Sollte Ihnen nach dem Video ebenfalls ein kleiner Schauer über den Rücken gefahren sein, können Sie hier weitere Informationen und Angebote hinsichtlich der Erweiterung von Digitalkompetenzen finden. Für Ihre Kinder allemal ein Klick wert. (ms)
Dieser Artikel ist zuerst bei unseren Kollegen von OSTHESSEN|NEWS erschienen.