MAINTAL
Neben der Wiederaufnahme einer Fährverbindung wird der Bau einer Brücke geprüft
Foto: Stadt Maintal
Montag, 15.07.2024
Mühlheim und Dörnigheim sind unmittelbare Nachbarn und nur einen sprichwörtlichen Steinwurf voneinander entfernt. Doch der Main trennt die beiden Flussanrainer - und das bedeutet kilometerlange Umwege.
Um beide Kommunen nach dem Einstellen des Fährbetriebs wieder besser miteinander zu verbinden und Verkehrswege und -zeiten zu verkürzen, sind verschiedene Optionen im Gespräch. Dazu zählen die Wiederaufnahme der Fährverbindung, aber auch der Bau einer neuen Mainquerung.
Für beide Vorschläge gibt es Befürworter und Gegner. In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung der Stadt Maintal erhielt Bürgermeisterin Monika Böttcher eine Unterschriftenliste, die mehr als 280 Unterstützer als „betroffene Bürger*innen und Besucher*innen des Mainufers“ unterzeichnet haben. Sie sprechen sich „für ein langfristiges, tragfähiges und zukunftsorientiertes Verkehrskonzept zur Mainquerung“ aus. Eine Autofähre gehört für sie aufgrund der befürchteten Zunahme bei Verkehr, Lärm und Emissionen nicht dazu.
Anlass für die Unterschriftenaktion war die Entscheidung der Stadtverordneten im Dezember 2023, dass der Magistrat der Stadt Maintal Kontakt mit Mühlheim aufnehmen soll, um sich über den aktuellen Sachstand einer Untersuchung zur Wiederaufnahme des Fährbetriebs zwischen Maintal-Dörnigheim und Mühlheim zu informieren.
Wirtschaftlichkeitsberechnung für eine neue Elektro-Fähren-Verbindung
Die Städte Maintal und Mühlheim befinden sich bereits in diesem Austausch und werden eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für eine neue Elektro-Fähren-Verbindung einholen. Dafür braucht es noch die Aufhebung des Sperrvermerks durch den Haupt- und Finanzausschuss, dann kann sich die Stadt Maintal zur Hälfte an den Kosten für das Gutachten beteiligen.
Eine Wiederaufnahme einer Fährverbindung wäre eine mittelfristig umsetzbare Lösung, um Maintal und Mühlheim wieder direkt miteinander zu verbinden. Eine Alternative ist eine kombinierte Brücke für den motorisierten Verkehr, aber auch für Radfahrer und Fußgänger. Für das Vorhaben der „Neuen Mainquerung“ haben die beteiligten Städte Hanau, Maintal und Mühlheim sowie die Kreise Main-Kinzig und Offenbach und der Regionalverband FrankfurtRheinMain im März 2023 eine Machbarkeitsstudie beauftragt.
Diese sieht zunächst eine Verkehrsuntersuchung vor, um geeignete Korridore für eine Brücke im Abschnitt zwischen der Carl-Ulrich-Brücke in Offenbach und der Steinheimer Brücke in Hanau zu ermitteln. Dabei wird eingehend geprüft, an welchem Standort welche Brückenart verkehrlich sinnvoll, baulich machbar und wirtschaftlich realisierbar ist. Neben den Auswirkungen der Brücke auf den örtlichen und regionalen Verkehr nimmt die Umweltverträglichkeit von Beginn an eine zentrale Rolle ein.
„Von der Machbarkeitsstudie erhoffen wir uns Ergebnisse, wie mittels einer neuen Mainquerung die Verkehrsströme im Ballungsraum intelligenter geleitet werden können und für Entlastung sorgen. Insbesondere muss damit die Verbesserung der Nahmobilität erreicht werden. Denn die Mobilität zu Fuß oder per Rad ist, neben dem ÖPNV, ein wichtiger Baustein für die erforderliche Verkehrswende – und sie bringt ein Plus an Lebensqualität“, ist Maintals Bürgermeisterin Monika Böttcher überzeugt.
Die Studie soll dazu eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die weiteren Schritte liefern. Als Rückfallebene ebenfalls festgehalten ist die Variantenprüfung einer kombinierten Fußgänger- und Radverkehrsbrücke. (red)