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PAPPERT PLAPPERT: Die Passion - Peinlich oder Chance für die Kirche?

K.N-Kolumnist Moritz Pappert
Foto: Marius Auth
von MORITZ PAPPERT


Montag, 01.04.2024

Habt ihr es auch gesehen? Am Mittwoch lief das TV-Spektakel des Jahres live aus Kassel: Die Passion. Die Meinungen gingen dabei weit auseinander. Die einen fanden es lächerlich und peinlich. Die anderen waren begeistert und sahen das Spektakel als eine echte Chance für die Kirche.

Hintergrund der TV-Show: Die Geschichte von Jesus bis hin zur Auferstehung in einem modernen Gewand darzustellen. Inklusive Prozession mit einem riesigem beleuchteten Kreuz durch Kassel. Als Hauptdarsteller Jesus: Ben Blümel, der Moderator von KIKA. Eine weitere Hauptrolle: Jimi Blue Ochsenknecht als Judas und Pontius Pilatus, gespielt von Francis Fulton-Smith.

Ihr denkt bestimmt, dass das jetzt eine wilde Mischung an Charakteren ist. Ist es auch. Besonders, wenn gesungen wird und manche Darsteller gar nicht singen können. So, wie Jimi Blue Ochsenknecht.

Aber das war noch nicht alles an Skurrilitäten. Jesus reiste nicht mit dem Esel, sondern mit dem Regionalzug der Deutschen Bahn an. Einige Jünger waren mit E-Scooter unterwegs. Für das letzte Abendmahl wurden fünf Ciabatta-Brote und zwei Pizza Frutti di Mare bestellt. Und Jenny Elvers als blinde Obdachlose, die Ben Blümel als Jesus wieder zur Sehenden machte. Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas mal in Kombination schreibe.

Aber nicht alles war schlecht. Dadurch, dass die Passion an mehreren Orten in Kassel spielte, kam die Stadt richtig gut weg. Und auch, der Versuch, das Thema Kirche und Auferstehung neu zu interpretieren war gut und ein richtiger Schritt, Kirche wieder moderner werden zu lassen. Das muss man RTL ja lassen. Der Star des Abends war aber Nadja Benaissa von den No Angels als Mutter Maria. Die konnte wenigstens wirklich singen.

Jeden Sonntag schreibt KINZIG.NEWS-Reporter Moritz Pappert in dieser Kolumne über Themen, die ihn in der vergangenen Woche bewegt haben. Immer mit einem Augenzwinkern und immer extrem subjektiv. Ein Pappert plappert halt einfach drauf los. Autogrammwünsche bitte per E-Mail an moritz.pappert@kinzig.news