SCHLÜCHTERN

Schlüchtern: Landrat Thorsten Stolz besucht neu eröffnete Haut- und Allergiepraxis

Professor Dr. Hans Michael Ockenfels (links) erläuterte Landrat Thorsten Stolz (Zweiter von links) und Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller (Zweiter von rechts) die Funktionsweise des von ihm mitentwickelten Lichtlasers.
Foto: MKK-Pressestelle


Donnerstag, 22.08.2024

„Es ist eine gute Nachricht für die Region, dass Professor Dr. Hans Michael Ockenfels in Schlüchtern im April eine Hautarztpraxis eröffnet hat und im November in Gelnhausen eine weitere eröffnen wird. Zum einen, weil der Kassensitz an beiden Standorten auf diese Weise erhalten bleibt und zum anderen, weil damit die medizinische Versorgung in der Mitte und im Osten des Main-Kinzig-Kreises verbessert wird“, sagte Landrat Thorsten Stolz kürzlich bei einem Besuch der neuen Praxisräume in Schlüchtern.

Als Kassensitz wird die gesetzliche Erlaubnis für Ärzte und Psychotherapeuten bezeichnet, gesetzlich Versicherte zu behandeln und mit den gesetzlichen Krankenkassen abzurechnen. Der Landrat dankte dem Chefarzt der Haut- und Allergiepraxis beziehungsweise der Haut- und Allergieklinik in Hanau für sein großes Engagement für den Main-Kinzig-Kreis als Medizinstandort. „Die beiden Praxen schaffen für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten den Lückenschluss zwischen Fulda und Hanau“, so Thorsten Stolz, der bei seinem Besuch von Matthias Möller, Bürgermeister der Stadt Schlüchtern, begleitet wurde.

2.000 Patientinnen und Patienten in drei Monaten versorgt


Hans Michael Ockenfels führte Landrat Stolz und Bürgermeister Möller durch die Praxisräume. Wie er währenddessen erläuterte, seien in den ersten drei Monaten seit der Eröffnung etwa 2000 Patientinnen und Patienten dermatologisch versorgt worden. Allein dies zeige, wie wichtig seine Entscheidung gewesen sei: „Es gibt im ländlichen Raum einen Versorgungsengpass, den wir beseitigen wollen.“ 70 bis 80 Prozent der Behandlungen können nach seiner Einschätzung vor Ort ambulant durchgeführt werden. „Es ist einfach nicht sinnvoll, wenn ein Patient oder eine Patientin für eine Behandlung, die nur fünf, zehn oder 15 Minuten dauert, eine Strecke von 70 Kilometern zurücklegen muss. Das ist der Fall, wenn jemand zum Beispiel in Schwarzenfels wohnt und für eine kurze Lasertherapiesitzung in die Hautklinik nach Hanau kommen muss “, sagte der Dermatologe.

In den Praxisräumen in der Obertorstraße steht modernste Medizintechnik zur Verfügung, mit der zum Beispiel Laser- und Lichttherapien durchgeführt werden. Ambulant behandelt werden unter anderem chronische Erkrankungen der Haut. Zu den Leistungen der Praxis gehören aber auch Hautkrebsprävention und Hautkrebsscreenings, Allergietestungen sowie Beratung und Therapie bei Berufskrankheiten. Ebenfalls ambulant können Narben und Erscheinungen der Hautalterung wie etwa Falten oder Pigmentstörungen behandelt werden.

Mit Ausnahme von vier bis fünf Hightech-Geräten, wie zum Beispiel die konfokale Lasermikroskopie, Ganzkörper-Lichtbestrahlungsgeräte, Pico-Laser gegen Tattoos und Flecken, steht Patientinnen und Patienten auch in Schlüchtern eine vielfältige hochwertige Ausstattung, wie sie auch in Hanau vorgehalten wird, zur Verfügung. Ambulante Behandlungen werden an allen Standorten auf hohem Niveau durchgeführt. Die schwerwiegenderen Fälle werden an die Haut- und Allergieklinik in Hanau überwiesen.

"Versorgungslücke geschlossen"


„Wir gehen derzeit davon aus, dass wir in Hanau etwa zehn Prozent der Patientinnen und Patienten an die beiden neuen Standorte verlieren, freuen uns jedoch, dass es für diese einfacher wird, sich wohnortnah behandeln zu lassen“, so Hans Michael Ockenfels. Der Bedarf sei auf jeden Fall da, bestätigte Facharzt Hadi Zeidan, der das Praxisteam in Schlüchtern in diesem Sommer verstärkt.

Bürgermeister Matthias Möller unterstrich bei dem Besuch auch mit Blick auf das Leistungsspektrum, die Eröffnung der Arztpraxis sei für Schlüchtern ein großer Gewinn: „Ich bin dankbar, dass wir wieder einen Dermatologen in der Stadt haben. Der Verlust des Kassensitzes hätte für die Menschen, die hier leben, zu einem Mangel in der medizinischen Versorgung geführt. Dies ist nun abgewendet.“ (red)