MAIN-KINZIG-KREIS

M-net Kinzigtal Total erneut ein voller Erfolg – Gut besuchte Stimmungsnester

Auf 80 Kilometern Länge genossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von M-net Kinzigtal Total die autofreie Strecke.
Fotos: MKK-Pressestelle


Montag, 09.09.2024

Sonnenschein, spätsommerliche Temperaturen, gute Stimmung auf der Strecke und abseits davon: Die Traditionsveranstaltung M-net Kinzigtal Total hat am Sonntag wieder viele tausend Menschen auf die 80 Kilometer lange Strecke gelockt, mit Fahrrad, Inlineskates oder einen Gutteil der Distanz joggend.

Landrat Thorsten Stolz hatte die 30. Auflage in Sinntal-Sterbfritz am Morgen mit den besten Wünschen für einen „tollen, sonnigen und unfallfreien Radlersonntag“ eröffnet, und das sollte sich erfüllen (KINZIG.NEWS berichtete bereits ausführlich von der Eröffnung).

So blieben die Teilnehmenden unterwegs ohne größere Unfälle und Blessuren und die bereitstehenden Rettungswagen-Besatzungen weitgehend beschäftigungslos. Mehr zu tun hatten da die Betreiber der Stände entlang der Strecke, an denen die Sitzgelegenheiten insbesondere ab dem späten Vormittag heiß begehrt waren. An mehreren Stellen luden Livemusik- und Mitmachangebote für die ganze Familie zum ausgiebigen Zwischenstopp geradezu ein.

Super-Stimmung entlang der Strecke


Die Stimmung war bereits beim offiziellen Auftakt in Sinntal blendend. Viele der Radlerinnen und Radler fuhren vor der offiziellen Eröffnung zunächst einmal zur Kinzigquelle oberhalb von Sterbfritz, um M-net Kinzigtal Total wortwörtlich „von der Quelle bis zur Mündung in den Main“ zu fahren. Landrat Thorsten Stolz konnte an der Mehrzweckhalle in dem Sinntaler Ortsteil etwa hundert Radlerinnen und Radler begrüßen, bevor sie sich auf dem Weg flussabwärts machten. „Wir können in diesem Jahr ein Doppeljubiläum feiern: die 30. Auflage von Kinzigtal Total und den 50. Geburtstag des Main-Kinzig-Kreises, und beide sind Erfolgsgeschichten, nicht zuletzt durch die Bürgerinnen und Bürger, die sie prägen“, so Thorsten Stolz.

„Etwa 2000 Helferinnen und Helfer tragen dafür Sorge, dass das längste Straßenfest Hessens eine Riesenerfolgsgeschichte ist“, betonte der Landrat. Er erinnerte an die Anfänge der Veranstaltung in den 1990er Jahren, an die vielen Treuen, die seither Jahr für Jahr im September in die Pedale treten. An die Teilnehmenden gewandt sagte er: „Lassen Sie uns gemeinsam die Landschaft genießen und die autofreien Straßen. Dazu gehört auch, dass wir alle Rücksicht aufeinander nehmen und vorausschauend fahren, skaten oder rollen.“

Über den Tag hinweg blieben die meisten Streckenabschnitte von Regen verschont, etwa Gelnhausen mit dem Stimmungsnest auf der Barbarossastraße. Hier war ab dem Sonntagmittag teils kaum ein Durchkommen.
Um alternative Antriebe geht es traditionell auf dem Gelnhäuser Tegut-Parkplatz am Radlersonntag, diesmal in Form eines E-Karts zum Ausprobieren.

Viele Familien mit Kindern unterwegs


Den Radelnden gehe es in der Regel nicht darum, mit der bestmöglichen Durchschnittszeit von Sterbfritz nach Hanau zu fahren, auch wenn auf der Strecke neben Genussradlern ambitionierte Rennfahrerinnen und Radfahrer unterwegs seien, so der Landrat am Start. So stellte sich das Straßenbild im Kinzigtal denn auch dar: An diesem Tag waren ausgesprochen viele Familien mit Kindern unterwegs, die die autofreien Straßen für einen Familienausflug nutzten und in den zahlreichen Stationen einkehrten, um sich zu stärken. Da war an volle 80 Kilometer mitunter gar nicht zu denken. Kein Problem: Während des gesamten Tages, von früh morgens bis weit nach Ende der Veranstaltung am Abend, verkehrten Sonderzüge zwischen Maintal und Sinntal und brachten die Menschen auf schnellem Wege zu einzelnen Streckenpunkten. Um insbesondere beim Verladen der Räder zu helfen, hatte der Main-Kinzig-Kreis eine Gruppe von Freiwilligen rekrutieren können, die zur Hand gingen.

