HANAU
Erste Saisonniederlage für HSG Hanau gegen Saase Leutershausen
Foto: HSG Hanau
Montag, 16.09.2024
Erste Saisonniederlage in der Staffel Süd-West der 3. Liga für die HSG Hanau. Am Samstagabend kamen die Grimmstädter vor toller Kulisse in eigener Halle nicht über ein 28:33 (18:18) gegen Saase Leutershausen hinaus. Trotz einer starken Leistung in der Anfangsviertelstunde unterliefen der jungen Mannschaft von Kapitän Max Bergold gerade in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler im Offensivspiel. Trotz des Dämpfers ist die HSG aber richtig gut in die neue Saison gestartet: Zwei Siege aus den ersten drei Spielen bedeuten momentan Rang 5 in der Staffeltabelle.
„Natürlich ist die Frustration immer da, wenn man verliert. Aber ohne jetzt die Leistung des Gegners schmälern zu wollen: Das haben wir uns heute selbst zuzuschreiben“, monierte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Spiel am Mikrofon. Seine Mannschaft hatte zuvor 60 Minuten lang wieder Vollgas gegeben. „Wir haben heute jedoch einfach zu viele Fehler im Angriff gemacht, die uns auch in der Abwehr unter Druck setzten. Das haben die Jungs nicht gut gelöst.“
Dabei war in der Hanauer Main-Kinzig-Halle alles angerichtet für ein spannendes Spiel gegen einen der Topfavoriten auf der Staffelsieg. Viele Anhängerinnen und Anhänger des lautstarken Blauen Blocks sowie zahlreiche Kinder und Jugendliche aus den HSG-Teams zog es am Samstagabend auf die Ränge. Die Anwesenden bekamen auch direkt eine richtig starke Anfangsphase des Hanauer Teams zu Gesicht.
Bergold, Ritter & Co. kamen mit wehenden Fahnen auf das Spielfeld und hatten in der Anfangsphase gegen die neu geschaffene Spielgemeinschaft aus Nordbaden klar mehr vom Spiel. In der Abwehr erarbeitete sich die HSG einige Mal das Spielgerät und Cedric Schiefer war es, der in der 2. Minute den 2:0-Vorsprung der Sieben von Trainer Geist herauswarf.
HSG Hanau in der Anfangsphase enorm gefährlich
In der Folge drückte Hanau weiter auf das gefährliche Tempospiel und erzielte durch Schiefer und Kreisläufer David Rivic das 6:2 (7.). Saase Leutershausen, dass sich zunächst scheinbar von diesem effektiven Offensivspiel der Hausherren hatten überraschen lassen, fand nun allerdings auch in die Partie. Obwohl der Mannschaft von S3L-Trainer Thorsten Schmid momentan einige Optionen auf der Reservebank fehlen, machte Leutershausen dies mit viel Einsatzwillen weg. Geist hatte bereits unter der Woche davor gewarnt, dass die Gäste mit „Mann und Maus in Hanau auflaufen werden“. Mit einem Vier-Tore-Lauf markierte der Favorit beim 8:8 (11.) wieder den Ausgleich.
Doch Hanau kämpfte ebenfalls leidenschaftlich und wollte unbedingt den dritten Sieg im dritten Saisonspiel: Nur wenig später tauchte Hanaus Paul Hüttmann nach einem schön ausgespielten Tempogegenstoß alleine vor Ullrich im S3L-Tor auf und erzielte wieder den 10:8-Vorsprung für die Hausherren. In der 1. Halbzeit sollte sich dieses Bild nun weiter fortsetzen. Hanau legte auf zwei Tore vor, während Leutershausen nur kurz danach, wie beim 13:13 und 15:15, wieder gleichzog.
Als Bergold in der 30. Minute, nach einem tollen Kempa-Anspiel von Mittelmann Dennis Gerst, für die HSG auf 18:16 stellte, wollte Hanau diesen Vorsprung unbedingt mit in die Kabine nehmen. Doch im Eifer des Gefechts unterliefen Fehler, sodass Leutershausen mit der Schlusssirene doch noch das 18:18 erzielte.
Nach dem Seitenwechsel wird der Gegner besser
„Alle haben heute versucht ihr Bestes auf der Platte zu geben“, stellte sich Geist später vor seine Mannschaft. „Jeder der Jungs hat heute seinen Anteil beigetragen.“ Knackpunkt der Partie blieb dabei die Phase direkt nach dem Wiederbeginn. Während Hanau weiter versuchte mutig nach vorne zu spielen, unterliefen jetzt doch merklich mehr Ballverluste im Spielaufbau. Die Gäste erhöhten auf 22:19 (35.) und setzten die HSG damit unter Druck. Es dauerte bis zur 45. Minute, bis Schiefer mit dem 24:24 wieder den Ausgleich herstellte. Der wurfstarke Rückraumakteur stemmte sich, genauso wie HSG-Torhüter Benedikt Müller, am Samstagabend gegen die drohende Niederlage.
„Wir haben leider im Angriff nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, so Geist. „Ich werde jetzt mit unserer jungen Mannschaft weiter daran arbeiten, denn nächste Woche haben wir mit dem Auswärtsspiel in Saarlouis direkt die nächste schwere Aufgabe vor der Brust.“
In der 48. Minute feierte Kreisläufer Dziugas Jusys nach überstandener Verletzungspause sein Saisondebüt für die HSG Hanau. Es sollte aber insgesamt nicht der Abend der Grimmstädter sein: Denn mitten in eine Drangphase der Hausherren hinein scheiterte Julian Fulda in der 49. Minute per Siebenmeterwurf und Sebastian Hein kassierte in der 50. eine Zeitstrafe wegen eines vermeintlichen Kopftreffers am S3L-Keeper. Leutershausen nutzte die Gelegenheit eiskalt aus und stellte auf 28:24.
Obwohl die Gastgeber in den letzten 10 Minuten alles probierten, fehlte dem jungen Hanauer Team die Kraft, um die Gäste noch einmal zu stoppen. „Das war schon sehr ärgerlich“, meinte Geist. „Unsere Chance war da, aber Leutershausen war schlussendlich, mit dem Spielermaterial was sie auf der Platte hatten, einfach abgezockter als wir und haben verdient gewonnen.“
Das nächste Auswärtsspiel bestreitet Hanau am 21. September. Die nächste Heimaufgabe steht dann am 28. September gegen die Bergischen Panther an. Dann wollen Geist und seine Mannschaft wieder an ihren leidenschaftlichen Kampfeswillen anknüpfen.
Aufstellung HSG Hanau: Müller, Khan; Ritter (2), Hein, Jusys, Schierling, Gerst, Braun (1), Schröder (3), Rivic (6), Bergold (3), Gernoth, Schiefer (7), Fulda (4/1), Surblys, Hüttmann (2).
Aufstellung Saase Leutershausen: Lacic, Ullrich; Schreiber (8), Mastrocola (4), Meddeb (1/1), Sorda (2), Krämer (5), Schwarzer (7), Seitz, Weindl (3), Burkard, Götz, Schetters (1), Schmitt, Bauer, Kessler (2).
Zeitstrafen: 4:8 Min. – Siebenmeter: 1/2:1/1. – Zuschauer: 287. – Schiedsrichter: Christopher Hillebrand, Stefan Umbescheidt. (red)