MAIN-KINZIG-KREIS

AWO-Chef appelliert: "AfD-Wähler nicht pauschal beschimpfen"

Der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig, Jörg Mair (2. v.li.), hier mit seinen AWO-Vorstandskollegen, hält nichts von pauschaler Wählerbeschimpfung.
Foto: AWO/Anton Hofmann


Mittwoch, 18.10.2023

"Es braucht eine völlig andere Strategie der Bekämpfung von Radikalismus", fordert der Vorsitzende der AWO (Arbeiterwohlfahrt) Main-Kinzig, Jörg Mair. Menschen, die die AfD wählen, zu beschimpfen und alle in einen Topf zu werfen, erreiche das Gegenteil.

Wenn sich demokratische Parteien im Wahlkampf wechselseitig diskreditierten, aber gleichzeitig Demokratiefeste feierten, weil die anderen noch schlimmer seien, gereiche das "zur vollkommenen Realsatire" und führe zu den folgerichtigen Wahlergebnissen.

Der Weg sei: "Klare und realistische Ziele darstellen, die Menschen ernst nehmen und die radikalen Kräfte weitgehend ignorieren, denn deren Beschimpfung, selbst wenn inhaltlich richtig, stellt den Sauerstoff für die Brandherde der Radikalisierung dar. Auch der religiöse Fanatismus schadet nachhaltig. Dass jetzt in Israel unschuldige Zivilisten, auch Frauen und Kinder, wie in der Ukraine bestialisch ermordet werden, ist nicht hinzunehmen. Es geht dabei um nichts anderes, als die Zukunft der folgenden Generationen", betont der AWO-Chef.

"Mehr das Miteinander suchen"


"Wir brauchen einen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Als Arbeiterwohlfahrt sind wir gefordert und wollen unseren Beitrag leisten, dass es zu gerechteren Verteilungen kommt und Menschen besser miteinander leben können. Dies völlig unabhängig ihrer Herkunft, Religion oder politischen Ansichten", appelliert Mair.

"Wir rufen alle auf, mehr das Miteinander zu suchen. Wir haben nur ein Leben", so Jörg Mair, auch als Vorsitzender des Sozialausschusses des Main-Kinzig-Kreises, abschließend. (red/sh)