Fest zur Route jeder Familiengruppe zählen die „Haltestellen“ am Lidl- und Tegut-Parkplatz in Gelnhausen. Mit Hüpfburg, Hindernisparcours – mit Fahrrad und zu Fuß –, mit Livemusik, einem unterhaltsamen und singenden „Polizisten-Trio“ und emsiger Bewirtung drängte es die Gruppen an die Stände vor dem Lidl-Markt. Einige hundert Meter weiter durften sich junge Interessierte bei E-Drenalin in ein elektrisches Kart setzen und ihre Runden drehen oder an mehreren Ständen von AOK, M-net und anderen Betreibern wertvolle Gewinne abstauben und schmackhafte Leckereien erstehen.

Rund um das Main-Kinzig-Forum ließ es sich bei wechselnden Livegruppen aus den Reihen der Musikschule Main-Kinzig ebenfalls gut aushalten. Hier hatten neben dem Veranstalter-Team des Amts für Kultur, Sport, Ehrenamt und Regionalgeschichte des Main-Kinzig-Kreises unter anderem auch Hauptsponsor M-net und die Kreiswerke Main-Kinzig mit Bastelangebot und Popcorn-Maschine ihre Stände und freuten sich über regen Publikumsverkehr. Im Bürgerportal der Kreisverwaltung nutzte der Main-Kinzig-Kreis die Gelegenheit, über die Umsetzung des Radverkehrskonzepts zu informieren.

Im weiteren Verlauf warteten noch jede Menge anderer Einkehrmöglichkeiten auf die Gäste, etwa das DRK und die Landfrauen in Gründau-Lieblos mit deftiger Stärkung, eine Hüpfburg in Rothenbergen und schließlich in Hanau das Bürgerfest. Nicht wenige, die morgens in Sinntal losgefahren waren, hatten Hanau als Schlusspunkt fest eingeplant, auch wenn insbesondere über den Westkreis am Mittag Regenwolken und später an weiteren Stellen dunkle Wolken hinwegzogen. Denn auch diesmal waren wieder Fahrradfahrerinnen und –fahrer dabei, die sich die gesamte Strecke vornahmen, sie bewältigten und sich so bei der M-net Radrallye alle acht Stempeleinträge sichern konnten. M-net und der Main-Kinzig-Kreis veranstalteten diese Rallye mit attraktiven Preisen erneut gemeinsam, deren Gewinnerinnen und Gewinner in den kommenden Tagen ausgelost werden. Vier von acht möglichen Stempeleinträgen reichten jedoch ebenfalls, um sich die Chance auf einen der Preise zu wahren.

Für den durchweg fließenden, nichtmotorisierten Verkehr und das breite Verständnis aus den Reihen der motorisierten Verkehrsteilnehmer sorgte insbesondere die Polizei. Sie kontrollierte entlang der Strecke und erklärte den Ortsunkundigen geduldig, wie diese gut an ihr Ziel kommen.

„Ein Radlersonntag ohne den guten und engagierten Dienst der Polizei, der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Zügen, der Vereine an der Strecke und auch der Ordnungsämter und beteiligten Rathäuser wäre undenkbar. An sie geht mein besonderer Dank. Sie haben diese 30. Auflage wieder zum Erfolg gemacht“, bilanzierte Landrat Thorsten Stolz am Nachmittag.

Einmal rückte die Polizei entlang der Strecke in Gelnhausen doch mit Blaulicht und Martinshorn aus, gefolgt von einem Rettungswagen - der betreffende Einsatz hatte mit M-net Kinzigtal Total allerdings nichts zu tun. Es blieb bis in den späten Nachmittag hinein beim tollen, zumindest überwiegend sonnigen und vor allem unfallfreien Radlersonntag. (red)

Unterhaltsame Vielfalt auf dem Gelnhäuser Lidl-Parkplatz: singende und nicht ganz ernstzunehmende „Polizisten“ auf der einen und echte Polizeibedienstete am Fahrrad-Parcours auf der anderen Seite.
Vor dem Main-Kinzig-Forum war die Stempelstelle mit T-Shirt-Verkauf eingerichtet, zudem unterhielten Livegruppen der Musikschule Main-Kinzig auf der Bühne vor dem Haupteingang.