GELNHAUSEN

Grüne Fraktion besucht Tierheim Gelnhausen

Die Leiterin des Tierheims, Corina Wink (links) mit Jakob Mähler (1. Von links) und Angestellten des Tierheims Gelnhausen.
Foto: Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Main-Kinzig


Mittwoch, 31.07.2024

„Ich stelle mich deutlich vor das Tierheim in Gelnhausen“, sagt Jakob Mähler. Im Namen der Grünen Fraktion Gelnhausen besuchte der Fraktionsvorsitzende das Gelnhäuser Tierheim und machte dabei deutlich „dass ein Fortbestand des Tierheims alternativlos ist.“

Über 36.000 Menschen haben die Petition des Tierheims bereits unterschrieben, die sich gegen die geplante Baustraße und Baustelle der Bahn auf dem Freigelände des Tierheims richtet: „Diese positive Resonanz hat uns überwältigt“, sagt die 1. Vorsitzende und Leiterin des Tierheims Gelnhausen, Corina Wink im Gespräch mit Mähler.

Denn: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren nach dem Bekanntwerden der Pläne verunsichert. Viele sind auch sehr angefasst und niedergeschlagen und fragen sich, wie es weitergehen soll. Sie haben große Angst, dass die Tiere, beispielsweise auf dem Freigelände wie Pferde oder Esel oder die Hunde in den Zwingern, die sie ins Herz geschlossen haben, nicht mehr da bleiben können. Alle Tierpfleger und alle Ehrenamtlichen machen ihren Job mit viel Herzblut und arbeiten auch jetzt, in dieser schwierigen Situation, unermüdlich weiter.“

Rückhalt aus der Bevölkerung


Rückhalt gebe da die große Unterstützung aus der Bevölkerung: „Wir sehen jetzt, wie viele Menschen sich für unsere Fortbestand einsetzen. Das gibt uns die notwendige Kraft.“ Auch in den politischen Reihen gebe es eine „gigantische“ Unterstützung: „Wir danken hier auch Jakob Mähler für seinen Einsatz für das Tierheim. Wir sehen durch diese Resonanz, das wir auf dem richtigen Weg sind.“ Denn die letzten Wochen waren für Wink und ihr Team sehr anstrengend: „Wir hatten viele Medientermine mit Zeitungen, Radio und Fernsehen, viele Gespräche verschiedenster Art. Am Ende steht immer die Frage, ob das Tierheim weiter fortbestehen kann. Das kostet viel Energie.“ Man sei auch weiterhin auf die Unterstützung und Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen: „Nur so kann am Ende etwas bewegt werden.“

Erst durch einen Grünen-Antrag wurde das Thema überhaupt im Ausschuss diskutiert, betont Mähler: „Sonst hätten wir tatenlos mit ansehen müssen, wie irgendwann die Bagger auf das Gelände rollen, wo jetzt die Großtiere untergebracht sind.“ Ein Prüfantrag der Grünen, das sogenannte Planfeststellungsverfahren dahingehend zu ändern, dass Baustraße und Baustelle nicht mehr das Gelände des Tierheims betreffen, wird Ende August in der Stadtverordnetenversammlung diskutiert: „Ende August erwarten wir uns dann konkrete Aussagen der Verwaltung.“

Denn: Für Mähler ist eine Schließung des Tierheims „keine denkbare Option. Seit Jahren setzen wir uns aktiv für das Tierheim ein, unter anderem durch die Erhöhung der Zuschüsse durch die Stadt. Es ärgert mich und es macht mich fassungslos, dass wir in Gelnhausen überhaupt in eine Situation kommen, das Tierheim Gelnhausen vor der Schließung retten zu müssen.“

Denn das Tierheim leiste nicht nur seit Jahrzehnten eine unersetzbare Arbeit, „das Tierheim erfüllt auch Verträge mit der Stadt beispielsweise durch die Aufnahme von Fundtieren oder durch Inobhutnahmen. Fällt das Tierheim weg, kann die Stadt diese Pflicht nicht mehr erfüllen bzw. muss für einen Ersatzbau und einen städtischen Betrieb sorgen, was bedeutend mehr Geld kostet. Es ist also selbstredend, dass der Bürgermeister jetzt alles daran setzen muss, dass in den Plänen Baustraße und Baustelle nicht mehr das Gelände des Tierheims betreffen“, so Mähler abschließend und fügt hinzu: „Ich ziehe meinen Hut vor all denen, die dort tagtäglich arbeiten. Wir werden dafür kämpfen, dass sie das auch zukünftig noch im Tierheim in Gelnhausen tun können.“ (red)