GRÜNDAU
Von Freitag bis Sonntag steigt in Mittel-Gründau die 800-Jahr-Feier
Foto: Franz
Freitag, 31.05.2019
Fast zwei Jahre Vorbereitung gehen zu Ende, wenn am Wochenende in Mittel-Gründau die 800-Jahr-Feier begangen wird. Von Freitag, 31. Mai, bis Sonntag, 2. Juni, wird ein buntes Programm für Klein und Groß geboten. Für den Verein „Die Meddel-Grenner“ und die vielen Helfer ist damit auch eine arbeitsintensive Zeit vorüber, auf die der Vorstand im Gespräch mit der Gelnhäuser Neuen Zeitung zurückblickt.
Es war im August 2017, als sich interessierte Bürger aus dem rund 2 100 Einwohner zählenden Gründauer Ortsteil trafen, um erstmals über ihre 800-Jahr-Feier zu sprechen. Damals war das kommende Wochenende noch ganz weit weg, dennoch kamen 100 Leute aus dem Dorf. „Wir hatten Zettel in viele Briefkästen gesteckt und die Bürger eingeladen, und wir waren auch froh, dass so viele gekommen sind“, sagt Hans-Jürgen Michl, Vorsitzender der „Meddel-Grenner“. Den Verein gab es zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht. „Beim ersten Treffen legten wir das Datum und den Ort der Festmeile fest“, blickt Michl zurück. Die Bachgasse wird der Ort des Geschehens sein.
Im September 2017 entschlossen sich die Beteiligten dann, den Verein „Die Meddel-Grenner“ zu gründen. Hans-Jürgen Michl erinnert sich, dass die Verantwortlichen zu Beginn gar ein Festjahr im Sinn hatten, „die Mehrheit wollte dann aber ein Festwochenende“. Der Termin sei durch den Brückentag sehr praktisch, fügt Beisitzer Burkhard Streb an. Die „Meddel-Grenner“ sind sehr dankbar dafür, dass die Organisatoren der 800-Jahr-Feier im Nachbarort Niedergründau, die 2017 gefeiert worden war, ihnen mit der Kompetenz einer gerade erst ausgerichteten Großveranstaltung zur Verfügung standen.
So gingen dann auch zeitnah die Planungen los, und der Verein entschied sich, für die abzuarbeitenden Punkte jeweils Aufgabenkreise zu bilden. „Wir mussten uns schnell um die Bands kümmern, denn die haben teilweise zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit“, erklärt Vorsitzender Michl. Dabei sind nun unter anderem die „Fischbörner Bube“, „Eine Band namens Wanda“, und „B3“ (mehr dazu im Infokasten mit dem Programmablauf). Aber natürlich gab es noch viel mehr zu tun. Eine Festschrift wurde vom Heimat- und Geschichtsverein Niedergründau ausgearbeitet, die es während der 800-Jahr-Feier im Dorfgemeinschaftshaus gibt. Die Organisatoren mussten sich auf die Suche nach Sponsoren machen. Heutzutage kein leichtes Unterfangen, wie Hans-Jürgen Michl erklärt. Das Geld sitze nicht mehr so locker. Stände mussten organisiert, Bürger und Vereine mit ins Boot geholt werden. „Vom Mikrofonständer bis zur Reinigung der Klowagen“, umschreibt Burkhard Streb all das, was es zu bedenken gibt.
„Wir freuen uns, dass so viele Leute mitmachen"
Anfangs haben sich die Verantwortlichen noch ein Mal im Monat getroffen, seit Anfang dieses Jahres kamen die Aufgabenkreise wöchentlich zusammen. „Und in der heißen Phase ist es ein Vollzeitjob“, sagt Hans-Jürgen Michl, der von 2011 bis 2016 Ortsvorsteher von Mittel-Gründau war. Der Vorsitzende gewährt dabei Einblicke in sein Handy: Die Anzahl der Telefonate in Sachen 800-Jahr-Feier alleine an einem Tag zeigt schon, welcher Aufwand betrieben werden muss, um ein solches Fest auf die Beine zu stellen.
Der Verein dankt allen Anwohnern und Mittel-Gründauer Bürgern und Vereinen, die das Fest erst ermöglichen. Denn viele öffnen ihre Höfe oder beteiligen sich mit Ständen. Ansässige Betriebe haben ihr Firmenjubiläum auf dieses Wochenende verlegt. Insgesamt gibt es 48 Standnummern inklusive der Bühne, worauf die „Meddel-Grenner“ sehr stolz sind. „Wir freuen uns, dass so viele Leute mitmachen und ihre Höfe öffnen, ohne sie hätten wir nur die Bühne als Anziehungspunkt“, betont Kassenwartin Stefanie Röder. Und Michls Stellvertreterin Kirstin Weber sagt: „Bei der Anwohnerinformation, bei der wir auch die Straßensperrungen bekannt gegeben haben, wurde alles gut aufgenommen.“ Allerdings, einen Wermutstropfen gibt es auch: „Man hat sich in der fast zweijährigen Vorbereitungszeit nicht nur Freunde gemacht“, sagt Michl. Wo gehobelt wird ...
„Die Meddel-Grenner“ tun sich im Gespräch derweil schwer, einzelne Höhepunkte ihres Programms herauszupicken, davon gebe es zu viele. Angefangen beim Animationsprogramm für Kinder, über den Festumzug, das breit gefächerte kulinarische Angebot bis zu den historischen Attraktionen, wie der Ausstellung „Feuerwehr im Wandel der Zeit“, Korbflechtern, Goldschmieden und Betongießern. Apropos Historie: Mittel-Gründau geht ursprünglich auf zwei Dörfer zurück. Buchen im Gericht Büdingen und eben das 1219 erwähnte Mittel-Gründau im Gericht Gründau. Sie waren durch den Haselbach getrennt.
Zurück in die Gegenwart: Die „Meddel-Grenner“ weisen noch darauf hin, dass man sich am Wochenende 800-Jahre-Shirts drucken lassen kann und dass es „den größten Bonbonregen Deutschlands“ geben wird. Außerdem freuen sie sich, dass es nun doch eine Oldtimer-Ausstellung an der Domäne gibt, in der Remise öffnet das Landfrauencafé. „Von allem ist letztendlich etwas dabei“, fasst Kirstin Weber zusammen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern hofft sie nun auf gutes Wetter, damit mehrere Tausend Menschen am Wochenende Mittel-Gründau zur 800-Jahr-Feier besuchen.
Das Festprogramm im Überblick
Freitag:
18 Uhr Eröffnung mit musikalischer Begleitung von „Der Onkel und sein Neffe“
18.45 Uhr Tobias „Ace“ Bartels
20 Uhr „Fischbörner Bube“ (alles auf der Bühne in der Bachgasse)
Samstag:
11 Uhr Festumzug mit dem Blasorchester des TV Lieblos
13 Uhr Liveact Michael Brehmer (Bühne)
15 Uhr Linedance (Remise)
18 Uhr Kinderdisco
19 Uhr „Saxotisch“
20 Uhr „Eine Band namens Wanda“ (alles auf der Bühne) +++