GELNHAUSEN
Feierliche Verabschiedung von Caritas-Geschäftsführer Robert Flörchinger
Fotos: Caritas
Donnerstag, 28.03.2024
Lotse, Baumeister, Kümmerer: Bei der Verabschiedung von Robert Flörchinger im Caritas-Zentrum Gelnhausen sind viele Begriffe gefallen, die den langjährigen Geschäftsführer des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis gut beschreiben. Nach 21 Jahren an der Spitze des Verbandes wurde er nun in Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Kirche und sozialem Netzwerk in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Ludwig Borowik, der Vorsitzende des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis, freute sich, dass so viele Gäste der Einladung gefolgt waren um noch einmal gemeinsam auf das Wirken und die Verdienste des langjährigen Geschäftsführers zurückzublicken. Die Dienstzeit Flörchingers für den Caritas-Verband sei ein Teil dessen Lebensleistung. „Wir würdigen dabei auch den Mensch Robert Flörchinger“, so Borowik. Und dieser hatte in den mehr als zwei Jahrzehnten an der Spitze des Verbandes eine ganze Reihe verschiedener Rollen auszufüllen, wie der Vorsitzende ausführte. Vom Verhandler mit den kommunalen Ansprechpartnern, über die Funktion und Verantwortung als Chef bis zum Moderator, Baumeister und Immobilienmanager reichte das breite Spektrum.
Gleichzeitig sei Flörchinger aber auch Theologe und Seelsorger, Künstler und Kümmerer gewesen. Borowik hob dabei besonders die respektvolle Art und den wertschätzenden Umgang Flörchingers mit den Menschen hervor und bedankte sich auch für die gute Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Vorstand, der in dieser engen und konstruktiven Art und Weise auch keine Selbstverständlichkeit sei. „Vielen Dank für Ihre Arbeit, Ihr Engagement und den wertschätzenden Umgang – Sie haben sich in den 21 Jahren für den Caritas-Verband verdient gemacht.“
Eine Einschätzung, der sich auch Dr. Markus Juch, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Fulda, anschloss: „Sie haben hier in der Region vieles geleistet.“ Als Lotse habe er mit dem Regionalcaritasverband viele Klippen umschifft und neue Wege geebnet. Aber auch über Hanau und den Main-Kinzig-Kreis hinaus habe sich Flörchinger mit großem Engagement und Fachwissen sozialpolitisch engagiert, sei es auf Landesebene oder im Bereich des Deutschen Caritasverbandes. „Du warst und bist ein gefragter und geschätzter Ansprechpartner und Gestalter und hast das Caritas-Schiff gut geführt.“ Dies unterstrich auch die erste Kreisbeigeordnete, Susanne Simmler, die in ihrer Amtszeit Flörchinger stets als guten Ratgeber und festen Bestandteil des regionalen Netzwerkes der Sorgekultur erlebt habe. „Sie haben dazu beigetragen, dass dieses Netz noch fester geworden ist und der Sorgekultur ein Gesicht gegeben.“ Dabei hätten ihn immer die Bedürfnisse der Menschen in der Region angetrieben. Die Zusammenarbeit mit ihm sei stets auf Augenhöhe gewesen.
„Sie haben sich mit Herzblut und Engagement für die Menschen hier vor Ort eingesetzt“, stellte auch der Hanauer Bürgermeister, Dr. Maximilian Bieri, fest. Damit habe Flörchinger auch ein stabiles Fundament für das Weitere Wirken des Caritas-Verbandes nach seinem Abschied in den Ruhestand gelegt. In weiteren Grußworten würdigten auch Dechant Markus Günther vom Dekanat Kinzigtal und Dechant Andreas Weber vom Dekanat Hanau, Petra Krahwinkel, die Leiterin der katholischen Familienbildungsstätte Hanau, Jörg Mair im Namen der Stiftung Lichtblick und der Arbeiterwohlfahrt sowie Anke Kreß, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis und die Fachbereichsleiter des Verbandes das Wirken und die Art des scheidenden Geschäftsführers. Den persönlichen und wertschätzenden Worten war deutlich zu entnehmen, dass der 65-Jährige große Spuren im Regionalcaritasverband hinterlassen wird. Er nutzte die Gelegenheit, sich herzlich bei allen Weggefährten, Mitarbeitern, Kollegen und vor allem seiner Familie zu bedanken. Seine Arbeit als Geschäftsführer verglich er mit der eines Baumeisters.
„Ich erlebe diese sozial-caritative Unternehmung gerade auch in ihrer herausfordernden Mischung: Das Zusammenspiel von Ehrenamt und Hauptamt, die immer noch sehr große Zahl von Diensten und Einrichtungen, um an diesem großen Kirchenschiff an vielen kleinen Stellen mitzubauen.“ Manchmal sei dies eine unübersichtliche Baustelle. In Zeiten, wo der ganze Kirchenbau zu schwanken scheint, wo mehr Blessuren oder Schäden zu sehen sind, als schöne Ästhetik, da ist die Praxisorientierung aus der Caritas ein guter Platz, um Stützmauern einzuziehen oder soziale Bollwerke zu bauen, wenn es um Menschen in Not geht. „Caritas ist Kirche“, fasst er zusammen und bedankte sich dafür, den Raum bekommen zu haben, diesen Bau im Lauf der Jahre mitzugestalten und in kleinen Stücken weiterzuentwickeln. (red)