HANAU

Stadt Hanau heizt klimafreundlich: Rathaus ans Fernwärmenetz angeschlossen

Die Stadtwerke Hanau GmbH hat das Rathaus am Marktplatz nun ans städtische Fernwärmenetz angeschlossen.
Fotos: Stadt Hanau/Moritz Göbel


Samstag, 07.09.2024

„Wir treiben die Energie- und Wärmewende in Hanau voran und gehen auch selbst mit gutem Beispiel voran. Neben Sparmaßnahmen, die wir mit der Wärme- und Klima-Kommission Hanau entwickelt haben, wollen wir natürlich auch unsere eigenen Liegenschaften möglichst umweltfreundlich heizen“, sagt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Die Stadtwerke Hanau GmbH hat das Rathaus am Marktplatz nun ans städtische Fernwärmenetz angeschlossen.

Bisher wurde das Rathaus mit Gas beheizt, die beiden Gaskessel wurden nun ausgebaut und gegen eine Fernwärme-Übergabestation mit zwei Mal 420 Kilowatt ersetzt. Durch die beiden Wärmetauscher ist die Versorgungssicherheit auch im Störfall gewährleistet. Zusätzlich wurden zur Wärmevorhaltung Pufferspeicher eingebaut. „Das Klimaziel der Stadt gilt auch uns als Leitplanke“, ordnet Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH, ein: „Als kommunales Unternehmen unterstützen wir aktiv, die städtischen Klimaziele zu erreichen und haben uns ebenfalls der Klimaneutralität 2040 verschrieben.“

Durch Hanau führen mehr als 70 Kilometer Fernwärmeleitungen


Durch Hanau führen mehr als 70 Kilometer Fernwärmeleitungen. „Wir arbeiten stetig daran, unsere eigene Treibhausgasbilanz zu verbessern“, so Martina Butz. Dafür haben die Stadtwerke einen CO2-Minderungspfad entwickelt. Es handelt sich um ein konkretes Paket an Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen und zur Förderung erneuerbarer Energien, das fortlaufend umgesetzt, überprüft und bei Bedarf angepasst wird. „Die Wege, die wir dabei gehen und die Erfahrungen, die wir damit machen, teilen wir mit den städtischen Verantwortlichen und stehen mit Rat und Tat zur Seite.“

So wurden schon viele städtische Liegenschaften, wie zuletzt die Schulneubauten im Pioneer Park und die Tümpelgartenschule, Kindertagesstätten und Bürgerhäuser mit Photovoltaikanlagen ausgestattet und noch viele weitere werden folgen. „Der jetzige Fernwärmeanschluss im Rathaus ist ein weiterer sinnvoller Schritt und sicher nicht der letzte. Im Sinne einer transparenten Nachhaltigkeitsberichterstattung ist unser CO2-Minderungspfad neben all unseren anderen Nachhaltigkeits-Engagements auf unserer Website veröffentlicht“, sagt Martina Butz.

Bereits in den Jahren 2018 und 2019 hatte die Hanauer Stadtverordnetenversammlung die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes als auch das Ziel der Klimaneutralität beschlossen, die 2040 erreicht werden soll. „Mit dieser Maßnahme kommen wir unserem Ziel ein gutes Stück näher“, sagt OB Kaminsky. Allein durch die Umstellung von Gas auf Wärme werden so 295 Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr gespart. Um dieses CO2 zu neutralisieren, müsste man 20.750 Buchen pflanzen, für die man eine Fläche von 52 Hektar oder 73 Fußballfelder brauchen würde.

Fernwärme-Übergabestation statt Gaskessel, das Hanauer Rathaus ist nun ans Fernwärmenetz angeschlossen.

Der nächste Meilenstein in Sachen Wärmewende ist schon in Sicht


Ab kommendem Sommer kommt die Wärme aus dem neuen Heizkraftwerk, welches aktuell auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Hanau GmbH und der Frankfurter Mainova entsteht. Dieses erzeugt mittels Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme, was es besonders effizient macht. Die modernen Motoren können als Brennstoff auch Wasserstoff nutzen, sobald dieser verfügbar ist. Die Leitungen dafür liegen bereits. „Mit dem Gemeinschaftskraftwerk haben wir die Weichen für eine umweltschonende Versorgung unserer Stadt mit Fernwärme gestellt. Dies gilt für Haushalte und Industriebetriebe“, sagt Kaminsky. Bisher wurde zur Wärmeversorgung das Steinkohlekraftwerk Staudinger genutzt.

„Es ist nur logisch und richtig, unser Rathaus als eines unserer prominentesten Gebäude an die Fernwärme anzuschließen, als eine der aktuell effizientesten Heizmethoden“, so Oberbürgermeister Kaminsky. (red)