BAD SODEN-SALMÜNSTER
Erwacht aus dem Dornröschenschlaf - Aus Huttenschloss soll Wohnraum werden
Fotos: Lena Eberhardt
Dienstag, 03.12.2019
Es ziert das Stadtbild wie kaum ein anderes Gebäude in der Kurstadt - das Huttenschloss im Stadtteil Bad Soden. Erbaut 1536 von der Familie von Hutten wurde es noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts vom Garnfabrikanten Adolf Kraft gekauft und als Sommerresidenz genutzt. Danach diente es als Sitz verschiedener Unternehmen bis sich Anfang der 1990er Jahre eine Bürgerinitiative zur Erhaltung des Bauwerks zusammenschloss. Nachdem das Huttenschloss nun jahrelang mit Leerstand und Verfall zu kämpfen hatte, soll das historische Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. Neben Räumen für eine öffentliche Nutzung soll auf 330 Quadratmetern Wohnraum entstehen.
Morsche Balken, Risse im Mauerwerk, sowie fehlende Elektrik und Heizungsanlagen - im Huttenschloss ist für die zahlreichen Handwerker noch einiges zu tun, bis Ende 2020 das Schloss als Wohnraum genutzt werden kann. Für die umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten nimmt das Land Hessen im Förderprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" zusammen mit der Stadt Bad Soden-Salmünster 2,3 Millionen Euro in die Hand.
Die Planung seitens der Stadt sieht vor, die vom Förderverein "Schlossgeister" geplante Grundstruktur mit Auslagerung der Nebenräume in den Anbau vorzunehmen. Zudem soll möglichst wenig an den bereits geschaffenen Räumlichkeiten und dem historischen Bereich verändert werden. Der Keller und das Erdgeschoss sollen künftig für eine öffentliche Nutzung vorgesehen sein, wie Trauungen, Vereinsnutzungen oder Veranstaltungen. Die Räume in den beiden Stockwerken sollen durch einen Aufzug und der Umgestaltung der Außenanlage komplett barrierefrei zugänglich sein.
Das erste und zweite Obergeschoss soll unterdessen als Wohnraum genutzt werden. Aus insgesamt 330 Quadratmetern sollen vier Mietwohnungen entstehen. Die Kleinste von einer Größe von 63 Quadratmetern und die Größte auf etwa 116 Quadratmetern. Der Zugang zu den Wohnungen soll durch die Wendeltreppe im Turm erfolgen.
Wie der Architekt Matthias Engelkamp berichtete, sind die Entkernungsarbeiten ohne statische Wirkung bereits erfolgt. Die nächsten baulichen Schritte beinhalten die Rohbaumaßnahmen und die Aufzugsanlage. Der Auftrag für die Rohbauarbeiten wurde vergeben und mit den Arbeiten bereits begonnen. +++