MAIN-KINZIG-KREIS

Was war denn da los, Brachttal? Bei Euch wurde die AfD stärkste Kraft

Bei einer AfD-Veranstaltung in Gelnhausen
Foto: Andreas Köhler
von MORITZ PAPPERT


Donnerstag, 12.10.2023

Die Landtagswahlen sind vorbei und das Ergebnis ist noch immer erschreckend. Die AfD geht als großer Gewinner aus der Wahl. Hessenweit wird sie zweitstärkste Kraft. Auffallend ist aber: Besonders in einigen Kommunen im Main-Kinzig-Kreis war die AfD sehr stark. Zum Beispiel in Sinntal, Steinau und Brachttal. 

Sinntal ist die Kommune in Hessen, die der AfD die meisten Stimmen gegeben hat. Nämlich 32,7 Prozent. Dahinter folgt Steinau mit 32,3 Prozent für die AfD. Warum die Partei in diesen Kommunen so viele Stimmen bekam, ist unklar. Ein Grund könnte in Sinntal aber die geplante Einrichtung einer Unterkunft für 30 Flüchtlinge sein. Hier gab es bereits im Vorfeld viel Protest.

Schon bei den letzten Wahlen zeigte sich, dass die AfD in den ländlichen Regionen besonders stark ist. Da der MKK extrem ländlich geprägt ist, könnte dies ein weiterer Grund für das Wahlergebnis und das gute Abschneiden der Partei sein.

So hat Brachttal gewählt - Foto: Screenshot Votemanager

Spitzenreiter ist aber die Gemeinde Brachttal. Hier wurde die AfD stärkste Kraft mit 29,8 Prozent. Dahinter die CDU mit 28,2 Prozent. Auch bei der Wahl des Direktkandidaten dort gewann Jürgen Mohn von der AfD mit 29,2 Prozent vor dem CDU-Kandidaten Michael Reul mit 27,8 Prozent. 

Bürgermeister Wolfram Zimmer sagt zu KINZIG.NEWS, er habe keine genaue Erklärung, warum gerade in Brachttal die AfD so stark war. "Die allgemeinen Tendenzen und die Wahlwanderung war ja bereits im Vorfeld absehbar. Die allgemeine Situation verunsichert die Bürger. Die Menschen wollen einen festen politischen Halt. Die AfD hat zwar keine Lösungen, aber sie stellen sich nicht ungeschickt dabei an, dem Bürger zu suggerieren, sie könnten die Probleme lösen. Die Bürger vor Ort haben aktuell das Gefühl, dass die Politik zu weit von ihren Themen weg ist. Die Parteien in der Regierung müssen wieder zu einer gemeinsamen, pragmatischen und verständlichen Politik führen", sagt Zimmer.

Was aber auch erwähnt werden muss: In Gelnhausen und Jossgrund bekam die AfD die wenigsten Stimmen. Nämlich 18,3 und 19,2 Prozent.