SCHLÜCHTERN

Sägen, Stemmen, Hobeln - Tischlermeisterschaften 2019 gestartet

Am ersten Tag der Meisterschaft.
Foto: Tischler-Schreiner Verband
von Lena Eberhardt


Dienstag, 12.11.2019

Unter dem Motto "Profis leisten was" findet vom 11. bis 13. November in Schlüchtern die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk an der Kinzig-Schule statt. 16 junge Gesellinnen und Gesellen müssen dabei unter Hochdruck ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. "Hier zählt wirklich Perfektion", sagte Holger Faust, Obermeister der Tischler-Innung Gelnhausen-Schlüchtern.

Dass sie Wahl des Austragungsortes der Meisterschaft auf Schlüchtern fiel, war kein Zufall: "Jahrelang wurden der Wettbewerb in Berlin ausgetragen. Als sich der Tischler-Schreiner Verband nach einem neuen Veranstaltungsort umsah, was schnell Schlüchtern im Rennen. Wir haben hier eine der modernsten und hochwertigsten Werkstätten bundesweit", berichtete Sheila Eckert, Abteilungsleiterin in der Fachrichtung Holz und Technik an der Kinzig-Schule. In diesem Jahr müssen die Handwerker einen Barhocker innerhalb zweier Tage fertigstellen. "Dieser Stuhl hat es in sich. Es gibt keinen rechten Winkel, da zählt Millimeterarbeit", so Eckert. 


Fotos: Lena Eberhardt

Am Sonntag, den 10. November reisten die Teilnehmer in Schlüchtern an. Der erste Tag in Werkstatt verbrachten die Gesellen am Montag. Dabei wurden die Werkbänke ausgelost, die Unterlagen und das Material verteilt, sowie die Arbeitsplätze vorbereitet. Dazu zählt auch der Aufriss. Dabei werden die Einzelteile maßstabsgetreu auf die sogenannte Aufrissplatte übertragen, um anschließend Winkel und Längen exakt bestimmen zu können und die Schnittmarken auf dem Holz angezeichnet werden. Timing und Genauigkeit bilden am ersten Tag das A und O. Sind dann auch noch die Längszuschnitte und Verbindungen exakt ausgeführt, spart das wertvolle Zeit. Für den Barhocker müssen insgesamt sechzehn Verbindungen klassisch von Hand hergestellt werden, wobei das Holz längs zur Faser eingesägt und anschließend quer zur Faser ausgestemmt wird. 

Am zweiten Wettkampftag, Dienstag den 12. November geht es nach und nach an die Feinarbeit. Wenn alle Einzelteile ausgearbeitet sind, wird verleimt und anschließend geputzt. Gemeint ist damit ein Arbeitsschritt, bei dem überstehendes Holz mit dem Putzhobel bündig abgetragen und Leimreste entfernt werden. Eine große Stütze für alle Beteiligten sind die engagierten Fachlehrer der Kinzig-Schule, die unter anderem die Werkstätten und in etlichen Zusatzstunden die umfangreiche Materialliste vorbereitet haben. Während des Wettbewerbs unterstützen sie den reibungslosen Ablauf und bleiben auch in hektischen Momenten stets der Ruhepol.


Nach der Fertigstellung der Stücke werden diese einer Fachjury vorgeführt. Am Mittwochmittag werden in der Stadthalle in Schlüchtern die Ergebnisse vorgestellt und der Gewinner gewürdigt.


Die Teilnehmer: 

Antonius Bomholt (Nordrhein-Westfalen), Maximilian Brauer (Berlin), Lukas Cramer (Niedersachsen), Yorick Gaul (Sachsen-Anhalt), Hannah Grünbeck (Saarland), Marlon Kaufmann (Hessen), Paul Klotzsche (Sachsen), Tiak Müller (Bremen), Alexander Niestroj (Rheinland-Pfalz), Mattes Olde (Schleswig-Holstein), Robin Ölser (Thüringen), Nikita Potapenko (Mecklenburg-Vorpommern), Timon Johannes Rademacher (Hamburg), Roman Schlotzer (Baden-Württemburg), Sven Schröder (Bayern) und Richard Tischer (Brandenburg).

Hier gehts zum TDS-Newsticker: https://www.tischler-schreiner.de/plw-2019-live/ +++