MAIN-KINZIG-KREIS

1.500 Kilometer Radwege im Main-Kinzig-Kreis werden ausgeschildert

Die neue Radwegebeschilderung im Main-Kinzig-Kreis soll Radfahrenden die Orientierung erleichtern.
Foto: MKK-Pressestelle


Dienstag, 14.05.2024

„Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Rad fahren, ist auf einem stabilen Niveau. So nutzen 39 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren täglich oder mehrfach in der Woche ein Fahrrad – entweder als Verkehrsmittel oder als Freizeitgerät. Auch wegen dieser ermutigenden Zahlen will der Main-Kinzig-Kreis die Radwege im Main-Kinzig-Kreis besser ausschildern“, sagte Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann kürzlich im Main-Kinzig-Forum. 

Er ergänzte: „Wir sprechen hier von insgesamt 1.500 Kilometer Radwegen im Kreisgebiet. Die Auftaktveranstaltung hierzu hat im Frühjahr 2023 stattgefunden, die Schilder selbst werden im Sommer 2025 aufgestellt. Wir sind sozusagen in der Halbzeit.“ Grundlage für die Maßnahme sei das Radverkehrskonzept, das der Kreis vor drei Jahren habe erstellen lassen. „Alle Bürgerinnen und Bürger von Sinntal bis Hanau konnten daran online mitwirken. Insgesamt sind fast zweitausend Nachrichten und Verbesserungsvorschläge von etwa tausend Personen eingegangen“, so Winfried Ottmann.

Radwegebeschilderung bereits umgesetzt


Im Westen des Kreises haben Kommunen wie Bruchköbel, Erlensee, Maintal und Hanau die Radwegebeschilderung bereits umgesetzt, die Gemeinde Schöneck ist fast fertig damit. Für den verbleibenden Teil des Main-Kinzig-Kreises übernimmt die Planungsgesellschaft RV-K mbH aus Frankfurt Planung und Umsetzung – und zwar gemeinsam mit den Kommunen. Im Main-Kinzig-Kreis besichtigten Mitarbeitende der RV-K, die Wegweisungssysteme sowohl für den Alltagsverkehr als auch für touristische Routen und Wegenetze anbietet, zunächst die Radwege vor Ort. Anschließend wurden die Strecken in ein Softwareprogramm eingepflegt. Nach und nach werden nun Knotenpunkte in der Software angelegt, die Weggabelungen, Abzweigungen oder unübersichtliche Stellen markieren. Genau dort sollen später Radverkehrsschilder aufgestellt werden. Ist diese Planung abgeschlossen, wird sie den betroffenen Kommunen zur Prüfung übermittelt. „Die Akteurinnen und Akteure in den Kommunen verfügen über Ortskenntnis und können zudem einbringen, ob etwa touristische Ziele, Ortsteile oder die Ortsmitte ausgeschildert werden sollten“, so Elmar Sachs, Radverkehrsbeauftragter des Main-Kinzig-Kreises.

Das Land Hessen hat einen Vorlagenkatalog erstellen lassen, um eine landesweit einheitliche Ausschilderung des hessischen Radwegenetzes zu erreichen – ähnlich der Beschilderung von Verkehrswegen für Autos und andere Fahrzeuge. Dieser Katalog bildet eine wichtige Grundlage für das Projekt. Die kommunale Beschilderung wird nicht nur Entfernungsangaben, sondern auch hessenweit einheitliche Piktogramme enthalten, die auf die Beschaffenheit der Radwege hinweisen, Steigungen zum Beispiel oder ob die Wege alltagstauglich sind. Überkommunale Strecken sind im Übrigen bereits beschildert. Zu ihnen gehören hessische Radfernwege wie der R3 durch das Kinzigtal, der R2 in Rhön und Spessart, der Radfernweg D9, aber auch touristische Strecken wie die Mittelalterroute von Büdingen nach Lohr am Main, die Hohe Straße, der Südbahnradweg, die Limesroute oder die Kinzigroute.

Radeln im MKK durch die Beschilderung einfacher


Sind etwa fünfzig Prozent aller Kommunen des Kreises von RV-K bearbeitet, werden die Kosten für die Gesamtmaßnahme hochgerechnet. Anschließend beantragt der Kreis bei Hessen-Mobil die Fördergelder. Hat Hessen-Mobil die Förderzusage erteilt, wird der Auftrag ausgeschrieben und vergeben. „Danach kann es in der Tat losgehen mit der Beschilderung der Radwege im Kreis“, freut sich Elmar Sachs.

Der Radverkehrsbeauftragte ist sicher, dass die Beschilderung das Radeln im Main-Kinzig-Kreis vereinfacht. „Aber die Schilder sind kein Hinweis darauf, dass die Verkehrssicherungspflicht des jeweiligen Weges gegeben ist. Gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht sind auf jeden Fall immer angezeigt“, sagte er. Bestehen Mängel an einem Schildstandort, können Radfahrende diese mit der Hilfe eines QR-Codes melden, der auf allen Schildern zu finden ist.

Winfried Ottmann wies abschließend darauf hin, dass der Großteil der Fördermittel für diese und andere Radverkehrsmaßnahmen im Main-Kinzig-Kreis vom Land Hessen getragen werden. Bei der Beschilderung der Radwege wird der Kreis die restlichen Kosten übernehmen. Im Kreishaushalt sind im Rahmen des gesamten Radverkehrskonzepts für die Jahre 2024 und 2025 jeweils eine Million Euro eingestellt. Radverkehrsbeauftragter Elmar Sachs wiederum berät und unterstützt die Kommunen im Kreis tatkräftig und mit viel Know-how dabei, Fördergelder für Radverkehrsmaßnahmen beim Land Hessen zu beantragen und abzurufen. 

Im laufenden Jahr sind es verschiedene Projekte, die gefördert und deshalb umgesetzt werden können, unter anderen der Ausbau einer Brücke am Südbahnradweg in Brachttal-Schlierbach oder die Ausbauplanung des Hessischen Fernradwegs R3 zwischen Niederzell und Schlüchtern. Die Maßnahmen werden vom Land Hessen gefördert. Die förderfähigen, bei der jeweiligen Kommune verbleibenden Kosten teilen sich die Kommune und der Kreis zur Hälfte. (red)