GRÜNDAU

Öffentliche Pflanzaktion am 15. Dezember in Mittel-Gründau

Deutliches Zeichen für einen geschädigten Bestand – trockene Baumkronen.
Foto: Gemeinde Gründau


Freitag, 24.11.2023

Die vergangenen Hitzeperioden in den Sommern der letzten Jahre gingen vielerorts mit erheblichen Schäden an der Vegetation einher. Balkonpflanzen welkten, Gärten trockneten aus und auch an den Wäldern hinterließen diese „Rekord-Sommer“ ihre Spuren.

Große Teile des Gründauer Gemeindewaldes boten bislang optimale Wuchsbedingungen für die dort wachsenden Buchen. Durch den Klimawandel kommt es zu längeren Trockenperioden, ohne Niederschlag und zu bislang unerreichten Temperaturextremen. Beides sind die Gründauer Buchen aus den vergangenen Jahrzehnten, im Falle besonders alter Exemplare, sogar stellenweise aus dem vergangenen Jahrhundert, nicht gewöhnt.

Der für den Gemeindewald Gründau zuständige Revierförster Hendrik Barthelmes, stellte bei der Vorbereitung der Waldbestände für diesjährige Holzernte eine Vielzahl von Schäden fest. Selbst in Waldabteilungen, in denen seit Jahren kein Baum mehr gefällt wurde, gibt es viele Ausfälle zu beklagen. Vor dem Abwurf des Blattwerkes ließen sich die erschreckenden Auswirkungen besonders gut erkennen: Viele Buchen sind zupf-trocken, sie verlieren ihr Laub vorzeitig und die Kronen beginnen von oben herab zu vertrocknen. Aber auch nachdem das Laub am Boden liegt, zeigen sich verschiedene Symptome, die auf die Absterbe_Prozesse hinweisen: Schleimfluss, Bohrlöcher des Buchenborkenkäfers, Pilze am Stamm und abblätternde Borke.


Die dürren und abgestorbenen Äste stellen an Waldwegen erhebliche Risiken für die Waldbesucher dar. 


Aber nicht nur zum Schutz der Waldbesucher an Waldwegen, sondern auch um das wertvolle Holz vor der völligen Entwertung zu retten, werden in diesem Jahr Bäume im Gründauer Gemeindewald gefällt. Hat sich die Borke erst völlig gelöst, ist der Weg für holzzersetzende Insekten und Pilze frei. Derart geschädigtes Holz lässt sich bestenfalls noch verbrennen. „Die Gründauer Buchen wurden durch viele Generationen von Forstwirten und Förstern gepflegt. Auf diese Weise wurde viel Arbeit und Zeit in die wunderschönen Bäume investiert. Das dadurch gewachsene Holz komplett als Brennholz zu nutzen ist einfach zu schade“, so Förster Barthelmes. Erklärtes Ziel sei es, das Buchenholz, soweit es geht, in langfristige Holzprodukte zu verarbeiten. Auf diese Weise wird das im Holz gespeicherte CO² auch für eine längere Zeit gespeichert, die Fachleute sprechen in diesem Fall vom sogenannten „Produktspeicher“.

Das Gründauer Waldbild wird sich langfristig verändern. Flächendeckend sterben alte Bäume ab, die aus verschiedenen Gründen entnommen werden. Doch die Gemeinde und der Förster wollen aktiv dem Klimawandel entgegenwirken. Hierzu bietet die Gemeinde eine gemeinsame Pflanzaktion am Freitag, den 15.12.2023 ab 14:00 Uhr mit interessierten Bürgern im Gründauer Gemeindewald an. Treffpunkt für diesen Aktionstag ist der Hasselweiher beim Reitzeberg in Mittel-Gründau. Interessierte wenden sich bitte an die Gemeinde Gründau, Tel. 06051 820312, um sich anzumelden. (red)