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PAPPERT PLAPPERT: Was die Politik aus dem hohen Anteil AfD-Wähler lernen sollte

K.N-Kolumnist Moritz Pappert
Foto: Marius Auth
von MORITZ PAPPERT


Montag, 16.10.2023

Genau eine Woche ist es nun her, dass in Hessen ein neuer Landtag gewählt wurde. Das Ergebnis war für viele erschreckend. Besonders der hohe Anteil an Stimmen, die an die AfD gingen. Viele Parteien, auch der Wahl-Sieger CDU, haben Wählerstimmen an die AfD verloren. Aber was bedeutet das jetzt genau?

Die demokratischen Parteien sollten sich eigentlich jetzt so langsam mal Gedanken machen, woran das liegt. Aber wie nach jeder Wahl war es auch dieses Mal so, dass die Parteien - egal ob CDU, SPD, Grüne oder FDP - versprachen, dass man sich jetzt mal genauer hinterfragen werde, warum so viele Wähler zur AfD abwandern. Dieses Versprechen ist aber jedes Mal das gleiche. Und am Ende bringt es nicht nur nichts, sondern der AfD immer mehr Stimmen.

Es ist ja nicht so, dass die AfD für die Probleme in Deutschland gar keine Lösungen präsentiert. Das Problem ist hierbei aber, dass diese Lösungen oft lebensfremd und irrsinnig sind. 

Ein Beispiel: Die AfD sieht die Erderwärmung als natürliches Phänomen. Es sei "kein Grund für Alarmismus". Noch ein Beispiel, weil es so schön war: Die AfD will die Energiewende beenden und ist für die "Neuerrichtung von Kernkraftwerken". Mal als Info am Rande: Der Bau eines Kernkraftwerks dauert mindestens 15 Jahre. Bis dahin haben die Eisbären schon kein Eis mehr. Und eine gute Lösung ist das sowieso nicht.

Aber was sollte jetzt getan werden, damit die nächsten Wahlen nicht noch dramatischer werden?

Die demokratischen Parteien müssen wieder so volksnah werden, wie es die AfD gerade zu sein scheint. Es müssen nicht nur Wortfetzen her, wie: "Wir müssen, wir sollten, wir tun alles, um...", sondern es müssen Taten statt Worte folgen. Die Menschen müssen wieder Vertrauen in die Politik bekommen. Und das ist nicht die Aufgabe der Bürger, sondern der Politiker.

Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los. Autogrammwünsche bitte per E-Mail an moritz.pappert@kinzig.news.