MAIN-KINZIG-KREIS

Transformation der Arbeitswelt: Der MKK hat jetzt ein Reallabor

Der Prozess zur Transformation der Arbeitswelt im MKK wird begleitet durch Mitarbeitende des Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt.
Foto: MKK-Pressestelle


Dienstag, 05.03.2024

Wirtschaftsleben und Arbeitswelt verändern sich rasant – auch im Main-Kinzig-Kreis. Fach- und Arbeitskräftemangel, Lieferketten, Rohstoffmangel und der technologische Wandel stellen alle am Wirtschaftskreislauf Beteiligten unter Handlungsdruck.

In Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales sowie dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt a.M. führt der Main-Kinzig-Kreis ein „Regionales Transformationsmonitoring“ durch. Es soll als Grundlage dienen, Arbeitsplätze in Hessen zu sichern. Dazu bildet der Main-Kinzig-Kreis ein Reallabor, in welchem die komplexen Prozesse der Transformation begleitet und ihre Auswirkungen auf dem regionalen Arbeitsmarkt und Wirtschaftsraum untersucht sowie daraus abgeleitet zielgerichtete Aktivitäten entwickelt werden.

Regionale Wirtschaftskraft langfristig sichern


Das IWAK begleitet diesen Transformationsprozess wissenschaftlich im Auftrag der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Unter dem Begriff der Transformation werden dabei Zusammenhänge betrachtet, wie Dekarbonisierung, also Arbeit und Produktion so zu gestalten, das CO2 eingespart wird, Digitalisierung und die demografische Entwicklung. Ziel ist, die regionale Wirtschaftskraft, über einen funktionierenden regionalen Arbeitsmarkt, und die Lebensqualität in der Region langfristig zu sichern. Das Projekt dauert noch bis Dezember 2024 und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Hessen gefördert.

Die Fäden laufen vor Ort in einer regionalen Steuerungsgruppe zusammen, die die regionale Lage analysiert und Umsetzungsaktivitäten entwickelt. Der Steuerungsgruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter der Kammern, der Arbeitgeberverbände und der Gewerkschaften, der Arbeitsagentur und des kommunalen Jobcenters aus dem Bereich der Beruflichen Bildung sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister an. Bei der konstituierenden Sitzung der Steuerungsgruppe des Main-Kinzig-Kreises wurde kürzlich das Projekt vorgestellt, die aktuelle Situation des Wirtschafsstandorts Main-Kinzig diskutiert und ein Projektfahrplan für die regionale Projektsteuerungsgruppe eingebracht.

Mit Innovationskraft und Gestaltungswillen


Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann sagte in seiner Begrüßung: „Mit diesem Vorhaben und der hochkarätigen wissenschaftlichen Begleitung stellt der Main-Kinzig-Kreis wieder einmal seine Innovationskraft und die Wirtschaftsförderung ihren Gestaltungswillen unter Beweis. Der Fokus des Projekts liegt unter anderem zunächst auf der Automotivzulieferindustrie. Wir werden eine Strategie entwickeln, die die Wirtschaftskraft der Region stabilisiert und erhält.“ Von den Erfahrungen und Erkenntnissen, die bei diesem Projekt im bevölkerungsstärksten Landkreis in Hessen gesammelt würden, könnten auch die anderen Landkreise im Bundesland profitieren.

Winfried Ottmann dankte allen Anwesenden für die Bereitschaft, an dem Projekt teilzunehmen und Expertise einzubringen. Neben dem Kreisbeigeordneten gehören auch Claudia Wesner, koordinierende Leitung der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Walter Dreßbach, Leiter des Referats für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur des Main-Kinzig-Kreises, und Dr. Christa Larsen, Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt, zur Lenkungsgruppe des Projekts.

Im Januar 2024 haben bereits neun Interviews mit Experten verschiedener bundesweit agierender wissenschaftlicher Institutionen stattgefunden. In den Interviews werden wesentliche Inhalte zu den Auswirkungen der Transformation und Strategien zur Begleitung des Prozesses deutlich. Diese Befunde wurden bereits bei der konstituierenden Sitzung der Steuerungsgruppe im Main-Kinzig-Kreis diskutiert. Geplant ist, als nächstes einen Steckbrief zu versenden, der regionale Automotivzulieferbetriebe in ihrem jeweiligen Stadium der Transformation erfasst. Er wird als Basis für das weitere Vorgehen dienen.

Die Regionale Steuerungsgruppe wird etwa einmal im Monat eine Sitzung durchführen, die jeweils einen konkreten Arbeitsauftrag hat. Bis zur nächsten Sitzung am 18. April werden weitere Schlüsselbranchen, die neben der Automotivzulieferbranche im Kreis hohe Bedeutung haben, genauer beleuchtet. Die Befunde werden in den folgenden Sitzungen des Steuerungskreises vorgestellt und diskutiert. (red)