HANAU

Hanau: SPD-Stadtverordnete informieren sich über die Beratung und Frühförderung

Gemeinsamer Besuch der SPD Stadtverordneten Hanau mit Bürgermeister Dr. Bieri bei der Beratungsstelle/Frühe Hilfen des BWMK in Hanau.
Foto: SPD Stadtverordnetenfraktion Hanau


Mittwoch, 10.01.2024

Seit Jahren steigt der Bedarf an frühkindlicher Förderung, auch in Hanau. Aktuell betreut das BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig) 241 Kinder im Stadtgebiet in 1700 Einzelmaßnahmen. Dies nahm die SPD-Fraktion in der Hanauer Stadtverordnetenversammlung zum Anlass, die Einrichtung in der Nordstraße gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Max Bieri zu besuchen.

Gleich beim Eintritt erfreuten sich die Gäste in Begleitung von Bürgermeister Dr. Bieri über die Holzschnitzelkiste zum Hineinlangen und Wühlen, die Rutsche und das Bällebad, welche die Gastgeberinnen zur Anschauung bereitgestellt hatten. „Die Kinder werden hier mit Freude aktiv, und unsere pädagogischen Mitarbeiterinnen können im Spiel und der Bewegung erste Einschätzungen zum Förderbedarf des jeweiligen Kindes treffen“, so Carolin Breunung, welche die Beratungs- und Frühförderungsstellen des BWMK leitet. Denn die Herausforderungen, vor denen die Kinder und ihre Familien stehen, seien oft vielschichtig und nicht klar abgrenzbar.

Entsprechend vielfältig ist auch die Frühförderung


Sie wendet sich an Familien mit Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten und Behinderungen und kann schon mit der Geburt beginnen. Oft sind es Kinderärzte oder Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas, die den Eltern den Besuch der Beratungs- und Frühförderstelle empfehlen. Zum Beispiel, wenn die Kinder motorische Schwierigkeiten haben, Einschränkungen des Gehörs und des Sehens, Verzögerungen in der lautsprachlichen Entwicklung oder auch psychischen Beeinträchtigungen. Auch Probleme beim Umgang mit anderen Kindern sowie Erwachsen gehören dazu. Zudem rücke das Thema Autismus-Spektrum-Störungen immer mehr in den Fokus; zurzeit seien zirka 50 Prozent der begleiteten Kinder davon betroffen, so Breunung.

„Hilfe zur Selbsthilfe“


Neben der Arbeit mit den Kindern nimmt die Beratung der Eltern breiten Raum ein, „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei ein wichtiger Auftrag der Beratungsstelle. Dabei gelte es auch Ängste und Schamgefühl der Eltern abzubauen. Viele Eltern brauchen Zeit, um zu akzeptieren, dass ihr Kind einen besonderen Förderbedarf hat und es Hilfe benötigt. „Dabei ist es gerade wichtig, dass wir so früh wie möglich mit der Förderung beginnen, da der Erfolg dann am größten ist“, so Carolin Breunung. „Ganz wichtig ist, dass die Teilnahme freiwillig und für die Eltern kostenlos ist“, betont sie weiter. Die Arbeit mit den Kindern erfolge sowohl in der Beratungsstelle als auch ambulant in den Familien, wenn sich die Eltern hier Unterstützung erbitten. Die Mitarbeiterinnen bieten auch Orientierung durch den „Beratungs- und Hilfedschungel“ an. Das Team der Beratungs- und Frühförderstelle arbeitet interdisziplinär mit den Kliniken, Ergo- und Physiotherapeutinnen sowie mit den Hanauer Kindertagesstätten zusammen.

„Es freut mich zu hören, dass die Kooperation der städtischen Einrichtungen mit der Frühförderung des BMWK von deren Mitarbeiterinnen als vorbildlich beschrieben wird. Diese Kooperation gilt es weiter zu stärken“, so Julian Straub, der Vorsitzende des Ausschusses für Frauen, Jugend, Soziales und Integration in der Stadtverordneten-Versammlung. „Wir haben die Mitarbeiterinnen als hoch engagiert erlebt und möchten den betroffenen Eltern Mut zu sprechen, das umfangreiche Angebot der Beratungsstelle zum Wohle ihrer Kinder anzunehmen“, so Straub weiter. (red)