JOSSGRUND
"Village Angels" gewinnen ersten Lettgenbrunner Bandcontest
Foto: privat
Dienstag, 01.08.2023
Um den Sonntagabend auf der Lettgenbrunner Kerb unterhaltsamer zu gestalten, hatte sich das Organisationsteam dazu durchgerungen, erstmalig einen Bandcontest stattfinden zu lassen. Die Idee entstand schon vor mehreren Jahren aus einer Bierlaune heraus.
Nun kam es zur ersten Auflage des ausgedachten Konzeptes. Bis 18 Uhr, also unmittelbar bis zu Beginn des Contests, konnten drei bis fünf Freunde eine Band gründen und zum Wettbewerb anmelden. Schnell noch fünf Lieder auswählen, und dann ging es auf die Bühne. Dort standen Instrumente und Mikrofone bereit, um die Songs zu performen. Natürlich alles Playback und weitestgehend ohne instrumentales Können.
Das Zünglein an der Waage
Die dreiköpfige Jury bestehend aus Jan Lochner, Sandra Schüssler und Marius Höfer wertete jeden Auftritt und vergab Punkte. Hinzu kamen drei Sonderkategorien mit je zwei Punkten. Für den Fall eines Gleichstandes hatte man spontan Erwin Hess ausgewählt. Er war dem Augenschein nach die Person mit den meisten miterlebten Kirchweihfesten in Lettgenbrunn. Als „Dorfweiser“ hätte er das Zünglein an der Waage werden sollen. Das war aber letztendlich nicht nötig, denn eine Band setzte sich mit einem Pünktchen Vorsprung durch.
Begonnen hatten die selbsternannten „Oktopussys“. Von Jurorin Sandra Schüssler in ihrem Urteil als „süße Highschool-Band“ treffend beschrieben, traten sie mit Anglerhütchen auf, auf denen ein Oktopus aufgemalt war. Madelaine Dahle, Marie-Sophie Mühl, Paula Dederich und Laurén Schneckenberg, die zugleich auch das Kerbmädchen 2023 war, legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Bereits mit dem ersten Akkord füllte sich die Tanzfläche mit Zuschauern in bester Partylaune. Die sehr gut gefüllte Dreschhalle staunte nicht schlecht, mit welcher Power und Leidenschaft die Girls ihre Malle-Hits präsentierten.
Die Bretter, die die Welt bedeuten
Im Anschluss bestiegen die „Village Angels“ mit Andrea Heilmann, Asade Kärtner, Silke Mühl, Diana Schneckenberg und Kerstin Krieger die Bretter, die die Welt bedeuten. In rockigen Outfits hauten die Frauen alles raus - und das Publikum stand Kopf. Am Ende reichte es zu 26 Punkten, da Asade Kärtner noch in der Sonderkategorie „beste Einzelakteurin“ von der Jury die Auszeichnung bekam. Dies reichte hauchzart zum Sieg.
Knapp an der Goldmedaille vorbei rockte „QQ Top“ mit Georg Dederich an der E-Gitarre, Uwe Bandilla am Bass und Heinz Lochner am Schlagzeug. Sie spielten Hits der Texas-Band „ZZ Top“. Zu Liedern wie „Viva Las Vegas“ feierte das Publikum die mit langen Bärten und Sonnenbrille originalgetreu ausgestatteten Männer. Moderator Holger Heinemann lobt explizit, dass sich die Band erst unmittelbar vor der Veranstaltung gegründet und angemeldet hätte. „Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob alle Bandmitglieder von der eigenen Playlist wusste, als sie auf die Bühne gingen“, unterstrich Heinemann die hervorragend improvisierte Show.
„Improvisation“ war ohnehin das Stichwort der Veranstaltung, die unter dem Synonym eines Gönners stattfand. „Der Horst-Madstein-Bandcontest sollte bewusst viel Luft zur freien Entfaltung lassen. Wir wollten der Sache mutig nur einen groben Rahmen geben, aber wohin die Fahrt dann tatsächlich geht, war bewusst offen gelassen. Durchorganisierte und vor allem initiierte Partys sind immer gezwungener als Stimmung, die spontan entsteht“, so ein Organisator nach der Veranstaltung.
Nach der Siegerehrung fanden sich nochmal alle Teilnehmer auf der Bühne ein. Marius Mühl, der am Mischpult alle Hände voll zu tun hatte, die vielen Songs, Intros, Abgänge und Einspieler punktgenau zu platzieren, legte einen letzten Song auf. Im nächsten Jahr soll es eine zweite Auflage geben und unter den begeisterten Zuschauern fanden sich schon einige neue Bands zusammen, die in 2024 versuchen werden, den Bandcontest zu gewinnen. (red)