MAINTAL

Maintal: Baumpflanzungen entlang der Südumgehung

Bürgermeisterin Monika Böttcher, Jochen Pfeifer vom Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung (links) und Andreas Koffler vom Fachdienst Grünbereich bei der Pflanzung junger Bäume an der Südumgehung.
Foto: Stadt Maintal


Montag, 18.03.2024

Rapunzel-Glockenblume, Wilde Möhre oder Wiesen-Platterbse – hinter den märchenhaft klingenden Namen verbergen sich wiesentypische Wildblumenarten, die beinahe überall wachsen. Wenn man sie etwas unterstützt. Denn auch die Grünflächen entlang von (Land)straßen können eine bemerkenswerte Artenvielfalt aufweisen und mehr sein als „nur“ Straßenbegleitgrün. Diese vielfältige Flora und Fauna fördert die Stadt mit einer Maßnahme entlang der Südumgehung.

Auf dem knapp anderthalb Kilometer langen Abschnitt der Landesstraße 3195 zwischen Hochstadt und Wachenbuchen pflanzten Mitarbeiter*innen des Grünbereichs des städtischen Eigenbetriebs Betriebshof kürzlich junge Bäume. Sechs Roteichen, sechs Spitz- und sechs Feldahorne wurzeln dort jetzt in der Erde und leisten – ebenso wie die weiteren rund 40 Neu- und Nachpflanzungen im Stadtgebiet – einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn Bäume speichern CO2, geben Sauerstoff ab, erzeugen Schatten und Verdunstungskälte. Sie sind darüber hinaus ein wichtiger Lebensraum und werten das Landschaftsbild auf.

Zusätzlich zu den Baumpflanzungen wird die Pflege des Straßensaums in einigen Teilbereichen umgestellt. „Schon heute wachsen auf den Flächen wertvolle wiesentypische Wildblumen- und Saumarten. Indem wir die Pflegemaßnahmen anpassen, können wir deren Wachstum und Ausbreitung fördern und damit die Artenvielfalt nachhaltig erhöhen“, erläutert Jochen Pfeifer vom Fachdienst Stadtentwicklung und Stadtplanung.

Nicht Mulchen, sondern Mähen


Weil die Wildblumen magere Böden bevorzugen, werden die Flächen künftig nicht mehr gemulcht, sondern gemäht. Das heißt, das Schnittgut verbleibt nicht auf der Fläche, wo es den Boden mit Nährstoffen anreichert, sondern wird abgefahren. Diese Aufgabe wird der städtische Grünbereich von der zuständigen Landesbehörde HessenMobil übernehmen. Denn die aufwändigere Pflege ist Voraussetzung für die Abmagerung des Bodens. Zudem müssen auch Intervalle und Schnitthöhe der Mahd angepasst werden. Schließlich sollen die Pflanzen sich selbst aussäen können und nicht vor der Samenreife zurückgeschnitten werden.

Damit wird das neue Saum-Mahd-Regime dazu beitragen, die vorhandene Artenvielfalt auf der Fläche deutlich zu erhöhen. „Wenn wir von Klimaschutz und Klimaanpassung sprechen, braucht es ein Bündel an verschiedenen Maßnahmen, die erfolgversprechend sind. Bäume spielen dabei eine enorm wichtige Rolle fürs Stadtklima. Denn sie speichern CO2, produzieren Sauerstoff, kühlen die Umgebung ab, mindern Lärm und können noch einiges mehr. In Kombination mit den Blühwiesen stärken wir mit dieser Umgestaltung die Artenvielfalt“, stellte Bürgermeisterin Monika Böttcher im Rahmen der Neupflanzungen an der Südumgehung fest.

Mit den neu gesetzten Bäumen und der Anpassung der Pflege sind entlang der Südumgehung nun die Voraussetzungen gegeben, damit sich die Wildblumen- und Saumarten, die Dr. Eva Distler vom Landschaftspflegeverband Main-Kinzig im Rahmen des Projekts „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ auf den Flächen ausgemacht hat, vermehren und ausbreiten können. Denn Vielfalt am Wegesrand bedeutet nicht nur Salbei, Spitzwegerich, Kamille oder Schafgarbe. Auch so klangvolle Wildblumenarten wie Echter Ziest, Wiesen-Flockenblume, Tüpfel-Johanniskraut, Kleinköpfiger Pippau, Vogelknöterich, Weiße Lichtnelke und viele weitere gehören zum Reichtum der Natur. (red)